Anything it takes to make you stay!

1.7K 45 7
                                    

Als Leon nach dem Training nach Hause fuhr traute er seinen Augen nicht. Da stand das Auto von Maries Großeltern und während er parkte entdeckte er sie auf der Treppe sitzen. Sie war da. Sie war aus Hamburg nach Hause gekommen. Unter der Woche. Obwohl er sich nicht zu viel Hoffnung machen wollte und sollte, klopfte sein Herz bis zum Hals.
Er stieg aus und lief mit wackeligen Beinen auf sie zu. Sie sah fertig aus, ebenso wie er.
"Hi" meinte er total erstaunt und überfordert mit der Situation. "Hallo" meinte auch Marie leise und strich ihr Kleid schnell glatt, während sie von der Treppe aufstand. Sie war so nervös.
Als sie die Treppe hinaufkamen stand sie überfordert und unentschlossen im Flur. Sie hatte sich so fest vorgenommen, das hier souverän über die Bühne zu bringen. Aber er machte sie verrückt. Noch mehr als sonst. Wie er sich fahrig durch seine Haare strich, wie er aussah, wie er sie ansah.
Sie war ihm komplett verfallen.
"Was gibt es?" Fragte Leon bemüht kühl. Es war jetzt an ihr sich zu äußern. Er hatte es immerhin schon versucht.
Und ihr Blick war so sehnsüchtig.
"Leon. Das ist das schwerste Gespräch meines Lebens vermutlich. Und immer bringst du mich in solche Situationen" versuchte sie sich an einem verzweifelten Lachen.
"Ich weiß dass ich sollte, aber ich kann nicht ohne dich" brachte sie stockend heraus. Und dieser Stein, der sein Herz in der letzten Zeit so schwer machte zersprang in eine Million kleine Teile.
"Warum tust du mir sowas an Marie?" Fragte er ernst und sie zuckte mit den Schultern.

I know you're seeing black and white
So I'll paint you a clear Blue sky

"Ich meinte das ernst, dass du die erste bist, die mich so fühlen lässt. Die erste Frau, für die ich alles tun würde. Aber dass du so wenig an uns glaubst habe ich nicht gedacht. Ich bin sicher, dass wir das schaffen wenn wir es wollen! Aber das kann ich nicht allein" meinte er und Marie nickte verstehend. Was anderes brachte sie gar nicht zustande.
"Ich war und ich bin total überfordert damit, ich hatte noch nie das Gefühl, dass ich jemanden so unbedingt brauche wie es bei dir ist. Aber nach unserem ganzen hin und her ist es noch viel schlimmer, dass wir eigentlich geredet haben aber sich trotzdem nichts ändert, weil jedes kleine Fangirl dich öfter sieht als ich" gestand sie ihm ihr Problem und entlockte ihm damit ein müdes Lächeln.
"Ich glaube dir, dass es schwer ist mir zu vertrauen. Aber ich brauche dich. Du tust mir gut. Und wir finden bestimmt eine Lösung. Nur ist klar, dass wir dafür beide auch irgendwas geben müssen" stellte er klar. Mit ernstem Blick. Wie sollte er auch sonst schauen, nach der Aktion die sie gebracht hatte.
"Ich will das versuchen. Ich will dich. Ich will uns." Begann sie zu weinen und Leon zog sie in seine Arme.

Without you I am colour-blind
It's raining every Time I open my eyes

"Beruhig dich, wir schaffen das" flüsterte er an ihre Haare. Und Leon sah ihr in die Augen. Langsam senkte er seinen Kopf an ihren und küsste sie. So liebevoll und so verlangend. Einfach weil er sie so vermisst hatte. Weil er diese Frau wollte und brauchte.
"Danke" flüsterte sie. Und drückte sich an ihn. Endlich in seinen Armen. An ihn gedrückt. Sein Herzschlag. Seine Wärme. Sein Duft. Seine Atmung. Einfach er. Wie hatte sie das vermisst. Er gab ihr so einen enormen Halt.

I want you
I'll colour me blue
Anything it takes to make you stay

"Und wie machen wir das jetzt?" Fragte Marie vorsichtig, als sie auf der Couch saßen. Er nahm ihre Hand in seine und sah sie an.
"Ich kann versuchen mir einen Nachmittag in der Woche freizuhalten. Und meinen Ruhetag sowieso" begann er und Marie lächelte sanft. Das klang nicht viel, das war unter normalen Umständen auch sicher nicht allzu viel. Aber so wie Leon arbeitete und mit der Entfernung zwischen ihnen war das auch nicht gerade einfacher.
"Ich weiß. Aber vielleicht bringt es mehr, wenn ich mich nach meinem Abschluss versetzen lasse. Nach hier" meinte sie zögerlich und Leon begann zu strahlen. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. Diese Entscheidung hatte sie gestern Nacht getroffen. Wenn sie sich schon dafür entschieden, dann auch ganz!
"Würdest du das machen?" Fragte er gerührt und sie nickte bestätigend.
"Ich vermisse meine Heimat sowieso. Und wenn wir dadurch eine Chance haben. Dann will ich das auf jeden Fall" erklärte sie und wurde sofort zu ihm gezogen und geküsst.
"Hey, nicht so wild. Noch habe ich keine Stelle!" Grinste sie. Und sie lächelten.
"Noch was... ich will das nicht mehr so geheimhalten. Ich verstehe zwar, wenn du draußen nicht unbedingt gesehen werden willst, aber unsere Freunde und Familie..." meinte er vorsichtig und sie nickte zügig.
"Ja mein Opa hat es eh schon geahnt" grinste Marie und Leon gleich mit.

