Kapitel 21

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2 Wochen später...

"Eve? Kö.. können wir eine kurze Pause einlegen?"

Gerade kletterte ich über einen alten abgebrochenen Baumstamm als Ethan's Stimme meine Ohren erreichte. Ich wandte mich sofort zu ihn um und musterte ihn ganz genau. Er lief ziemlich gebückt und seine Haut war zu blass.

In seiner Stimme lag Müdigkeit und seine Schritte waren langsam und ziemlich unaufmerksam, sodass er mehrmals über Äste und Dreck stolperte.

"Ethan du weißt das geht nicht. Sie sind hinter uns her. Wenn wir sie loswerden können wir gerne eine Pause einlegen. Aber erstmal müssen wir sie irgendwie abwenden."

Egal wie arg ich mir Sorgen wegen Ethan machte, mussten wir weiter denn falls sie uns in die Finger bekommen würden, wären wir erledigt.

Alles begann letzte Woche als wir kurz eine Pause eingelegt hatten...

Anfangs liefen wir für zwei Tage ohne eine Pause eingelegt zu haben, ohne etwas gegessen zu haben und ohne Schlaf. Wir mussten nämlich so schnellst wie möglich von den Menschen weg die sich einst unser Rudel nannten.

Als wir in einer kleinen Vorstadt ankamen, kauften wir uns dort zwei Bustickets ins Unbekannte.

Klar wurden wir von der Verkäuferin schief angeguckt als wir ihr sagten das wir gerne 2 Tickets zum weitentferntestem Ort hätten.

12 Stunden später kamen wir an einem kleinem unbekannten Ort an den die Zivilisation noch nichts viel angetan hatte.

Alte Häuser gebaut aus Stein und Autos die schon längst als Oldtimer galten schmückten hier jeden Straßenrand. Die Leute die hier herumliefen waren stets freundlich zueinander und respektierten sich.

Alles in einem hatte man das Gefühl das hier alles aus einem alten schwarz-weiß Film entsprungen ist.

Lange hat es nicht gedauert und schon befanden wir uns tief im Wald der an der Stadt angrenzte. Stundenlang liefen wir dort orientierungslos und ahnungslos in irgendeiner Richtung hin.

Nur der Mond führte uns durch unsere Ungewissheit.

Da wir zuvor nur kurz im Bus die Augen schlossen und was aßen, entschlossen wir uns dafür, uns auf einer kleinen Lichtung niederzulassen um uns dort etwas auszuruhen.

Als ich dort kurz vor Dämmerung etwas Holz für unsere kleine improvisierten Feuerstelle sammeln wollte sah ich sie.

Zwei blutrote Augen die jeden einzelnen meiner Schritte von der Ferne aus beobachteten.

Wie eine Bestie ihre Beute...

Fast schon gleichzeitig wandten wir unsere Blicke voneinander ab und rannten in die entgegengesetzte Richtung.

"Ethan! Pack deine Sachen wir müssen sofort hier w.." Ein Heulen erfüllte den ruhigen Wald und schon bald folgten noch viele mehr.

"Ethan das sind Rouges! Schnell!"

Hektisch sammelten wir alle unsere Habseligkeiten ein und rannten einfach los, weit weg von dem Geheule.

Dank meines weiterentwickelten Geruchssinns wusste ich das uns 3 Rouges verfolgten.

Kämpfen konnte ich noch nicht da ich mich immer noch nicht in einem Werwolf verwandelt hatte. Die Verbindung zu meiner Wölfin war jedoch da und Tag für Tag spürte ich wie sie immer stärker und stärker würde.

Das einzigste was uns noch retten könnte war ein altes Küchenmesser das ich unter meiner Jacke versteckt hielt.

Doch auch das Messer könnte mir nicht helfen denn ich war gerade dehydriert, ausgepowert und verspürte ein leichtes Schwindelgefühl. Ich hatte keine Chance gegen sie. Ich wäre einfach zu langsam.

Ich hoffe nur das es nicht bis zum erbitterten Kamp kommen muss.

Die Nacht war über den Wald eingebrochen und unsere Flucht von den Rouges stellte sich somit um einiges schwieriger heraus.

Hinter uns in der Ferne hörte wie ihre Pfoten immer wieder in Kontakt mit dem Waldboden kamen. Doch die Rouges rannten nicht...

Stattdessen waren sie uns ganz dicht auf den Fersen und lauerten im Wald hinter uns herum.

Erst jetzt wurde mir klar das sie mit ihrer Beute spielten, uns noch mehr schwächen wollten um uns dann mühelos umzubringen.

"E... Eve ich ka..kann nicht..."

Gerade noch rechtzeitig konnte ich verhindern das Ethan's schwacher Körper auf dem Waldboden aufkam.

Ich merkte wie Ethan versuchte mit meiner Hilfe wieder auf die Beine zu kommen doch immer wieder knickte er ein. Ethan zitterte unkontrolliert am ganzen Körper...

"Eve... bring dich in Sicherheit. Lass mich hier zurück." Mit aller letzter Kraft versuchte er ein aller letztes mal auf seinen eigenen Beinen zu stehen und als es auch dieses Mal nicht klappte, sackte er ganz in sich zusammen.

"Du spinnst wohl! Ich würde dich niemals zurück lassen. Niemals! Wenn das unser Schicksal ist und dies heute unser letzter Tag auf Erden ist dann werde ich meinen letzten Atemzug neben dir lassen. Denn ich werde immer an deiner Seite bleiben. Egal ob in diesem Leben oder im nächsten. Du wirst immer mein kleiner Bruder sein Ethan."

So hilflos wie jetzt hatte ich mich noch nie in meinem Leben gefühlt und Tränen der Verzweiflung brannten sich langsam ihren Weg zu meinen Augen.

Vorsichtig legte ich Ethan auf den Boden hinter mir und deutete ihm das er dort unten bleiben soll.

So wie es aussah merkten die Rouges das es endlich so weit war. Dies bestätigten sie auch mit ihrem Kriegsgeheule, das wie ein scharfes Messer die Stille der Nacht in zwei schnitt.

Als die Rouges nur wenige Meter von uns entfernt waren, blieben sie stehen und verwandelten sich wieder zurück.

In der Zwischenzeit, stellte ich mich beschützend vor Ethan hin und umfasste noch stärker den Griff des Messer, das ich hinter meinen Rücken verborgen hielt.

Falls ich heute sterbe dann nicht ohne mich gewährt zu haben, nicht ohne gekämpft zu haben und nicht wie ein Feigling.

"Ich hoffe ich kann mein Versprechen halten Mutter..." Flüsterte ich in den Himmel hinauf.

Ein letztes mal wandte ich mich zu Ethan um und lächelte ihn traurig an.

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Holla meine Babes💃🏽❤️

Ein neuer Tag ein neues Kapitel 😏

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Xoxo
❤️Eure Savageperson❤️

I'm the Alpha's biggest mistakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt