Eine Leidenschaft namens Eifersucht

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Als Hime Azusa nach der Schule im Treppenhaus des riesigen Gebäudes wiedertraf, spürte sie deutlich Yumas Blick auf sich ruhen, der, genauso wie Ruki, Kou und Noriko, auf seinen jüngeren Bruder wartete. Und sie musste schwer schlucken. Noch immer nagte an ihr das Gefühl, etwas unbeschreiblich Dummes getan zu haben. Zu Recht, vermutlich.

Als Hime sich von Azusa verabschiedete, zögerte sie einen Augenblick, dann gab sie ihm einen sanften Kuss auf den Mund, den er sogleich erwiderte, wenn auch etwas stürmischer, als sie erwartet hatte. Fordernd griff er nach ihrem Hinterkopf und zog sie so ruckartig an sich, dass Hime ein überraschter Laut über die Lippen kam, doch dieser wurde in ihrem Kuss erstickt. Hime hätte sich nicht einmal wehren können, wenn sie es gewollt hätte ... und genau genommen wollte sie es nicht. Es fühlte sich viel zu gut an.

Erst Yumas theatralisches Seufzen holte sie wieder zurück auf den Erdboden, doch Azusa schien das egal zu sein. Er war so unnachgiebig und ausgehungert, er wollte sie gar nicht mehr gehen lassen und fing ihre Lippen immer wieder aufs Neue ein.

„Hey, Azusa-kun!", quengelte da plötzlich Kou und griff nach Azusas Arm, woraufhin dieser sich widerwillig von Hime löste, sie jedoch nicht losließ. „Ich darf auch nicht die ganze Zeit mit Noriko-chan rummachen, also gilt für dich dasselbe", setzte der Blonde hinzu.

In Anbetracht der Situation musste Hime breit grinsen und als sie Norikos Blick auffing, sah sie, dass es ihr nicht anders ging. Ja, diese Jungs sind ... eigenartig, dachte Hime. Aber auch unfassbar liebenswert, irgendwie. Und ... in einen von ihnen habe ich mich zweifelsohne verliebt.

Sanft machte sie sich nun aus Azusas Armen los. „Ich denke, dein Bruder hat Recht, Azusa-kun", sagte sie mit einem Lächeln. „Und außerdem solltest du sie nicht warten lassen."

„Hime", sagte Azusa und hielt ihre Hand fest. „Willst du wieder ... mit ... zu mir kommen?", fragte er mit sanfter Stimme und ließ sie nun gänzlich los.

Überrascht sah Hime ihn an. „E-ehrlich?", stotterte sie. „Ich dachte, ich müsste mich erst wieder von einem der Sakamakis anfallen lassen", scherzte sie, doch das Grinsen verging ihr sogleich wieder, als sie an die Geschehnisse auf dem Schulhof vorhin dachte, ganz zu schweigen von Yumas unmissverständlichen Blick. Meine Güte, der hat echt immer schlechte Laune, oder?, fragte sie sich genervt. Doch dann besann sie sich auf Azusas Frage und nickte eilig und auch das glücklich Lächeln fand zurück auf ihr Gesicht. „Ich komme gerne mit." Sie sah zu Azusas Brüdern. „Wenn das okay ist."

„Nun, man merkt ja kaum, dass ihr da seid", sagte Ruki daraufhin nur, vermutlich war das seine Art, zu sagen, dass es in Ordnung war, wenn sie bei Azusa übernachtete.

„Ja, im Gegensatz zu Kou und Noriko", kommentierte Yuma Rukis Worte trocken.

Empört sah der Blonde zu seinem Bruder auf. „Sag' mal, hast du eigentlich keine anderen Hobbys, als deinen Bruder zu bespitzeln?", wollte er aufbrausend wissen.

„Was heißt hier bespitzeln? Man hört euch im ganzen Haus", erwiderte Yuma gelassen.

Als Hime zu Noriko sah, lächelte diese peinlich berührt und Hime kam erneut nicht darum herum, breit zu grinsen. Ja, verrückt, aber liebenswert. Und unterhaltsam. Ihr Glück war vollkommen, als Azusa wieder nach ihrer Hand tastete und sie fest in seine nahm.

Gemeinsam machten sie sich also auf den Weg nach Hause. Nach Hause, dachte Hime schmunzelnd. So weit sind wir jetzt also schon. Sie hob den Blick und sah einen Moment lang in den Sternenhimmel. Sie fühlte sich ... unbeschreiblich ... befreit. Glücklich. Losgelöst. Es war perfekt.

„Ähm, Hime", sprach Noriko sie schließlich zögerlich an. „Was ist eigentlich mit deinen Eltern? Bekommst du keine Probleme, wenn du so oft abends nicht nach Hause kommst?"

Diabolik Lovers ~ Bloody IncisionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt