Auch der Zwerg schien ihn nun zu entdecken und nahm mich sofort beschützend in die Arme, während er dem Ork einen Blick zuwarf, der etwa so viel hiess wie: Wenn du sie nicht sofort loslässt, bringe ich dich um! Azog grinste bloss. Meine Hände schossen nach hinten und ich versuchte, die Hand des Orks von meinen Haaren zu lösen, doch ein weiter Ork kam und packte meine Arme.
"Dieses Mal hab ich die Richtige", knurrte der bleiche Ork in schwarzer Sprache, ob es wirklich an mich gewandt war, wusste ich nicht.
"Was hat er gesagt?", wollte Fíli sofort wissen. Da sah Azog ihn erstaunt an, doch sein Blick wanderte wieder zu mir.
"Du verstehst mich?", gnatzte er, sichtlich amüsiert. Als Antwort warf ich ihm eine Beleidigung in schwarzer Sprache an den Kopf. "Erstaunlich", nun hatte er zur gemeinsamen Sprache Mittelerdes gewechselt.
"Erstaunlich dass du Westron kannst, ja", gab ich zurück.
"An deiner Stelle würde ich aufpassen, was ich sage. Dann leidet er nämlich" Mit dem Kopf deutete er in Fílis Richtung.
"Ich weiss, was du von mir willst, Azog. Aber wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst, dann schwöre ich dir, werde ich mich töten. Oder dich... " Er brach in schallendes Gelächter aus, riss mich an den Haaren weiter nach hinten und als ein anderer Ork mich packte, liess er mich los. Irgendwie war ich sogar froh, dass er es getan hatte, wenigstens schmerzte meine Kopfhaut nicht mehr so. Noch immer grinsend stellte der Ork sich neben Fíli, der sich natürlich nicht bewegte, um mich weiterhin festhalten zu können. Azog nahm eines von Fílis blonden Haaren zwischen Daumen und Zeigefinger, ehe er es knickte.
"Und jetzt?", fragte er mich provokativ. Allerdings wartete er meine Antwort nicht ab, sondern nickte seinem Gefolge zu, welche kurz darauf damit beschäftigt waren, den Zwerg von mir zu lösen. Zeitweilen begann Azog auch, ihm zu drohen, wenn er nicht loslasse, würde er ihn töten, aber davon liess sich der Prinz nicht beeindrucken. Ich hingegen war unschlüssig, was ich tun sollte, egal ob er mich losliesse oder nicht, er würde in beiden Fällen getötet werden. Schliesslich hatten die Orks eine andere Idee, ein paar von ihnen hielten Fíli fest, dass er keinen Schritt mehr machen konnte, während andere an meinen Haaren rissen. So hatte der Zwerg die Wahl, aber ich sah ihm an, dass er darüber überhaupt nicht glücklich war.
Nach einer Weile ging es nicht mehr anders, als mich loszulassen, doch sofort, versuchte, er mich wieder zu erreichen, doch da hatten uns die Orks bereits auseinander gezogen und hielten uns fest. Einige von ihnen drückten meine Hände hinter meinem Rücken zusammen und hielten sie fest. Jemand wollte wissen, was sie mit mir machen sollten, ob sie mich zu ihrem Meister bringen sollen, doch Azog schüttelte den Kopf.
"Nein. Ich will, dass sie dabei zusieht" Damit schritt er näher zu dem um sich schlagenden Fíli und packte sein Kinn.
"Rühr ihn nicht an", donnerte ich sofort wieder. Dessen ungeachtet beugte Azog sich zu Fíli und flüsterte ihm etwas zu, was den Blonden ganz blass werden liess. Anschliessend gab er seinen Untergebenen den Befehl ihn loszulassen und der Zwerg blieb stehen. Dann wandte er sich an Fíli, griff dessen Oberteil.
"Zieh das aus!" Schluckend tat er wie geheissen, doch als er nur noch das dünne Unterhemd trug, schlug ihn ein Ork zu Boden, augenblicklich waren weitere dort, um ihn nach unten zu drücken. Azog rief ein mir unbekanntes Wort auf schwarzer Sprache, vielleicht war es aber auch ein Name, ich wusste es nicht. Ein Ork ging auf ihn zu und reichte ihm etwas, was es war, stellte ich erst fest, als der bleiche Ork es mir zeigte. Sobald ich erkannte, was es war, japste ich.
"Nein", wisperte ich, "Tu das nicht, bitte"
"Ich wusste, allein der Gedanke daran würde dir wehtun, umso besser" Grinsend griff er die Peitsche etwas bestimmter und ich wünschte, es wäre nur eine normale gewesen. Diese hatte an den Enden nämlich kleine, metallene Widerhaken dran.
DU LIEST GERADE
Isildurs Erbe
FanfictionEigentlich hätte es ein wunderbarer Tag werden sollen, aber mittlerweile müsste ich wissen, dass das Leben nicht vor Unglücken, Katastrophen oder Schicksalsschlägen gefeit ist... Dennoch verborg dies gewisse und ungeahnte Überraschungen. Diese Erei...