Teil 18

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"Welcher Kerl?!", hake ich nach "tu doch nicht so. Ich hab euch genau gesehen. Wie ihr nebeneinander auf der Bank gesessen seid und er deine Hand gehalten hat. Halte mich nicht für blöd!", sagt er noch wütender. "Ich möchte nicht darüber reden", entgegne ich und schaue ihn traurig an, doch er nimmt es entweder nicht wahr oder ihn interessiert es nicht. Er schüttelt nur den Kopf und schlägt seine Wohnungstür zu. Oh nein... Traurig schließe ich meine Wohnungstür auf und gehe rein. Ich habe mich heute mittag immer umgesehen, da war niemand. Ich habe auch nirgendwo Romans Auto gesehen. Wie hat er das dann gesehen?

Ich koche mir eine Kleinigkeit und esse es dann anschließend während ich den Fernseher einschalte und durchzappe. Es kommt wiedermal nichts gescheites, sondern nur Müll. Ein paar Minuten nachdem ich meine Sachen in die Spülmaschine geräumt habe, klingelt es an der Tür. Ich öffne sie und hoffe das es Roman ist, doch er ist es nicht. "Was willst du hier? Und wie hast du meine Wohnung gefunden?!", will ich von Florian wissen "ich will immer noch mit dir reden! Das war nicht wirklich schwer, du bekommst immer noch Post in UNSERE Wohnung", sagt er. Ich gebe nach und lasse ihn rein, Lisa müsste auch bald kommen. "Was willst du denn noch?", frage ich "hat das alles echt keine Zukunft mehr?", hakt er nach "nein hat es nicht. Ich habe kein Vertrauen mehr zu dir und ich habe auch keine Gefühle mehr für dich. Ich habe keine Lust mich weiterhin mit dir rumzuärgern und jeden Tag aufs neue zu Lesen für wie dumm mich anscheinend alle halten", sage ich. "Keiner hält dich für dumm", verteidigt mich Florian. "Doch, ich habe dich reden hören mit Timo... Ich habe viel mit ihm geredet und er hat mir alles erzählt. Er hat mir erzählt was DU der Presse erzählt hast, wieso sie mich so durch den Dreck gezogen haben und ich habe erfahren, dass du es warst der vor der Presse erzählt hat, dass ich daran Schuld bin, dass meine Eltern tot sind. Sowas kann ich dir nicht verzeihen", schreie ich. Florian muss schlucken, dass ich das alles weiß, hat er wohl nicht erwartet. "Ich wollte das alles nicht, das haben die sich zusammengereimt, ehrlich", wehrt er sich. "Du brauchst mir nichts zu erzählen, ich habe bewusst diese Entscheidung getroffen und möchte mit dem allem nichts mehr zu tun haben. Meine Eltern sind sicher nicht wegen mir gestorben und du bist der letzte, der über mich Urteilen darf", motze ich und öffne die Tür "und jetzt geh und komm nie wieder", verlange ich. Mich wundert es ein bisschen, aber Florian steht tatsächlich auf und geht aus meiner Wohnung "dann lebe wohl", sagt er noch und verschwindet.

Meine Eltern sind gestorben als ich 18 war, es ist noch nicht lange her. Damals habe ich auch Florian kennengelernt. Sie sind nicht direkt wegen mir gestorben. Sie wollten mich abends von einer Party abholen, weil ich zu betrunken war um Auto zu fahren. Allerdings haben sie eine rote Ampel übersehen - ein LKW ist seitlich in das Auto reingefahren und hat beide erdrückt... Es war dieschlimmste Nacht meines Lebens und ich habe damals Florian auf derParty kennengelernt, er war bei mir als die Polizei die Nachrichtübergab. Er weiß alles von dieser einen Nacht und hat erlebt, wie es mir dabei ging. Als wir dann zusammen gekommen sind und ich dann Spielerfrau war, haben Fans, aber auch Presseleute viel über mich erfahren wollen. Ich habe nie etwas erzählt, nichts über mich selbst und nichts über meine Familie. Zudem war ich der Meinung, dass Florian das genauso macht und auch die anderen Personen, die mit ihm befreundet sind. Damals hatte ich mich leider geirrt: Florian selbst hat in einem Interview alles erzählt, über mich und über meine Familie. Ich habe anfangs so getan, als wüsste ich das nicht und habe mich hier in Dortmund beworben, wo ich auch schnell eine Zusage bekam. Wir wohnten zum Glück nicht richtig zusammen. Ich wohnte zwar fast schon bei ihm, aber hatte noch eine eigene Wohnung. Die konnte ich problemlos leer räumen und als er dann ins Training ist, habe ich meine restlichen Sachen gepackt und bin weg gegangen aus Stuttgart ohne irgendjemandem, der dort wohnt, etwas davon zu erzählen.

Es klingelt wieder an der Tür. "Hei Lisa, komm rein", lächle ich "du weißt, dass Florian hier ist?!", fragt sie geschockt "ja, der war eben bei mir und wollte mit mir reden aber ich hab ihn weg geschickt", antworte ich knapp "er steht unten und unterhält sich mit Roman", sagt sie schockiert. Nein, das darf nicht passieren. Ich renne aus der Wohnung die Treppen runter und sehe die beiden, wie sie sich unterhalten... bitte nicht.

Ist er der Richtige? (Roman Bürki Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt