Kapitel 26 - Es kommt immer schlimmer...

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...Wir liefen hastig nach Hause, nachdem Shen meinte, ich solle mich beruhigen und es Yi allein erzählen. Mir gefiel die Idee gut, aber die Erinnerungen blitzten immer wieder auf. Kurze Augenblicke; Bilder, Töne, Schreie - und sogar Gefühle. Ab und zu spürte ich was ich damals und in der letzten Nacht gespürt hatte. Ich kannte diesen Blutdurst und Hunger aus Kämpfen, aber ich wollte niemals ein Kannibale werden. War ich das überhaupt? Das Tier ja jedenfalls nicht. Ich weiß nicht...

Ich fand mich in unserem Haus wieder, wo Yi mich hineingezogen hatte. Er setzte mich aufs Sofa, setzte sich neben mich und setzte seinen Helm ab. Dann nahm er meine Hände und schaute mich aus leuchtend-grünen Augen an. Ich zitterte noch, was ihm wohl Sorgen machte. ,,Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit. Ich pass auf dich auf", sagte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich versuchte ihm zu zu lächeln, aber es brach sofort mit den nächsten Bildern. Wieder lachte ich halb weinend auf und keuchte. Ich konnte ihm jetzt nicht mehr in die Augen schauen. ,,Ich hätte dich nicht zu Shen schicken sollen. Es tut mir leid", sagte Yi und drückte mich. ,,N-Nein, schon gut. E-e-es war richtig. Ich weiß jetzt wieder alles", meinte ich lächelnd. Dann war's wieder weg: ,,Ich wollte nie jemanden Unschuldigen weh tun! Ich töte nur in einem richtigen Kampf oder um jemanden zu schützen. Das wollte ich wirklich nicht" ,,Ich glaube dir. Wie's aussieht ist es ja nicht mal deine Schuld. Gib dir bitte auf keinen Fall die Schuld. Wir kriegen das auf jeden Fall hin. Gemeinsam", meinte er liebevoll und ich schaute gerührt zu ihm rauf. ,,Dankeschön", flüsterte ich sachte lächelnd.

Er küsste mich auf die Stirn und stand auf. ,,Ich mache dir Tee. Das beruhigt die Nerven", sagte er, während er mir eine Decke umlegte und zum Tisch ging. Während er beschäftigt war, kauerte ich mich ein und versuchte mich mit aller Kraft zu beruhigen. Paradox, aber es klappte allmählich. Er brachte mir den Tee und ich trank ihn in einem Zug aus. Die Wärme hatte sofort eine heilende Wirkung auf mich. Yi setzte sich wieder neben mich und legte einen Arm um mich, dann sagte er mit einer ruhigen Stimme: ,,Du musst jetzt nichts sagen. Erzähl es erst, wenn du bereit bist." Ich war ihm wirklich dankbar. Er war immer so verständnisvoll. ,,Du hast mir gefehlt", sagte ich und kuschelte mich ein. ,,Du mir auch. Kein Abstand mehr?" ,,Kein Abstand mehr", sagte ich und wir küssten uns.

Es klopfte feste an der Tür. Noch bevor wir antworten konnten, sprang die Tür mit voller Wucht auf. ,,Irelia hier!", rief die Schwarzhaarige, die jetzt in der Tür stand. Sie hatte sie offensichtlich aufgetreten. Wir saßen noch unter Schock Arm in Arm da und konnten nichts sagen. Sie betrachtete uns, bevor sie meinte: ,,Oh, tut mir leid. Scheinbar komme ich ungelegen. Ich komme später wieder" ,,Nein, schon gut", sagte Yi und stand auf, ,,was ist?" Ich spürte, dass diese Frau mich kein Stück leiden konnte, also machte ich mich klein, damit nur noch meine Augen und Ohren hinterm Sofa hervor schauten. Gespannt saß ich da und spitzte die Ohren. ,,Eigentlich bin ich geschickt worden um dich zu verhaften, aber ein Eilbote brachte eine Nachricht, die das Gegenteil zur Folge hatte", begann sie und wandte sich an mich, ,,und diese Nachricht ist alles andere als gut. Es geht um Shurima..." Sofort bin ich aufgesprungen und vor sie gehüpft. ,,...Azir hat Ionia den Krieg erklärt", beendete sie. Schweigen herrschte. Ich war schockiert; das hätte ich ihm niemals zugetraut. ,,A-Aber warum?", fragte ich besorgt. ,,Er hat wohl irgendwie von der magischen Quelle erfahren. Er will sie nutzen um Shurima wieder Macht zu verleihen", antwortete sie. Das klang dann wiederum nach Azir. Er würde einfach alles für sein Reich machen. ,,Und wie soll er das erfahren haben? Das Geheimnis ist streng geschützt", fragte Yi. ,,Zu eurem Bedauern geht man von Bastet aus, weil sie ja vor Kurzem dort hin ist." ,,Aber das war sie nicht! Das würde sie niemals tun!", brüllte ich verzweifelt. ,,Das will ich für euch hoffen", meinte Irelia ernst. ,,Jedenfalls solltet ihr es wissen. Im Kampf zählen wir auf eure Unterstützung"

