Teil 7

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Ich sehe zu ihm auf und überlege. Wenn ich mit ihm mit komme, was soll ich dann machen? Dann komme ich um eine Unterhaltung mit ihm nicht rum. Andererseits kann ich mich nicht immer ausschließen, so finde ich nie Anschluss in diesem neuen Ort. "Wieso nicht", sage ich also schließlich und folge ihm. Er lächelt, schließt auf und geht rein. "Willst du was trinken oder so?", will er von mir wissen. "Ein Wasser bitte", antworte ich leise. Dann gehen wir rüber zu seinem Esstisch und setzen uns. "Du warst im Vapiano vorhin echt ruhig, das bin ich von dir ja gar nicht gewohnt", grinst er. "Ich weiß, das ist eigentlich auch nicht meine Art. Aber ich weiß nicht was ich erzählen soll...", erkläre ich mich. "Naja mal zu dir vielleicht, wie du heißt, wer du bist was du arbeitest oder sowas?", grinst er. Stimmt, bis vor kurzem wusste ich weder seinen Namen noch er meinen und das obwohl wir schon eine Weile nebeneinander wohnen. "Erstmal möchte ich mich entschuldigen. Ich kenne dich nicht. Nein, ich habe dich nicht gekannt oder besser gesagt erkannt. Ich wollte dich im Zug nicht deshalb ansprechen und ich bin dir keineswegs hinterher gelaufen...", fange ich an. Er grinst. "Das muss dir auch nicht leid tun, ich finde es eher ganz angenehm mal mit jemandem zu reden, der mich nicht kennt. Auch wenn das Reden mit dir nicht ganz leicht war. Ich sehe oft Frauen im Zug, im Bus oder so. Jede fängt dann genau so an wie du, fragt mich was und will dabei nur wissen ob ich es wirklich bin. Oft laufen die mir dann auch hinterher. Eigentlich bin ich nicht so, aber ich war einfach richtig schlecht gelaunt und hab dich dann auch da wieder gesehen. Ich dachte du bist auch eine von denen...", entschuldigt er sich. Irgendwie süß. "Aber jetzt erzähl mal was", fordert er mich dann auf. "Okey, also ich bin Nadja, 22 Jahre alt und habe am Dienstag hier angefangen zu arbeiten - bei Borussia Dortmund", sage ich. Seine Augen werden größer "Moment, du arbeitest bei uns?!", hakt er nach "ja, in der Marketing-Abteilung bei euch. Ich bin zur Zeit zuständig für den neuen Katalog. Wärst du nicht krank gewesen, hätten wir uns beim Fotoshooting gesehen", antworte ich. Dann grinst er und nickt "jetzt weiß ich was Marco mit der Nachricht gemeint hat", sagte er dann. Irritiert schaue ich zu ihm "was meinst du?" "naja, Marco hat mir gestern geschrieben das ich, obwohl ich krank geschrieben bin, kommen soll, weil ich etwas verpasse. Ich glaube er hat dich damit gemeint. Du musst wissen: deine Vorgängerin, Martina, war nicht sehr beliebt bei uns und schon um die 40, also kein wirklicher Reiz für uns", lachte er. Jetzt verstehe ich auch wieso die Jungs so fixiert waren und so gut mitgemacht haben. Anscheinend bin ich ein Anreiz. "Ich bin aus Stuttgart hergezogen, hab davor beim VfB in der selben Abteilung gearbeitet. Mit Fußball setze ich mich eigentlich nicht auseinander, also seh es nicht als Beleidigung das ich nicht wusste wer du bist. Ich bin ewig lang neben Alexandru Maxim im Zug gesessen und wusste nicht wer er ist", erzähle ich. Wieder lacht er. "Irgendwie kommt da deine Art zur Geltung, gefällt mir gut! Über mich gibt es nicht sehr viel, was noch nicht im Internet steht. Ich komme aus der Schweiz und bin über Freiburg dann schließlich hier beim BvB gelandet. Ich versuche mein bestes bei jedem Spiel zu geben, gelingt mir leider nicht immer. Und sonst... 25 bin ich, aber das wirst du sicher wissen", meint er schließlich. "Naja ich hab ehrlich gesagt noch keine Zeit gehabt dich zu googeln", gebe ich zu. "Das schadet auch nicht unbedingt, es wird relativ viel Müll über mich geschrieben von Fans, die mich als arrogant betiteln oder mir unterstellen ich will eine Frau für eine Nacht und dann nie wieder was mit ihr zu tun haben. Meine Ex-Freundin und ich...wir waren lange zusammen und haben uns in der Fahrschule kennengelernt. Als ich dann nach Dortmund wechselte, kündigte sie an für einige Zeit mitzukommen, aber das es nicht für immer sein wird und sie einen Job in der Schweiz suchen will. Kam dann auch relativ schnell zu einer Trennung und ja...", redet er weiter. Es ist schön ihm zuzuhören, manchmal hört man sogar den schweizerischen Dialekt. "Aber jetzt sag mir mal wieso du umgezogen bist, Dortmund und Stuttgart sind nicht unbedingt Städte die nah beieinander liegen", will er dann wissen. Ich musste schlucken, eigentlich wollte ich darüber nie mehr sprechen...

Ist er der Richtige? (Roman Bürki Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt