Kapitel 4

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Verwirrt blinzelte ich und war fast ein wenig geschockt, dass ich direktes Sonnenlicht auf meinem Gesicht spürte, seit Monaten war ich nicht mehr draussen am Tageslicht. Dachte man sich, das würde mir helfen und brachte mich nach draussen? Wie war die Geburt verlaufen? Ich war recht froh, dass ich irgendwann bewusstlos geworden war, so musste ich den Rest nicht miterleben. Als ich versuchte mich aufzurichten, konnte ich feststellen, dass sämtliche Schmerzen verklungen waren, ich war es gar nicht mehr gewohnt, mich ohne solche zu bewegen. Kurz streckte ich mich und nützte diese Freiheit aus, dann aber fuhr ich zusammen. Beim Umsehen konnte ich den Erebor nicht entdecken, gar keinen Berg um genau zu sein. Da war bloss eine flache Landschaft, grossflächig mit Gras bedeckt.

"Hallo?", fragte ich verwirrt, mir war überhaupt nicht klar, wo ich war und was das sollte.

"Guten Morgen, Ihr habt Euch also gefunden?", hörte ich auf einmal eine Männerstimme neben mir. Seltsamerweise dachte ich mir, diese Stimme schon einmal gehört zu haben, konnte sie aber niemandem zuordnen. Aber dies schien mein kleinstes Problem zu sein, doch es war ganz gut, dass ich nicht alleine war, dieser Herr konnte mir sicher sagen, wo ich hier war und vielleicht auch warum. Und auf einmal hatte ich eine Idee, vielleicht war ich bei den Elben, die bessere Medizin hatten? Doch als ich mich zu dem Mann umdrehte, erkannte ich, dass es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um einen Menschen handelte. "Wahrscheinlich werdet Ihr verwirrt sein, oder gar geschockt, aber ich versichere Euch, das ist normal"

"Es ist aber nicht normal, dass ich nicht zu Hause bin", konterte ich. Der Mann lächelte schief.

"Unter diesen Umständen vielleicht schon." Darauf entfuhr mir ein undefinierbares Geräusch und zuckte mit den Schultern.

"Wie lange war ich bewusstlos?"

"Das weiss ich nicht genau, ich fand Euch vor einigen Stunden"

"Wartet? Gefunden? Ihr habt mich gefunden? War ich denn alleine oder war da noch jemand bei mir? Zwerge? Waren Zwerge bei mir?"

"Nein, Ihr wart alleine, aber wenn Ihr wollt, kann ich Euch zu den Zwergen bringen." Erleichtert atmete ich aus.

"Oh, das ist gut. Aber wieso haben sie mich alleine gelassen und sind zu Euch gekommen?"

"Es sind noch keine Zwerge zu mir gekommen, nur zwei Mal in meinem Leben"

"Aber das ist ja nicht noch nie, oder? Das wären zwei Mal", wunderte ich mich.

"Eben. Zwei in meinem Leben"

"Also sind doch welche gekommen, einfach nicht vor kurzem"

"So ungefähr. Aber wie gesagt, im Leben" Alles was ich tat, war mit den Schultern zucken.

"Aber könnt Ihr mich jetzt zu den Zwergen bringen oder nicht?"

"Natürlich, das kann ich."

"Darf ich fragen was Ihr hier überhaupt tut?"

"Ich bin verantwortlich für die Aufnahme und Einweisung der Menschen"

"Aufnahme und Einweisung? Was bitte schön soll das denn heissen?"

"Diesen Teil, den Ihr offenbar überspringen wollt. Ich mache Euch ein Angebot, ich werde Euch zu meiner Frau bringen, da Eure Kleidung verblutet ist, während ich Euch einweise, einverstanden? Vielleicht habt Ihr Glück und meine Frau findet etwas, das sie für unsere Tochter angefertigt hat"

"Oh Ihr habt eine Familie?", fragte ich und freute mich seltsam darüber, was ging es mich eigentlich an?

"Ja, aber unsere Kinder sind..." Ohne ihn ausreden zu lassen unterbrach ich ihn.

Isildurs ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt