Jungkook POV
So schnell wie in diesem Augenblick schlug mein Herz in meinem ganzen Leben nicht. Ich stehe vor Tae's Türe und bereite mich darauf vor, was mich gleich erwartet. Allerdings, wie soll ich mich auf etwas vorbereiten, wenn ich nicht weiß worauf genau? Ich habe absolut keine Ahnung, was jetzt gleich passieren wird. Tae ist so schwer zu deuten, war er wütend? Oder, keine Ahnung, war es ihm egal? Was wird passieren? Normalerweise sind Menschen ziemlich berechenbar, aber bei Tae kann man nie wissen. Soweit ich es bisher beobachtet habe, muss ein Lächeln von ihm nicht bedeuten, dass er, nunja, lächelt und ein finsterer Blick muss nicht heißen das er wütend ist oder ein emotionsloser Blick, so einer kann ja sowieso alles heißen. Toll dass er genau den emotionslosen Blick drauf hatte, als er mir sagte ich soll nach der Schule her kommen.
Mein Herz will sich einfach nicht beruhigen. Ich habe Angst, aber wovor genau? Vor Tae selbst? Nein, ich hatte nicht eine Sekunde Angst vor ihm also wieso sollte ich jetzt welche haben. Aber was ist es dann? Habe ich Angst was jetzt passieren könnte? Ahhh es ist frustrierend. Ich fühle mich seltsam wenn ich an ihn denke, ich glaube ich habe Angst, dass er mich doch verstoßen könnte... Gut, das ist doch wohl verständlich, er ist meine Chance, ohne ihn muss ich mich weiter verstecken. Ist es das? Ich habe ehrlich nicht die geringste Ahnung.
Mit zitternder Hand drücke ich auf die Türklingel und während ich warte merke ich, dass mein Herz tatsächlich noch stärker Schlagen kann. Ich spüre jeden Herzschlag in meinem Kopf dröhnen und mir wird so warum und schwindlig. Bitte, lass das schnell vorbei gehen.
Die Türe geht auf und vor mir steht Tae mit einem, wieder einmal, nichtdeutbaren Blick. Er sieht mich vollkommen kalt an, nein, sein Blick ist kalt aber dahinter kann ich etwas anderes erkennen. Ich kann nur nicht definieren was das ist. Tae bittet mich nach drinnen und wir setzen uns gemeinsam auf seine Couch. Langsam beruhigt sich mein Herz wieder etwas und ich kann endlich wieder richtig atmen. Es ist geradezu unerträglich gerade und die Zeit vergeht gefühlt unglaublich langsam.
Ich sehe zu Tae, er sitzt da mit dem Blick Richtung Boden und beißt sich dabei auf die Unterlippe. Er denkt nach, worüber genau wüsste ich wirklich liebend gern, doch ich kann leider Gottes keine Gedanken lesen. Ich betrachte ihn genauer, sein Seitenprofil ist absolut perfekt. Er ist wirklich schön, er strahlt zwar etwas Gefährliches aus, doch wenn man in seine wunderschönen dunklen Augen blickt, ist da so viel zu entdecken. Seine Augen verraten so vieles über ihn, wenn man sich die Mühe macht in diesen zu versinken. Mein Blick schweift von seinen Augen runter auf seine Lippen, noch immer beißt er nachdenklich auf seiner Unterlippe herum.
Ohne es wirklich wahr zu nehmen, beiße ich mir ebenfalls auf meine Unterlippe. Tae ist wirklich attraktiv... Warte, Stopp! Mein Gesicht erwärmt sich schlagartig und ich drehe meinen Kopf so schnell ich kann von Tae weg und schaue auf meine Füße. Was denke ich denn, nicht das es mich stört, aber ich bezweifle dass er der Typ ist, der auf Kerle steht. Ich will es jedenfalls nicht herausfinden, immerhin möchte ich an seiner Seite bleiben und ich fürchte mich davor, dass es kompliziert werden könnte, wenn ich beginne auf ihn zu stehen. Ignorier es einfach Jungkook, bisher dachtest du, du seist Asexuell, also halte einfach daran fest.
„Es tut mir Leid Jungkook" Ich zucke zusammen beim plötzlichen Klang seiner Stimme. „Ehrlich, ich bereue es wirklich, wie ich dich behandelt habe. Ich erwarte auch nicht, dass du mir verzeihst oder so, ich, ach ich weiß auch nicht... Es tut mir eben Leid. Du gehörst natürlich auch nicht mir, was ich getan habe macht deine Schulden mehr als wett." Ich bin viel zu überrumpelt um ihm gleich zu antworten, seine Stimme, so tief und weich. Die Stimme, die für gewöhnlich so boshaft, aggressiv und bedrohlich klingt, hört sich jetzt weich und liebevoll an. Man hört raus, dass er es wirklich bereut, aber was er da sagt gefällt mir dennoch nicht. Ich gehöre ihm nicht? Aber heißt das, dass er mich nicht in seiner Nähe haben möchte? Nein, warte. Ist das jetzt schon der Moment, indem wir damit beginnen können Freunde zu werden? Die gesamte Entschuldigung über, sehen wir uns schon wieder gegenseitig direkt in die Augen und selbst seine Augen, sie strahlen Verletzlichkeit und Bedauern aus.
Ich bin noch in meinen Gedanken versunken, über seine Entschuldigung, was das jetzt bedeutet und seine Stimme die mir eine Gänsehaut bereitet, als mir auffällt, dass er mich nach wie vor erwartungsvoll anblickt. Ich lächle ihn liebevoll an, „mach dir deswegen keine Gedanken Tae, ich verzeih es dir natürlich. Es war meine Schuld, ich habe dich dazu gebracht so zu handeln. Aber das ist jetzt alles egal okay? Vielleicht könnten wir das jetzt alles einfach hinter uns lassen und neu anfangen. Ich bin mir sicher, dass wir beide gute Freunde werden könnten."
Kurz habe ich Angst, wie er jetzt wohl reagieren wird, doch zu meiner Überraschung erwidert er mein Lächeln. Er grinst mich an mit seinem breiten, eckigen Lächeln. Das dritte Mal und dieses Mal setzt mein Herz sogar für einen Schlag aus.
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VKOOK | The Thing With The Masks
FanfictionVKOOK fanfiction !!! Abgeschlossen. Jungkook ist scheinbar ein gewöhnlicher Junge, der einfach versucht sein Leben so zu leben, wie er denkt dass es die Welt für richtig hält. Doch ist es wirklich das, was er möchte? Tae ist gelangweilt vom Lebe...