~Name~

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Ich laufe zu meinem Zimmer und ziehe mich selbst um, damit mein Vater nichts von dieser Aktion mitbekommt. Ich gehe danach sofort wieder zum Zimmer des Jungen umd klopfe, wegen der Höflichkeit, an. Ich warte bis mir irgendein Signal gegeben wird, dann wurde mir die Tür aufgemacht und der Junge ist immer noch so angekleidet und verdreckt wie vorher. "Warum hast du dich nicht umhezogen?", frage ich. Er schaut beschämt auf den Boden. "Fühlst du dich unwohl?" Er schüttelt den Kopf. "Passen die Sachen nicht?" Wieder schüttelt er den Kopf. Ich lass mein Blick dudch das Zimmer schweifen und bleibt bei einem Blatt und einer Feder im Tintenfass hängen. Daraufhin frage ich ihn: "Kannst du schreiben?" Er nickte und wackelt mit der Hand, was soviel wie ein bisschen heißt. Ich gehe auf den Schreibtisch zu und mit einer Handbewegung zeige ich ihm, dass er mir folgen soll. Langsam kommt er auf mich zu und guckt mich fragend an. "Kannst du deinen Namen aufschreiben, dann kann ich dich endlich bei Namen nennen." Er nimmt die Feder mit Tinte in die Hand und schreibt klein oben links seinen Namen. Leider hat er eine krackelige Schrift und ich weiß auch jetzt was er mit ein bisschen meint. "S-Stogi?", frage ich verwirrt. Er schüttelt den Kopf. Er nimmt nochmal die Feder und schreibt dieses mal etwas größer. "Ah! Stegi?" Er nickt. "Also Stegi, warum hast du dich nicht umgezogen?" Er nimmt wieder die Feder: "Ich möchte keine Last für Euch sein. Dadurch das Ihr mein Anhänger gefunden habt, schulde ich Euch schon sehr viel. Dieser Anhänger ist sehr wichtig für mich. Außerdem gebt Ihr mir noch einen Unterhalt mit Bekleidung. S-", ich unterbreche ihn, " Du stehst doch bei niemanden in der Schuld. Das mit dem Unterhalt hat doch mein Bruder organisiert. Das mit dem Anhänger hab ich gemacht, damit du auch nicht mehr so nervös oder panisch bist, sonder mehr vertrauer wirst. Außerdem hast du so oder so keine Schulden, da du ja mein Bediensteter bist. Also mach dir nicht alles komplizierter wie es ist. Zieh dich um. Ich stehe vor der Tür, dann kannst du mich ja wieder reinholen.
Er setzt die Feder an, schreibt: "Danke" und senkt wieder seinen Kopf. "Und lass dein Kopf nicht so hängen, da denk ich sonst immer, dass dich das alles eher quält." Er hebt seinen Kopf und nickt. Ich meine sogar ein zucken bei seinem Mundwinkel gesehen zu haben. Ich gehe raus und warte bis mich Stegi wieder hinein bittet. Nach einiger Zeit öffnet Stegi die Tür und ich mustere ihn. Die Kleidung ist zwar an den Ärmeln etwas zu groß, aber stören tut es nicht. "Komm wir müssen jetzt noch zu meinen Eltern. Sie müssen dich noch kennenlernen.", und winke ihm hinter mir her. Vor der Saaltüre bleibe ich stehen und klopfe an. Ein anderer Bedienstere macht die Tür auf und geleitet uns zu meinen Eltern. "Sohn, was führt dich zu mir und wer ist dieser Junge?" "Vater, das ist Stegi. Mein Bruder hat mir vorgeschlagen, dass er mein Bediensteter wird." Der König nickt und wendet sich an Stegi. "Sag Knabe, wo kommst du her?" " Vater, er spricht nicht.", sage ich und bemerke den zitternden Stegi neben mir. "Was will mein Sohn, der baldige Prinz, mit einem stummen Jungen!", ruft mein Vater wütend aus. Ich blicke zu Stegi, der mich schon panisch und schuldig zwischen mir und meinemVater guckt. Ich schüttel den Kopf und erhebe meine Stimme: " Es ist mir egal, ob er stumm ist, er hat schon ab und zu mal veruscht zu reden, aber ich zwinge ihn nicht dazu. Er soll reden wen er möchte und sich traut. Außerdem kann er schreiben, wie hätte ich den sonst den Namen gewusst. Ich möchte doch zumindestens auch eine Person mal bei mir haben, die erstens mich versteht und zweitens in meinem Alter ist. Mein Bruder darf das Königreich öfters verlassen und hat auch viele Freunde gefunden. Während er Spaß hat muss ich lernen oder in der Bibliothek oder in meinem Zimmer lesen. Bitte lass diesen Jungen wenigstens mein Bediensteter sein!"

#Stexpert Eine etwas andere FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt