Kapitel 10

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Arthur

Bevor ich aus meinem Zimmer ging, sah ich mich noch einmal um. Es sah nicht grad ordentlich aus. Doch mit dem Aufräumen, musste ich bis nach der Schule warten. Und dann musste ich es auf jeden Fall machen, weil Aria ja heute kam. 

Vorfreude stieg in mir auf. Ich hätte niemals gedacht, dass Aria jemals zu mir kommen würde. Und bis vor kurzem hatte ich nicht mal damit gerechnet, dass sie überhaupt mit mir reden würde.

Schnell stieg ich die Stufen runter und ging in die Küche. Dort saß meine Mutter und las in der Zeitung.

,,Guten Morgen.'', sie sah von der Zeitung auf, und lächelte mich an. 

,,Morgen.'', murmelte ich, und bereitete mir mein Brot für die Schule vor, indem ich mir eine Brotscheibe nahm und dort ein paar Scheiben Wurst drauf klatschte.

,,Arthur, ich hab dir schon oft gesagt, du sollst doch bitte einen Teller benutzen.'', kam es von meiner Mutter, und ich blickte sie kurz an.

,,Sorry, Mum, aber ich hab's eilig.'', mit einem kurzen Lächeln in ihre Richtung, verschwand ich um alles in meinen Rucksack zu stopfen.

,,Würdest du mal etwas früher aufstehen, dann hättest du auch mehr Zeit.'', rief sie, und ich verdrehte die Augen. Typisch.

,,Ja. Ich muss jetzt los, Mum. Wir sehen uns später!'', ohne eine Antwort abzuwarten ging ich aus der Tür, und machte mich auf dem Weg zu meinem Auto.

Ich stieg schnell ein, und fuhr los. 

Gestern hatte auf dem Beifahrersitz noch Aria gesessen. Unwillkürlich musste ich lächeln. 

Nachdem ich ihr gestern die Decke geholt hatte, hatten wir eigentlich nur noch geredet. Worüber wusste ich schon gar nicht mehr so genau, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, sie während dem Reden zu beobachten. 

Zum Beispiel, wie ihre Augen angefangen hatten zu leuchten, wenn wir über etwas Schönes geredet haben. Oder wie sie leicht die Augen zusammen gekniffen hatte, wenn sie mir genau zuhörte. Oder wie sie mit den Händen gestikulierte, wenn sie versucht hatte etwas zu erklären.

Die Sonne war schon am Untergehen, als ich sie dann letztendlich nach Hause gefahren hatte. Und zum Abschied hatte sie gelächelt, wie ich es immer beobachtet hatte, wenn sie mit George und Sarah zusammen war.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht lenkte ich meinen Wagen auf den Parkplatz vor der Schule, und parkte ein. Ich nahm meinen Rucksack und stieg aus. 

Schnell machte ich auf den Weg zum Eingang. Als ich dort ankam, sah ich George und nickte ihm zur Begrüßung leicht zu. Doch anstatt meinen Gruß zu erwidern, kam er direkt auf mich.

Ich blieb langsam stehen, und blickte ihn verdutzt an. 

,,Hey.'', er grinste mich an.

,,Hey?''

,,Also ich habe mir gedacht, weil du dich im Moment ziemlich gut mit Aria verstehst, müsste ich dich mir mal genauer anschauen. Freundschaftlich natürlich. Manchmal ist es nämlich echt Scheiße, der einzige Junge unter zwei Mädchen zu sein.

,,Okay?'', brachte ich nur hervor.

,,Du siehst mich an, als wär ich so 'ne Schlange, bei der du nicht wüsstest, ob sie jetzt giftig ist oder nicht.'', sein Grinsen wurde breiter.,,Nur zu Info: Ich bin nicht giftig.''

,,Gut zu wissen.'', ich schmunzelte.

,,Also was hast du jetzt?'', fragte er und wir liefen gemeinsam ins Schulgebäude.,,Für Unterricht meine ich.'', fügte er hinzu, als ich nicht antwortete.

,,Ähm Mathe.'', sagte ich, und da fiel mir ein das ich es ja eilig hatte.,,Sorry, ich muss jetzt los. Aber Mrs. Stone ist wahrscheinlich schon da.''

,,Okay, wir sehen uns ja dann.'', ich drehte mich um ging schnell Richtung Klassenraum. 

Dort angekommen war die Tür schon geschlossen, und ich klopfte an.

Nach dem ''Herein'' machte ich die Tür auf und trat ein. 

,,Sorr-..Entschuldigung  für die Verspätung.'', Mrs. Stone sah mich ausdruckslos an.

,,Setz dich.'', sie deutete auf meinen Platz.

Ich ging zu meinem Platz und sah zu Aria. Sie grinste mich an und ich erwiderte es. Als ich saß, spürte ich ihren Blick immer noch im Rücken.

Mit einem Blick über die Schulter, bestätigte sich meine Vermutung. Aria guckte mich ertappt an, und ich grinste breit. Bevor ich mich wieder umdrehen konnte, hörte ich sie leise sagen:

,,Der vorbildliche Schüler Arthur kommt zu spät zum Mathe Unterricht. Mhm...und von ihm soll ich demnächst Nachhilfestunden bekommen. Was meinst du, soll ich doch noch Todd fragen?'', sie grinste und zog eine Augenbraue hoch.

Jetzt drehte ich mich ganz zu ihr um.

,,Keine Ahnung, aber ich würde mich ja für Arthur entscheiden.'', ich sah sie herausfordernd an, und verschränkte meine Arme über der Stuhllehne. 

,,Ach wirklich? Und wieso genau?'', ihr amüsierter Blick ließ ihre Augen leuchten. 

,,Ich habe gehört, er kann ziemlich gut erklären. Aber du musst dich schon selbst überzeugen.''

,,Ja, ich glaube, ich werde ihm eine Chance geben.''

,,Eine gute Entscheidung.''

,,Aber..'', ich sah sie erwartungsvoll an.,,er muss wissen, dass ich ziemlich schwer zu überzeugen bin.''

,,Ach wirklich? Danke für die Info. Ich werde es ihm auf jeden Fall ausrichten.'', ich lächelte sie verschmitzt an, und sie fing an zu lachen.

Langsam drehte ich mich um packte meine Sachen aus.

Und wie ich sie überzeugen würde.


E

s ist ziemlich kurz, aber das nächste Kapitel wird hoffentlich länger. Ich hoffe das euch dieses trotzdem gefällt :) 


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