Ich grübelte währenddessen nur. Da war doch was im Garten... Dann kam es wie aus der Pistole geschossen: ,,Mein Vater war es! Er hat Azir von der Quelle erzählt und ihn bestimmt auch dazu angestiftet! Deshalb wollte er, dass Bastet und ich zurück nach Shurima gehen...", wurde mir bewusst. ,,Und wer ist euer Vater", fragte Irelia und zog eine Augenbraue hoch. ,,Der Todesgott Anubis, auch bekannt als Shurimas Herz. Außenstehende, die von ihm heimgesucht werden, halten ihn für Spuk und nennen ihn den Geist des Sandes. Er wacht stets über meine Schwester und mich. Als wir von der Quelle der Magie erfahren haben, hat er über Telepathie zu uns gesprochen. Er war es ganz bestimmt", erklärte ich. ,,Er hat also im Garten mit euch gesprochen und du sagst es mir jetzt erst?", fragte Yi unerfreut. Ich schluckte schwer. ,,Wie erwartet bringt ihr nur Unglück", murmelte sie wütend, ,,Trotzdem vielen Dank für die Information. Ich werde es sofort ausrichten", sagte Irelia und ging zur Tür. ,,Nochmals Verzeihung, dass ich so reingeplatzt bin. Ich hoffe wir sehen uns im Kampf wieder", und sie verschwand.

,,Yasuo und Bastet sind noch in Shurima", meinte Yi grübelnd. ,,Ich will nicht gegen Shurima in den Krieg", sagte ich traurig und setzte mich auf die Seitenlehne des Sofas. ,,Für welche Seite entscheidest du dich, Neru?", sah er mich fragend an. ,,Ionia natürlich. Was erwartest du denn?" ,,Genau das. Aber ich hätte dich verstanden, wenn du für deine Heimat kämpfen würdest" Meine Heimat... War es jemals meine Heimat? Was ist Heimat überhaupt?

,,Ich mache mir Sorgen wegen Bastet. Ich weiß nicht für wen sie sich entscheiden wird. Sie hängt ziemlich an Shurima", meinte ich, ,,Ich will ihr das nächste Mal nicht erst auf dem Schlachtfeld gegenüber stehen" ,,Darum musst du dir keine Sorgen machen. Yasuo ist ja bei ihr und er kommt auf jeden Fall zurück. Sie wird bestimmt mitkommen", versicherte mir Yi. ,,Komm, lass Informationen auftreiben", er zog mich rauf und wir gingen in die Stadt, in der Hoffnung einen Champion zu treffen...

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Es tut mir wirklich leid, dass das Kapitel so lange gebraucht hat. Es hätte eigentlich schon vor paar Tagen fertig sein sollen, aber ich kam irgendwie nicht dazu. Ich zwinge mich halt auch ungern dazu zu schreiben, weil ich dann die Motivation verlieren würde, also könnte das ab und zu vorkommen. Tut mir echt leid.

PS: Bin müde und zu faul um zu korrigieren. Also sind Rechtschreib- und Tippfehler inbegriffen. Hoffe nicht zu viele :'D

Gute Nacht :-*

Zwei Tiere in Ionia - League of Legends FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt