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Dario PoV:

Meine Mutter saß neben mir auf dem Stuhl und drückte meine Hand.

Ihre Hände waren kalt und feucht, ein Zeichen für Angstschweiß.

Ich würde in wenigen Stunden eine weitere Operation wegen meinen Beinen haben.

Eigentlich war meine Mutter gegen diese Operation gewesen, doch da ich nun sechzehn war, konnte ich das selbst entscheiden.*

"Bist du dir sicher, Dario? Es kann so vieles schief gehen, so wie letztes Mal!", fragte meine Mutter mit dem verzweifelten Versuch mich doch umzustimmen.

Doch wieder mal schüttelte ich den Kopf und drückte ihre Hand nur fester.

Egal was ich ihr jetzt gesagt hätte, es hätte ihre Besorgnis nicht beschlichtigen können.

Sie war meine Mutter, ein Wesen was sich im Regelfall immer um die eigenen Kinder sorgte.

Und da ich seit der letzten Operation blind war, waren die Sorgen meiner Mutter noch mehr berechtigt.

Ein halbes Jahr war seit dieser verhängnisvollen OP vergangen.

Ich hatte nun nicht nur mein Gehvermögen verloren, sondern auch mein Sehvermögen.

Meine große Schwester meinte letztens zu mir, dass meine Augen noch heller geworden waren und nur noch gerade aus starrten.

Einerseits hatte ich das lustig gefunden, da mich das Ganze an einen Zombie erinnert hatte, anderseits war ich abgrundtief traurig gewesen.

Ich hatte angefangen nicht nur an mir zu zweifeln, sondern auch an die Ärzte, meiner Familie und meinen Freunden.

Was hatte ich denn jetzt noch zu verlieren? Mein Augenlicht war endgültig verloren und bald würden die Ärzte auch meine Beine aufgeben.

Was ich doch für eine hässliche Missgestalt geworden war. Wie konnte man so was Nutzloses noch leben lassen?

* ich habe keine Ahnung ob das stimmt.

Das waren die beiden 'Prologe'. Jetzt heißt es warten.

Meinungen? Kritik?

[AkEhNa]

Zweifel [Berglay]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt