18. Kapitel - Wut

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Jungkook POV

Keine Ahnung warum ich mich Tag für Tag weiterhin in diese Schule bewege. Ich habe was ich wollte, ich habe Tae an meiner Seite. Warum also stehe ich morgens auf und komme hier her? Naja was solls, lange wird das nicht andauern, bei meinen aktuellen Noten und meiner „netten Art" werde ich sowieso bald hier raus sein. Ich denke es ist eine alte Macke von mir, Gewohnheiten wird man so leicht nicht los und deshalb kann ich nicht einfach aufhören her zu kommen. Ich will erreichen raus geschmissen zu werden.

Ich atme genervt aus und zucke leicht zusammen, als mich jemand an der Schulter antippt. Ich drehe mich um und sehe direkt in Jimin's Gesicht. „Jungkook, was soll das? Du hast dich so sehr verändert in den letzten Wochen. Du gehst mir und Jaehyo komplett aus dem Weg und ich sehe dich oft mit Tae rumhängen. Was ist passiert?" Ich grinste ihn bloß amüsiert an und wendete mich wieder von ihm ab um ins Klassenzimmer zu gehen. Sorry Jimin, aber ich brauch euch nicht mehr. Ich hab nun jemanden, bei dem ich mich nicht verstellen muss um gemocht zu werden.

Den gesamten Unterricht hindurch starrte ich bloß aus dem Fenster und dachte an Tae. Ich weiß nicht was es ist, aber ich fühle mich so seltsam in seiner Nähe. Mir wird so warm und mein Herz scheint zu rasen. Ich habe das Gefühl nur ihn zu brauchen und sonst keinen. Nur er ist wichtig, ich würde wirklich alles für ihn tun.

Ich verfolge das Geschehen des Unterrichts schon lange nicht mehr, ich bin anwesend, mehr aber auch nicht. Tae meinte ich solle einfach aufhören dorthin zu gehen, wenn ich es doch so sehr hasse, doch so einfach ist es dann leider doch nicht.

Als endlich der Gong ertönt und die Pause einleitet stehe ich auf und begebe mich nach draußen auf den Schulhof. Ich rede mit keinem hier, ich will meinen Atem nicht verschwenden. Im Augenwinkel sehe ich jemanden auf mich zukommen und als ich meinen Blick in besagte Richtung wende, sehe ich unseren Rektor mit Jimin im Schlepptau. Was haben die jetzt für ein Problem? Mir entfährt ein genervtes Seufzen und ich warte bis die beiden direkt vor mir zum Stehen kommen.

„Hallo Jungkook." beginnt unser Rektor bekommt im Gegenzug aber lediglich ein kleines Nicken von mir als Antwort. „Jungkook, es gibt einige Personen, die sich große Sorgen um dich machen." Ich schnaube verächtlich und verdrehe die Augen. Sein Ernst? „Jedenfalls habe ich bereits mit deiner Mutter darüber geredet und nun kam auch noch Jimin auf mich zu. Wir überlegen wie wir dir helfen können, allerdings musst du dir helfen lassen. Du blockst jeden ab der es gut mit dir meint." Ich stehe auf sehe ihm direkt in die Augen und grinse dabei frech. „Nunja Herr Rektor, schon mal daran gedacht, das ich mir nicht helfen lasse, weil ich keine Hilfe von euch nötig habe?" Sowohl Jimin als auch unser Rektor sind sichtlich geschockt von meiner Antwort, damit haben sie nicht gerechnet. Verständlich, immerhin habe ich die letzten Wochen hauptsächlich geschwiegen und jeden ausgegrenzt. So direkt habe ich meine Abneigung eben zum ersten Mal ausgedrückt. Als er sich wieder gefasst hat beginnt er wieder zu reden „Jungkook, hör zu. Es ist mehr als offensichtlich, dass du Hilfe brauchst. Deine Noten werden immer schlechter, du hast den Kontakt zu all deinen Freunden gebrochen und nun wirst du auch noch derart Respektlos einem Lehrer gegenüber. Was um Himmels Willen ist vorgefallen, dass du dich so negativ verändert hast?" „Ich habe mich keineswegs verändert. Ich habe nur endlich jemanden gefunden, für den ich mich nicht verstellen muss und jetzt brauch ich euch einfach nicht mehr. Also wenn Sie so freundlich wären und mich in Ruhe lassen würden wäre ich Ihnen sehr verbunden." Der sarkastische Unterton in meiner Stimme war nicht zu überhören und langsam wurde mein Gegenüber wütend. „Jeon Jungkook. Jetzt hör mir mal ganz genau zu. Wenn du dich nicht etwas zusammenreißt wird deine Zukunft nicht gerade rosig sein. Willst du so enden wie dieser Kim Taehyung? Jimin hat mir erzählt, dass du in letzter Zeit viel Zeit mit diesem Nichtsnutz verbringst. Was denkst du wird passieren wenn du so weiter machst? Taehyung ist keine verlässliche Person, er wird dich früher oder später loswerden und dann wirst du vollkommen alleine dastehen und alles nur weil du hier auf rebellisch machst um diesen Abschaum zu beeindrucken!"

Fassungslos starrte ich ihn an, er hatte es gewagt schlecht über Tae zu reden. Niemals würde Tae mich verstoßen. Nein, das war einfach nicht möglich. Obwohl ich genau wusste, dass diese Worte komplett falsch waren, spürte ich dass sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich wollte schnell verschwinden, aber bevor ich mich abwenden und gehen konnte, spuckte ich dem alten Sack auf seine teuren Lackschuhe. Dann war ich weg. Ich würde nicht länger darauf warten rausgeschmissen zu werden. 

VKOOK | The Thing With The MasksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt