~Fehlverhalten~

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Gemeinsam mit Stegi esse ich in ruhe mein Essen. Schade das mein Plan nicht so ganz funktioniert hat, aber wie heißt es so schön:"Wer A sagen kann, kann auch B sagen." Anscheinend habe ich es etwas lauter ausgesprochen, worauf Stegi mich mit einem fragendem Blick anguckt. "Ich hab den Plan ein wenig verbessert. Mein Vater braucht handfeste Beweise und die gibt es bestimmt noch. Ich werde Vater überreden nochmal zu Tobi's Königreich zu gehen. Da kann er es sich genauer angucken." "Wenn du es schaffts...", schrieb er bloß. "Komm, wir gehen eben das Geschirr wegbringen und dann nochmal zu meinem Vater." Er nickt zur Bestätigung. Wir laufen zur Küche und die Köchin nimmt uns das dreckige Geschirr ab. Danach gehen wir zum Saal. Mein Vater guckt mich grimmig an, während Mutter mich mit einem lächeln begrüßt. Mein Bruder scheint wieder in seiner Kammer zu sein. "Va...", er stoppt mein reden und fängt dann selbst an." Wenn du wieder damit ankommst, kannst du gleich wieder gehen." "Aber, hör mir doch zu! Wenn du es nicht glauben willst, dann möchte ich das wir morgen losreiten zu Tobi's Königreich. Dann hast du bestimmt Beweise genug!" "Du hälst immer noch zu diesem fremden Knabe. Wir können jetzt nicht mehr losreiten. Es dauert schon fast einen halben Tag dorthin. Außerdem steht deine Krönung jetzt im Vordergrund. Wir müssen alles vorbereiten." "Wir können das doch auch verschieben und ich glaube dich lässt das auch nicht kalt." "Nun gut. Du hast mich überredet, aber wenn dies nicht stimmt, werde ich den Jungen aus dem Königreich verbannen für diese Lügen und den Bruch deines vertrauens.", seufzt mein Vater. "Morgen in der Frühe reiten wir los." Verwundert über diese Entscheidung und das meine Idee geklappt hat, nicke ich. Mit einem verachtenen Blick von meinem Vater an Stegi, ziehe ich letzten genannten hintermir her. Im Zimmer angekommen geht Stegi direkt wieder an meinen Tisch mit den Schreibutensilien. "Könnte ich eventuell heute hier bei Euch schlafen? Tobi hat mir das erlaubt und alleine schlafen macht mir irgendwie Angst. Ich war schon so oft lange allein....", schreibt er. "Na klar kannst du hier bleiben.", sage ich sofort. Ich gehe hinter meine Umkleidewand, schmeiße meine heutige Kleidung auf diese und ziehe mein Schlafgewand an, während Stegi wiedermal hilflos da steht. "Willst du dich nicht umziehen?" Er zuckt nur mit den Schultern, bis mir einfällt, dass er keine Klamotten hier im Zimmer hat. Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und suche nach einem mir zu kleinen Anzug....

Nächster Tag.

Es ist noch nicht mal die Sonne zu sehen, dennoch stehe ich schon auf. Ich bin eigentlich selbst gespannt und sehr neugierig. Jetzt im nachhinein, denke ich mal über die Wörter von meinem Vater nach. Es stimmt. Ich vertraue gerade einem wild fremden Menschen, der gerade mal einen Tag hier ist. Aber die Kindheit von ihm, kann er doch nicht einfach so gelogen haben. Beim "erzählen" seiner Kindheit konnte man den traurigen Gesichtsausdruck erkennen. Es sei denn er kann gut Schauspielern. Mir kommt der Gedanke das Stegi auch zu den bösen gehören konnte, aber wer warnt den dann bitte das Königreich. "Ach ich mach mir schon wieder zu viele Gedanke", nuschel ich leise vor mich hin und schüttel den Kopf für das stoppen meiner Gedanken. Stegi, der neben mir lag, bewegt sich auch langsam. Er dreht sich auf den Rücken, setzt sich hin und guckt mich an. "Guten Morgen", sage ich ich und er erwidert mit einem lächeln und nicken. Ich stehe auf und ziehe mich schnell für den Ausritt um. Ich bemerke das Stegi wieder planlos im Raum steht und sage zu ihm:"Du musst in dein Zimmer gehen, da sind Klamotten die dir besser passen." Er geht darauhin aus mein Zimmer. Ich hoffe nur er weiß noch wo es ist...

Später sitzen wir gemeinsam am Tisch und essen. Selbst Stegi durfte mit am Tisch essen.
Wir verabschieden uns von Mutter und meinem Bruder und reiten los.

Kurz vor dem Königreich.

"Es wird immer dunkler, aber es ist doch noch nicht die Zeit dafür.", überlegt mein Vater laut. Ich gucke zu Stegi, der weiter hinter uns reitet und auf den Boden blickt. Dann schaue ich in den Himmel und bemerke schwarze Wolken. Sie hatten noch einen leichten dunklen Lilaton. "Ich denke das liegt an den Wolken da vorne. Wir reiten immer weiter darauf zu." "Stimmt. Das habe ich gar nicht bemerkt." Je näher wir kamen, desto kleiner wurde auch schon meine Hoffnung das Schloss zu sehen. Ich bemerke die Spannung die hier herscht. In dem Blick meines Vaters merkt man auch, dass er es nicht fassen kann. An der Stelle wo man das Schloss eigentlich sehen kann, bleiben wir stehen. Asche, Trümmern und eingefallene Gebäude sind nur noch erkennbar. Wir steigen von unseren Pferden ab und laufen weiter in die Richtung des Königreiches, aber weit können wir nicht gehen, denn man kann durch die Trümmern nicht mit den Pferden laufen. Mein Vater seufzt frustriert auf und dreht sich um, sodass er Stegi und mich angucken kann." Es tut mir Leid. Ich...Ich weiß nicht was ich sagen kann, außer es tut mir Leid. Ich hätte dich zumindestens ausreden lassen sollen, dann hätte ich warscheinlich mehr erfahren. Es war ein Fehler meinerseits. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. Ich bin ein alter Mann. Ich hatte mir nur gutes von dieser Welt erhofft, aber dem ist nicht so. Ich werde es machen Tim. Ihr könnt morgen, wenn wir wieder zurück sind, weiter reisen. Dein Bruder wird wohl nichts dagegen haben, der neue Thronfolge zu werden.", entschuldigt sich mein Vater tiefsinnig und guckt dabei auf den Boden. "Ich danke dir Vater. Wir werden es schaffen diese Wesen zu finden. Stimmt doch Stegi, oder?" Ich wollte zu Stegi schauen, doch er war nicht bei uns. "STE-!", ich stoppte den Ruf, als ich Stegi durch die Trümmern laufen sehe. Leise folge ich ihm und sehe das er auf ein Kreuz zu geht. Mein Vater guckt mir verdutzt hinterher. Stegi stellt sich vor dieses Kreuz und faltet seine Hände. Ich stelle mich neben ihn und mache das selbe. Eine kleine Schweigeminute für Tobi. "Hast du ihn beerdigt?" Er nickt. "Komm, wir wollen zum benachbartem Königreich." Ich gehe mit Stegi wieder zurück zu meinem Vater und schaue noch ein letztes Mal zum Kreuz. "Lebe wohl, alter Freund.", flüster ich, steige auf mein Pferd und wir reiten los in das benachbarte Königreich.

#Stexpert Eine etwas andere FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt