Fools {Leon Goretzka}

"Nur noch zweieinhalb Wochen"

Marie wurde wach, da war Leon schon weg. Die Seite seines Betts war leer. Sie drehte sich also wieder um und vergrub den Kopf im Kissen. Es war Samstag. Er war also schon zum Vereinsgelände aufgebrochen, die Jungs hatten heute Saisoneröffnung. Da müssten sie schon früh da sein. Wie seltsam, dass sie bald gemeinsam dort arbeiten würden... ob das so clever war? Naja, gemeinsam arbeiten würden sie ja nicht wirklich. Irgendwann schnappte sie sich dann ihr Handy. Ihr Onkel hatte gefragt, ob sie wohl mitkommen wollte zur Saisoneröffnung, für das anschließende Spiel hatte er auch Karten.

Und eine Nachricht von einer unbekannten Nummer hatte sie
Hallo, ich bins Charlotte. Leon hat mir deine Nummer gegeben, ich hoffe das ist okay :-)
Er hat gefragt, ob ich zur Saisoneröffnung kommen will mit den Kleinen und dass ich dich auch fragen sollte.

Oh wie schön. Die würde sie gleich mal anrufen. Aber erstmal entschloss Marie sich laufen zu gehen, es war gerade mal acht Uhr. Also schnappte sie sich ihre Laufschuhe und irgendwelche Sportklamotten von Leon. Es war zwar bewölkt aber warm, also reichte eine kurze Hose und einen Sport BH müsste sie hier auch noch irgendwo haben...
Auf dem Tisch fand sie dann einen Zettel
Guten Morgen Süße,
Ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich musste leider schon los, aber du sahst so friedlich aus, da wollte ich dich nicht wecken.
Kommst du nachher auch? Vielleicht mit meiner Schwester?
Um 11:30 ist auf der Bühne Spielervorstellung. Vielleicht jubelst du mir ja zu? :-D

Ich liebe dich. Leon

Ihr Herz beschleunigte sich schon allein bei seiner kleinen Nachricht. Dieses "Ich liebe dich" ließ sie an gestern Abend zurückdenken. Sie war so unheimlich glücklich momentan. Unvorstellbar. Dabei hatte sie immer gedacht, sie hätte schon alles was sie wollte.
Und trotzdem war sie an seiner Seite zufriedener als je zuvor. Hoffentlich blieb das auch so!
Sie nahm sich eine halbe Banane und schnürte die Schuhe. Den Ersatzschlüssel schnappte sie sich vom Schlüsselbrett und suchte sich den Weg von seiner Wohnung zu diesem See, an dem sie schon mal spazieren waren.
Beim Laufen hatte sie Zeit nachzudenken und es war unfassbar, wie sich alles seit dem letzten Herbst verändert hatte, seit sie ihn das erste mal getroffen hatte. Von Liebe auf den ersten Blick hatte man definitiv nicht sprechen können, aber diese Anziehung war sofort da gewesen. Nur hatte man da weiß Gott nicht von etwas liebeähnlichem sprechen können. Nach fast 50 Minuten war sie völlig erschöpft und genoss das Wasser, was über ihren Körper prasselte.

Nachdem sie duschen war rief sie Charlotte an "Hey, na was machst du?" Fragte Marie fröhlich und Charlotte berichtete, dass David auch am Wochenende nicht heimkam von seiner Geschäftsreise.
"Soll ich dich abholen? So in einer Stunde?" Fragte Charlotte und Marie stimmte begeistert zu. Die ältere war so nett und sie verstanden sich wirklich gut.
Marie schnappte sich eine kurze Hose und eines dieser Schulterfreien Oberteile in blau weiß gestreift. Aber ein Trikot von ihm packte sie trotzdem in ihre Tasche. Er hatte gefühlt einen ganzen Schrank voll damit.
Charlotte klingelte und Marie stürmte die Treppe hinunter mit ihrer Handtasche.
"Ich habe für Mathilda einen Kinderwagen und ein Tragegurt dabei. Aber Kinderwagen ist sicher etwas unpraktisch" lachte Charlotte direkt darauf los und parkte dann ganz locker direkt am Stadion, worüber Marie ihre Überraschung nicht verstecken konnte.
"Du bist häufig hier oder?" Fragte sie lachend und Charlotte nickte bestätigend.
"Es ist mittlerweile irgendwie zum Familienritual geworden. Leon bekommt man sonst halt kaum zu Gesicht und Emil liebt ihn abgöttisch! Mathilda auch, nur ist sie eben noch so klein. Aber wenn du siehst wie Emil Leon ansieht, dann geht mir echt das Herz auf. Das war schon direkt nach der Geburt so. Bei niemandem war er so ruhig, wie auf Leons Arm und bei dessen erstem Blick wusste ich auch, dass er Emil verfallen ist. Er kann das wirklich gut" erzählte Charlotte und Marie lächelte.
"Das klingt wundervoll! Ihr seid echt eine tolle Familie" strahlte Marie beeindruckt. Sie blieben noch kurz sitzen und Charlotte sah sie an "Willst du auch Kinder?" Fragte sie. Es war aber nicht diese Frage, die die potenzielle Schwiegermutter nach dem ersten Treffen fragte. Sondern es war viel mehr aus dem Gespräch unter Frauen heraus eine Frage.
"Ja. Wenn es passt irgendwann dann auf jeden Fall. Aber erstmal will ich Karriere machen, ich will mir selber was aufbauen. Und ich denke, dass Leon das ähnlich sieht, auch wenn wir noch nicht drüber gesprochen haben" antwortete Marie locker und Charlotte nickte bestätigend.

Dann holten sie Mathilda und Emil aus ihren Kindersitzen. Pünktlich zur Spielervorstellung waren sie an der Bühne, wo es schon gut gefüllt war. Damit Emil etwas sehen konnte setzte Marie ihn auf ihre Schultern. Irgendwann begann er dann wie wild zu winken und zu rufen "Leeeeoooon" schrie der kleine Knirps was dermaßen überraschend kam, dass Marie und Charlotte gar nicht mehr aufhören konnten zu lachen.
"Der macht ja sämtlichen vierzehnjährigen Mädels hier Konkurrenz" lachte Marie sich immer noch schlapp. Irgendwann war Emil dann sehr enttäuscht, dass Leon ihm keinen Ball zugeschossen hatte. Sie setzten sich etwas abseits hin, was schwierig war, da es wirklich unheimlich voll war.
"Du hast gerade so locker gelacht über die Sache mit den Fangirls. Macht dir das nichts?" Fragte Charlotte, während sie Mathilda wickelte.
"Naja, was soll ich machen? Im Endeffekt bleibt mir doch nichts über, außer ihm zu vertrauen" erklärte Marie schulterzuckend und Charlotte nickte nachdenklich.
"Klar. Aber ich weiß auch, dass das schwierig sein kann mit der Eifersucht. Seine Freundin aus Schulzeiten hat damals Schluss gemacht, als er bei Bochum anfing und die ersten Mädels deshalb anfingen ihn interessant zu finden" berichtete Charlotte. Und klar war es irgendwo seltsam über seine Ex Freundin zu hören, aber diese Ehrlichkeit war genau das, was sie auch wollte.
"Sagen wir so: ich habe mir natürlich Gedanken darüber gemacht. Vor allem wenn wir uns so wenig sehen. Aber ich kann es ja nun mal nicht ändern und da ich mich nun dafür entschieden habe, dass wir das versuchen und schaffen, muss ich ihm da auch einfach Vertrauen" und Charlotte nickte bewundernd.

Sie verabredeten sich für den nächsten Tag zum Frühstück mit Leons anderen beiden Schwestern und seiner Mutter, ihre Mutter wollte das unbedingt ausrichten und so bestand Marie darauf irgendwas mitzubringen.
Ihr Wecker klingelte um kurz nach acht. "Ich liebe es neben dir aufzuwachen" nuschelte Leon an ihren Nacken. Und zog sie ganz nah an sich in seine Arme. Marie bekam Gänsehaut am ganzen Körper.
"Kannst du bald vielleicht öfter haben" flüsterte sie und griff nach seiner Hand um ihn noch näher an sich zu ziehen.

Leons Familie war toll. Seine Mutter hatte sie liebevoll in den Arm genommen zur Begrüssung und es gefiel Marie, wie herzlich alle miteinander umgingen. Sowohl die Geschwister untereinander als auch mit ihrer Mutter. Vor allem gefiel es ihr, dass sie sich kaum über Leons Job unterhielten. Es war nur so sehr Thema wie auch das Studium von Luisa oder die Arbeit seiner Mutter. Auch wenn seine Zwillingsschwester ihr noch etwas kühl gegenüber war, was Marie wirkliche Sorgen bereitete. Aber sie hatten sich ja auch das erste Mal gesehen.

"Ich... ich muss los" sagte Marie bedauernd mit Blick auf die Uhr.
"Ich weiß, aber ich will das nicht" flüsterte Leon und hatte sie an seine Brust gezogen, er strich ihr vorsichtig Strähnen aus dem Gesicht.
"Nur noch zweieinhalb Wochen" versuchte Marie ihn aufzumuntern.
"Ich weiß" begann er zu Lächeln.
"Nur noch zweieinhalb Wochen telefonieren und Facetime" munterte Leon sie auf, als sie mit Tränen in den Augen am Auto standen. Wobei er mindestens genau so sehr sich selber zu beruhigen versuchte. Sanft zog er sie an sich und strich ihr vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht.
"Ich liebe dich" nuschelte sie zwischen zwei Küssen und Leon erwiderte.
Mit Tränen in den Augen fuhr sie auf die Autobahn auf. Nur noch zwei Wochen Hamburg. Dann war sie zurück. Zurück in der Heimat. Bei dem Mann, den sie liebte. Immer noch wie ein Traum für sie.

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Wat ist denn hier momentan los 😳 17 ⭐️ beim letzten Kapitel 💁🏼💁🏼 aber ich hätte lieber Kommentare, was euch gefällt, was nicht, wie es weitergehen soll... oder sonst irgendwas was euch auf dem Herzen liegt. Wie es euch geht. Oder was ihr so macht? Oder zu Fußball 🔥