Kapitel 31 - You shall not pass!

54 5 2
                                    

...Ich wurde von einem Haufen Soldaten umzingelt, der versuchte mich in die Enge zu treiben. Doch ich machte einen Handstand und fing an mich zu drehen, während meine Rute alle aus sicherer Entfernung umhaute. Als ich fertig war, sprang ich zu Yi und half ihm.

Rücken an Rücken streckten wir sie alle der Reihe nach nieder. Es war ein wunderschönes Massaker, aber ich glaube Yi war anderer Meinung...

Schon bald rückten die Sandsoldaten nach und sobald ich einen zerschlug, baute er sich wieder zusammen. Sie wurden immer mehr und wurden auch nicht schwächer.

Mittlerweile kam kein Shurimer mehr an mir vorbei - ich tötete bei Blickkontakt - aber die Sandsoldaten kämpften sich gemächlich durch den Hafen zur Stadt durch. Auch von uns mussten welche ihr Leben lassen.

Das geht so nicht weiter dachte ich mir und sagte: ,,Ich werde Azir finden und ihn außer Gefecht setzen" ,,Neru, halt! Bist du lebensmüde? Wie einfach stellst du dir das vor?" ,,Gar nicht. Wir haben bloß keine andere Wahl" Dann sprang ich schon weg und huschte wie ein Schatten zwischen den ganzen Kriegern hindurch. Er musste auf einem Schiff sein, von dem er den Kampf aus sicherer Entfernung steuern konnte.

Schon bald nahm ich seinen Geruch war. Er roch anders als ein normaler Mensch; er hatte was Magisches, aber auch was Totes an sich. Leider war diese Magie so mächtig, dass ich in Azirs Nähe nichts Anderes wahrnehmen konnte.

Das gesuchte Schiff lag ein Stück weit vor der Küste, sodass ich rüber schwimmen musste. Um nicht aufzufallen tauchte ich ab und kam erst wieder hoch, als ich das Holz des Bugs berühren konnte.

Fast komplett lautlos kletterte ich mit Hilfe meiner Krallen am Schiff hoch. Ich lukte vorsichtig aufs Deck hervor und sah Azir an der Reling stehen und mit seinem Zepter wedeln. Magische Energieströme zuckten rund um der Spitze des Zepters in der Luft und einige sprangen Richtung Festland zu den Soldaten.

Bis auf zwei Fußsoldaten, von denen nur einer neben Azir stand, war keiner am Deck zu sehen. Ich wusste, dass der Imperator niemals so achtlos sein würde; irgendwas war hier faul. Ich schaute mich nochmal um und lauschte, aber bis auf Azir und die Schritte der beiden Soldaten war nichts auffällig. Warum muss sein Geruch auch meine Nase betäuben?

Als ich zum Land schaute, sah ich am Strand zahllose Leichen, die von sich bewegenden Sanddünen überrollt wurden. Der Rest kämpfte überall in der Stadt verteilt. Akali und Kennen sind auch auf ein Schiff geschwommen. Sie waren gerade dabei es einzunehmen.

Ich beschloss noch ein wenig zu warten, um sicher zu gehen, dass hier niemand mehr war. Und als sich nach Minuten immer noch niemand zeigte, wollte ich zuschlagen. Jetzt oder nie! Ich zog mich hoch und versteckte mich hinter einer Kiste. Sobald Azir sich so drehte, dass er mich auch nicht aus dem Augenwinkel sehen konnte, kam ich hervor und setzte zum Sprung an.

Plötzlich ergriffen mich von hinten zwei kräftige Arme und hielten meine auf meinem Rücken fest. Weil er so nah war, konnte ich ihn endlich riechen. Talon! Ich schaute hinter mich in seine gelben Augen, die mich sofort durchbohrten. Er quetschte meine Rute zwischen seinen Beinen ein, sodass ich mich nicht befreien konnte. Sein Griff war eisern und bombenfest; es gab kein Entkommen. Ich zappelte und zog, versuchte alles, um frei zu kommen, aber er ging mühelos mit mir auf Azir zu.

Jemand in einem pechschwarzen Umhang - den Talon übrigens auch umhatte - dessen Kapuze das Gesicht verdeckte, gesellte sich zu uns und stellte sich ebenfalls hinter mich.

Azir sah mich nur aus dem Augenwinkel an, dann drehte er sich wieder um und sprach: ,,Legt diese Verräterin in Ketten. Vielleicht können wir noch ihre Schwester ködern." Gesagt, getan. Sofort wurden meine Arme und Beine mit dicken Stahlketten an den Mast gebunden.

Zwei Tiere in Ionia - League of Legends FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt