VKOOK | The Thing With The Masks

11. Kapitel - Strafe

Tae POV - Einladung

Mal wieder werde ich viel zu früh aus meinem wertvollen Schlaf gerissen. Ich richte mich in meinem Bett auf und greife nach meinem Handy um den Alarm abzustellen. Seufzend schleppe ich mich ins Badezimmer, stelle mich kurz unter die Dusche und begebe mich dann nur mit Boxershorts bekleidet auf den Weg zur Küche. Dort angekommen schnapp ich mir eine Tasse und mache mir einen Kaffee. Gähnend lehne ich mich an der Küchentheke an und warte darauf, dass die Kaffeemaschine fertig ist.

Die Türglocke läutet. Das muss Wonshik sein, ich habe mit ihm verabredet, dass er um Punkt zwölf bei mir sein soll. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät mir, dass er pünktlich ist. Wie immer, auf ihn ist wirklich immer Verlass. Er ist ein wirklich nützlicher Freund. Ich öffne die Tür und lasse ihn rein. Gemeinsam setzen wir uns in die Küche und ich mache noch eine weitere Tasse Kaffee.

„Also Tae, wie hast du dir das heute vorgestellt? Was genau machen wir?" „Ganz einfach. Wir warten vor dem Schulgelände auf diesen Jungkook und beobachten erst einmal. Wir warten und im richtigen Moment schnappen wir ihn uns."

Um halb zwei verlassen wir dann das Haus und begeben uns zu unsrer geliebten alten Schule. Wir kommen bereits kurz vor zwei an und da der Unterricht erst um viertel drei endet setzen wir uns etwas abseits, wo man uns nicht sofort entdeckt, auf eine kleine Mauer und warten. Es dauert nicht allzu lange bis ich ein altes bekanntes Gesicht entdecke, Jimin, dicht gefolgt von diesem anderen Kerl mit dem er ständig abhängt und Jungkook. Dieses arrogante Lächeln im Gesicht des Schwarzhaarigen geht mir sowas von auf den Geist. Ich sorge schon noch dafür, dass es ihm vergeht.

Ich sehe kurz Wonshik an, welcher mir zunickt und schon nehmen wir die Verfolgung der drei Jugendlichen auf. Jimin führt seine Freunde geradewegs in eine Karaokebar. Was hat Jimin nur mit seinen Karaokebars? Mich hat er auch ständig mit dorthin geschleppt, zwar war ich dankbar für jeden Moment den ich nicht im selben Haus mit meinen Eltern zu verbringen hatte, aber Karaoke ist jetzt wirklich nicht so mein Fall. Wie dem auch sei, Wonshik und ich dürfen nun erst mal schön warten bis die drei dem Karaoke singen überdrüssig sind.

Nach etwa zwei bis drei Stunden sehen wir endlich, dass sie die Bar wieder verlassen. Jetzt folgen wir der kleinen Gruppe bereits ein ganzes Stück durch die Stadt, komm schon Jimin hau doch endlich ab, du willst ihn doch nicht etwa bis vor seine Haustüre begleiten? Was bist du, sein Freund oder was? Seltsamerweise macht mich dieser Gedanke etwas wütend. Aber warum? Auch egal, sie trennen sich doch endlich an einer Kreuzung. Man, ich hatte schon befürchtet dass das heute nichts mehr wird.

Ein paar Straßen verfolgen wir den guten Jungkook dann noch so, bis wir uns aufteilen. Wonshik befindet sich noch hinter Jungkook und läuft nun dichter auf ihn zu, während ich mich über ein paar Schleichwege weiter nach vorn gebracht habe. Ich entferne mich aus meinem Versteck und gehe direkt auf Jungkook zu, er hält sofort inne und folgt mir mit seinem Blick. Ich grinse ihn schief an und bleibe dann direkt vor ihm stehen. Jungkook grinst mich ebenfalls an. Kurz scheine ich zu versteinern, mit dieser Reakti9on hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Was grinst der Kerl zurück? Freut der sich auf mich zu treffen? Aber wieso? Ich war mir sicher, dass er über mich Bescheid weiß. Dieser Jungkook ist seltsam, er ist anders. Ich verstehe ihn nicht so ganz, er schien doch immer so brav und höflich mit den anderen und jetzt grinst er mich an als würde er etwas planen, während ich hier vor ihm stehe und er sich eigentlich fürchten sollte. Er machte mir dermaßen aggressiv, am liebsten würde ich gerade einfach auf seine engelsgleiche Visage einschlagen.

Ich reise mich wieder zusammen und frage direkt nach meinem Geld, als er verneint es zu haben, lade ich den Jungen ein, mich zu begleiten. Ohne auf eine Reaktion zu warten drehe ich mich um und gehe voraus. Wonshik ist hinter Jungkook, er kann also nicht fliehen. Kurz nachdem ich mich in Bewegung gesetzt habe, kann ich auch schon die Schritte der anderen beiden hinter mir wahrnehmen.

Als wir dann bei meinem Haus angekommen sind und dieses betreten haben, weise ich Jungkook an sich auf meine Couch zu setzten. Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht mit diesem Kerl, ich habe den gesamten Weg über immer wieder kurz zu ihm gesehen und er sah irgendwie glücklich aus. Also entweder ist er derart geistig zurückgeblieben, dass er nicht kapiert was genau gerade vor sich geht oder er ist einfach nur gestört. Ich habe irgendwie das Bedürfnis, heraus zu finden was es ist. Und wenn er sich im Klaren ist über seine Situation, warum ist er dann hier? War das alles Absicht? Aber wieso sollte er das wollen? Will er herausfinden, was mit denen passiert die mir Geld schulden? Aber dann ist es doch mehr als idiotisch das auf diese Art herausfinden zu wollen. Ich werde einfach nicht schlau aus dem Jüngeren.

Ich setzte mich neben ihn auf die Couch, „Wonshik, warte bitte bei den anderen. Ich hole euch dann." Der gute ist sichtlich verwirrt, aber hey, ich ebenfalls. Ich wende mich Jungkook zu und sehe ihn direkt an. Seine Augen strahlen förmlich während er meinen Blick erwidert. Was verdammt noch mal ist falsch mit dir Jungkook?

Jungkook POV

Ich habe es geschafft, ich habe es tatsächlich geschafft! Ich sitze neben Tae, er mustert mich aufmerksam und scheint angestrengt über etwas nachzudenken. Was jetzt wohl passiert? Ich bin wirklich aufgeregt und sehe Tae erwartungsvoll an, bis dieser dann zu sprechen beginnt. „Was ist mit dir falsch? Warum freust du dich, verstehst du überhaupt was hier los ist?"

„Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, in welcher Situation ich mich hier befinde, allerdings ist es mir das Risiko wert. Ich bin es einfach Leid, mich immer nur zu verstellen. Ich dachte, ich müsse mein gesamtes Leben mit dieser Maske verbringen, doch als ich dich gesehen habe damals und dann erfahren habe wer du bist, hatte ich Hoffnung, endlich sein zu können wer ich bin ohne nichts anderes als Ablehnung zu erfahren. Je mehr ich gehört habe über dich, desto dringender wollte ich dich treffen."

Tae sieht mich etwas konfus an, bis er anfängt zu lachen. Ich weiß nicht, ob das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist, aber es gibt mir Hoffnung.

„Nunja Jungkook, ich weiß jetzt zwar wieso du mich treffen wolltest, aber das ändert noch immer nichts an der Tatsache, dass du mich bestohlen hast und so Leid mir das tut du musst bestraft werden."