"Samstagabend feiert meine Tante groß ihren 55. Geburtstag. Da bist du doch bestimmt auch eingeladen" grinste Marie und Leon lachte los.
"Natürlich. Dein Onkel hat mich ja quasi eh adoptiert!" Meinte er und sie schüttelte lachend den Kopf.
"Wir haben zwar Schalke Tag, aber wenn du magst gehen wir da abends gemeinsam hin" bot er ihr an und Marie küsste ihn.
"Willst du dann mit Lisa mitkommen?" Bot er langsam an und Marie lachte.
"Quasi als Einstand in der Spielerfrauenszene?" Und Leon lachte herzlich los.
"Kannst ja auch undercover als Freundin von Lisa mitgehen?" Schlug er vor und sie grinste.
"Wenn wir uns schon für uns entscheiden, dann auch mit allen Konsequenzen" sah Marie ihm in die Augen und es war als würden tausende kleine Blitze sie durchzucken. Seine Augen strahlten so viel Liebe aus, mit dem Blick, den er ihr zuwarf.
"Du meinst das Ernst Marie?" Fragte Leon nochmal. Er konnte nicht glauben, was sie da sagte. Er war im siebten Himmel.
"Ja. Ich will es dann jetzt aber richtig. Kann doch wissen wer will, dass wir zusammen sind. Wenn wir das wollen, dann machen wir das" meinte sie entschlossen und lächelte ihn sicher an. Sie war plötzlich richtig überzeugt, das alles anzupacken. Glücklich zu werden mit der Situation.
Dieser Blick, den man sich zuwirft, während man sich näherkommt beim ersten Kuss. Der löst dieses Gefühl aus, was noch schöner ist als alle anderen Küsse, die folgen. Doch auch nach allem, was sie miteinander erlebt hatten war dieser Kuss, den Leon ihr gerade gab, das beste Gefühl. Ihr Bauch wurde ganz warm und noch im Kuss verzog sie ihre Lippen zu einem riesigen Lächeln.
"Weißt du eigentlich, was du mit mir machst?" Fragte Marie und lehnte ihre Stirn an seine.
"Weißt du, was du mit mir machst?" Fragte er zurück und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, dann zog er sie an sich und sah sie nur an.

"Los, Marie. Lass uns was tun" meinte er plötzlich und sie sah ihn verwirrt an. Was wollte er denn nun?
"Was willst du denn jetzt Leon?" Fragte sie irritiert.
"Ich will das umsetzen. Wo fahren wir hin? Zu dir oder zu mir?" Fragte er grinsend und sie war total überrumpelt.
"Oma und Opa wollten Grillen..." zuckte sie mit den Schultern und er nickte.
"Na dann los" meinte er voller Tatendrang und Marie schüttelte den Kopf. Er küsste sie und dann liefen sie zu seinem Auto. Es war immer noch ziemlich warm, ihre Haare waren zu einem Knoten gebunden und sie sah aus dem Fenster. Verrückt, wie sich das entwickelt hatte. Da hatte sie sich überreden lassen nun hierher zu fahren und dann klappte das sofort.
"Meinst du sie mögen mich?" Fragte Leon kurz zweifelnd und sah sie an. Schnell drehte Marie ihren Kopf zu ihm.
"Leon, die lieben dich quasi jetzt schon" verdrehte sie die Augen und er lachte auf. Als sie ausstiegen aus dem Auto, griff er ihre Hand und strich sich nochmal durch die Haare.
"Ach du süßer, Leon. Was soll schon passieren?" Grinste sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie das Gartentor aufschloss und sich hindurchschob.
Sie liefen den kleinen Weg entlang, um das Haus herum und sahen dann ihren Cousin, ihren Onkel und Oma und Opa sitzen. Der Grill lief bereits warm.
"Neeeeeeein" grinste ihr Cousin zuerst und Marie hob lachend die Hände. Nun hatten sie sämtliche Blicke auf sich.
"Ich glaubs ja nicht. Unsere Marie" kam ihre Tante auf sie zu und lachte.
"Beruhigt euch mal. Liebe Familie, das ist Leon" stellte sie ihn lachend vor. Leon wurde direkt von seinem früheren Trainer begrüßt.
"Ihr beiden. Unfassbar" lachte er und dann begrüßte er auch alle der Familie. Und dann gab er noch allen schnell die Hand.
"Habt ihr es jetzt doch mal geschafft?" Fragte auch Maries Oma, als sie mit einer Salatschüssel wieder in den Garten kam. Und Leon lachte auf.
"War das so auffällig?" Fragte er irritiert. Schließlich hatte er vor nicht einmal drei Monaten erst bemerkt, was er für Marie empfand.

Fools {Leon Goretzka}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt