Epilog

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"Liebes, Hände weg von der Frisur, du zerstörst sie noch", wurde ich wieder einmal von Dís getadelt

"Tut mir leid", murmelte ich, "Ich bin nur so aufgeregt"

"Keine Angst, damals ging es mir genau gleich. An so einem Tag darf man allerdings nervös sein." Summend kümmerten sich meine Mutter und meine künftige Schwiegermutter wieder um meine dunklen Locken. "Ach ja, die Tochter der Schneiderin kommt noch kurz vorbei um vielleicht letzte Änderungen am Kleid vorzunehmen" Leise brummte ich:

"Nicht diese Ziege. Am Ende versaut sie noch alles" Leider hatte ich ein paar Tage zuvor ein eher unschönes Treffen mit dieser Zwergin. Es klopfte  an der Tür. "Oh nein. Jetzt kommt sie auch noch her"

"Sie wird sich benehmen", antwortete Dís scharf und öffnete die Tür. Davor stand mein Bruder, der meinte ich sei fertig und mich abholen wollte.

Es kam mir so vor, als würde die Flügeltür zum Festsaal Erebors mich bedrohen. Oder gar vertreiben wollen.

"Ist alles in Ordnung?", fragte Elrond, der mich zum Altar begleiten würde.

"Ja. Nur nervös" Er schenkte mir ein Lächeln und bot mir seinen Arm an Nachdem die Tür offen war und wir den Gang entlang schritten, hatte ich das Gefühl, der Altar würde immer weiter von uns weggehen. Bald musste ich meinen Blick von Fíli lösen und richtete ihn auf Thorin, der die Trauung führen würde. Kaum angekommen, ergriff ich Fílis Hand zögernd und lächelte schüchtern.

"Es wird alles gut", versprach mein Verlobter.

Wenn ich  ehrlich war, konnte ich mich während dem ersten Teil der Rede gar nicht konzentrieren, und konnte mich nur an Bruchstücke erinnern. Es war eine Art Zusammenfassung unserer Leben und Umstände des Kennenlernens. Besonders wichtig fand ich das nicht, das hatte ich immerhin es selber erlebt oder zumindest gehört. Dafür hörte ich umso genauer zu, als der Zwerg zum zweiten Teil, der eigentlichen Eheschliessung, kam.

"Lhindril, wirst du Fíli heute zu deinem Mann nehmen, ihn lieben, dich um ihn kümmern und an seiner Seite das Königreich regieren?"

"Ja" Meine Stimme war ungewohnt laut. Sofort verstärkte Fíli den Händedruck, liess sie allerdings sogleich wieder los, dass ich den zweiten Ring nehmen konnte. Ich zitterte so sehr, dass ich ihn fast hätte fallen lassen. Als ich es schaffte, ihn an Fílis Finger zu stecken, atmete ich erleichtert aus. Bevor die Zeremonie beendet werden konnte, musste ich noch einmal meinen Schwur leisten, wie ich es bereits bei Fílis Krönung tat.

"Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Möge eure Liebe ein Leben lang anhalten, und darüber hinaus. So soll dies auch euer Ehebund tun. Ihr dürft euch jetzt küssen." Das liessen  wir uns nicht zweimal sagen. Sobald unsere Lippen aufeinander lagen, begann die Menge zu applaudieren, besonders laut unsere Familien.

"Siehst du, war doch gar nicht so schlimm" Mein Gefühl sagte mir, dass es das noch werden würde. Bilbo trat neben uns und klopfte mir auf den Rücken. 

"Ich hätte euch meinen Ring geben können, das wäre ein guter Scherz gewesen"

"Was für einen Ring?"

"Den hier" Er zog einen Goldring aus der Tasche und zeigte ihn mir. "Er macht nämlich unsichtbar wenn man ihn anzieht"

"Bilbo!?", entfuhr es mir, "Woher hast du den?"

"Aus den Orkstollen. Von einem komischen Wesen namens Gollum"

"Ich wusste das noch etwas kommen musste. Gandalf, wir müssen auf ein weiteres Abenteuer!"

Isildurs ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt