Dezember

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"Rosy!", rief ich nun zum 3. mal denn der kleine Zwerg näherte sich erneut ziemlich nahe der brummenden Heizung. Ein Kontakt damit würde zu Verletzungen führen, wenn nicht sogar zu Verbrennungen, doch Rosy fand es grade heute witzig einfach zu machen.

Rosy drehte ihren Kopf in meine Richtung und grinste mit ihren wenigen Zähnen, die sich in ihrem Mund befanden. "Hör bloß auf!", drohte ich und musste mir ein Grinsen verkneifen.

"Da?", fragte Rosy und zeigte wieder zur Heizung. "Was ist das Rosy?", fragte ich sie diesmal. Rosy warf kichernd ihren Kopf zurück und sah sich dann im Raum um. "Da heisss", sagte sie dann stolz und watschelte wie ein glücklicher Pinguin zu mir zum Sofa. Rosy war in allem so schnell, ihre ersten Schritte Lerner sie grade vor 2 Tagen und jetzt ist sie nur noch am entdecken.

Harper hingegen liegt ganz entspannt auf ihrem Bauch und erkundet die Welt auf allen vieren. "Daaaa", quietschte Rosy und pickste mit ihrem speckigen Zeigefinger in meinen Oberschenkel, "Was ist da?", fragte ich sie und setzte sie auf meinen Schoß. Rosy drückte sich direkt gegen meinen Oberkörper und drückte ihr kleines Gesicht an meinen Hals.

"Jetzt wo Daddy weg ist, ist alles so langweilig gell?", fragte ich kichernd und strich sanft über ihren Rücken. Rosy begann seufzend zu brabbeln und sah mich kurz an, ein Sabberfaden aus ihrem Mund kommend. "Sehe ich genau so!", sagte ich und küsste ihre winzige Nase. Rosy zappelte jedoch verzweifelt rum und krabbelte ziemlich langsam von meinem Schoß und taumelte auf ihren zwei Beinchen durch das Wohnzimmer, immer wieder zur Heizung schielend oder klopfte gegen die geschlossenen Wohnzimmertür, um zu schauen, ob Louis von der Arbeit wieder kommen würde.

"Harper? Lebst du noch?", fragte ich die kleine Schildkröte und kniete mich neben das eher dünne und kleine Baby. Harper sah mich mit großen Augen an und setzte sich mit viel Kraft auf ihren Po. "Du lebst noch", kicherte ich und drückte einen Kuss auf ihre Wange. Harper nutzte die Gelegenheit und hielt sich an meiner Schulter fest, um sich dann daran hochzuziehen. Mit einem stolzen quietschen zeigte sie nicht nur Rosy, dass sie auch endlich stehen konnte, sondern auch mir.

"Super Baby", sagte ich stolze und küsste ihre Wange erneut. Manchmal kommt es mir vor, als würde ich zwei unterschiedlich alte Babies zuhause haben. Harper hat grade 2 Zähne, wo Rosy schon 6 hat. Oder Rosy erkundet die Welt schon auf zwei Beinen, wo Harper grade mal alleine sitzen kann. Die beiden sind sich in einigen ziemlich unterschiedlich, aber im großen und ganzen stört es mich nicht, denn solange die beiden noch tollpatschig sind, ist meine Angst kleiner, dass Rosy oder Harper mal aus ihrem Bettchen klettern und wir nachts mit den beiden wegen einer Gehirnerschütterung in der Notaufnahme sitzen.

Rosy kam zu uns ging langsam in die Hocke, um dann ihrer Schwester einen Kuss auf die Wange zu drücken. "Du bist ein Schatz, Baby", sagte ich sanft und half Rosy wieder hoch, als sich ein Schlüssel und er Wohnungstür drehte. "DAAAAAAAA", brüllte Rosy und 'rannte' zur Wohnzimmertür und wartete begeistert darauf, dass sie endlich geöffnet wird.

Harper hingegen wippte auf ihren unsicheren zwei Beinen und genoss die Zeit mit mir zusammen. "Wer ist denn da?", fragte Louis grinsend, als er seine ältere Tochter hinter der Tür vorfand. Rosy streckte direkt ihre Hände nach ihm aus und quietschte laut. "Ist ja gut, ist es so langweilig mit Papa?", fragte Louis und zwinkerte mir zu. Haha.

Harper ließ plötzlich meine Schultern loß und ließ sich auf ihren Po fallen, nur um dann auch zu ihrem Daddy zu krabbeln, um ihm hallo zu sagen.

Louis stand etwas überfordert mit den beiden Zwergen auf dem Arm im Türrahmen und sah mich Hilfesuchenden an. "Nö. Deine Töchter", sagte ich grinsend und stand auf.

"Unsere!", verbesserte mich Louis ernst und kam zu mir. "Hey babe", sagte er sanft und küsste mich langsam.

"Hey", sagte ich grinsend und sah zu Harper wie sie versuchte Louis Krawatte zu lockern. "Die Koffer sind gepackt", verkündete ich lächelnd und nahm ihm Rosy ab.

Geboren um zu Leben ~ Larry mpregWo Geschichten leben. Entdecke jetzt