Kapitel 4

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Dunkle Schatten sind am nächsten Morgen unter meinen Augen zu sehen. Aus dem Bett zu kommen ist noch schwerer als normalerweise und am liebsten würde ich mich unter meiner Bettdecke verstecken. Nur leider geht das nicht, da heute Montag ist, ich in die Schule muss und vielleicht meinen Mate finde.

Nachdem ich duschen war, mich fertig gemacht und gefrühstückt habe, gehe ich mit Alex in die Schule. Auf dem Weg dahin werde ich immer nervöser. Wer weiß was mich erwarten wird? Werde ich ihn finden? Wird er mich akzeptieren? Ist er älter als ich? Welche Position hat er im Rudel? Ist er überhaupt in unserem Rudel? Oder muss ich ihn erst suchen? Oder sucht er mich vielleicht schon? Warum hat er mich noch nicht gefunden und aus dieser Hölle befreit? Warum lässt er mich unnötig warten? Warum lässt er zu, dass ich solche Schmerzen habe? Will er mich vielleicht gar nicht finden? Ist er schon mit jemandem zusammen? Jemanden den er liebt und seinen Mate ebenfalls noch nicht gefunden hat?

Das darf nicht sein. Er darf niemand anderen lieben, außer mich. Er darf mit niemandem anderen zusammen sein. Er darf bei keinem anderen an eine mögliche Zukunft denken. Nicht an Kinder mit jemand anderen. Er soll sich so etwas mit mir vorstellen. Mich dabei im Arm halten und Küsse mit mir austauschen, oder über meinen Rücken fahren und meine Kopfhaut kraulen. Er soll ich bei mir wohl fühlen. Ich bin sein Zuhause. Alles was er je wollen soll.

An der Schule angekommen, trennen sich die Wege von Alex und mir, da ich noch zu meinem Spint muss. Wir treffen uns dann im Klassenzimmer. Auf dem Weg dahin treffe ich zum Glück niemanden meiner Peiniger und so kann ich in aller Ruhe meine Bücher holen, die ich für die ersten Stunden brauche. Doch als ich mich umdrehe, gehen Stefan, Thomas und Damian an mir vorbei. Als Damian an mir vorbei kommt, trifft mich eine Welle aus dem wundervollsten Geruch der Welt. Mein Herz setzt einen Schlag aus, ehe es in doppelter Geschwindigkeit weiter schlägt und ich noch einmal tief Luft hole, und wirklich sicher zu sein. Aber es gibt eigentlich keinen Zweifel.

Damian ist mein Mate.

Und sobald ich das realisiere, beginne ich zu laufen. Meine Tasche und Bücher lasse ich einfach fallen und renne aus dem Schulgebäude, in den Wald auf der anderen Straßenseite.

Das kann doch nicht sein! Warum ausgerechnet er? Er wird mich 100% verstoßen und nicht akzeptieren. Er wird mich noch mehr quälen, mir noch mehr zeigen, wie sehr er mich hasst. Wenn er mich nicht vorher schon umbringt. Er darf es nicht erfahren. Niemals.

Allerdings gibt es da das Problem, dass er in drei Wochen 18 Jahre alt wird. Und dann wird er es wissen. Außer ich verschwinde. Aber wohin? Wohin soll ich bitte gehen? Ich kann nicht im Wald leben, da würde ich nur unter gehen und sterben. Verdammt! Was soll ich denn bloß machen?

Weinend breche ich schließlich auf einer Lichtung zusammen und ringe nach Atem. Keine Ahnung wo ich bin, wie weit ich gerannt bin. Hauptsache ich bin weg. Hauptsache ich muss Damian und seine Freunde heute nicht sehen. Aber auf der anderen Seite will ich Damian bei mir haben! Er soll mich in den Arm nehmen, mir ins Ohr flüstern, dass er mich akzeptiert und wir das hin bekommen. Dass er für mich da ist und mich nicht verstoßen wird. Dass wir zusammen sind. Dass wir eine Zukunft haben.

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Seit einer Ewigkeit liege ich jetzt auf dem Waldboden. Stumm laufen mir immer noch Tränen über mein Gesicht. Meine Schluchzer sind vor einer Weile verstummt, aber meine Brust schmerzt immer noch und zieht sich immer wieder zusammen. Außerdem ist mir schlecht und schwindlig.

"Kiran? Bist du hier irgendwo?" Alex.

Ich reagiere nicht auf die Rufe meines besten Freundes, doch irgendwann hat er mich gefunden und nimmt mich erst einmal wortlos in den Arm. Wieder verlassen Schluchzer meine Lippen und Tränen laufen meine Wangen hinab.

"Was ist passiert?", fragt er schließlich leise.

"Ich hab ihn gefunden, Alex. Ich hab ihn gefunden", weine ich an seiner Brust.

"Aber das ist doch toll, oder? Wer ist es?"

"Damian", wimmere ich. "Es ist dein Bruder!"

Alex verspannt sich und drückt mich noch näher an sich heran. "Er wird dir nicht weh tun. Das lasse ich nicht zu. Niemand wird dir weh tun."

Ich kralle mich nur weiterhin an ihm fest. Auch als er mit mir aufsteht und von der Wiese läuft. Eine ganze Weile läuft er einfach nur durch den Wald, doch nach einer gefühlten Ewigkeit, umgibt mich der vertraute Duft von Zuhause. Alex geht die Treppen hoch und schließlich landen wir in meinem Zimmer, wo er sich mit mir auf mein Bett legt. Alex streichelt mir beruhigend durch meine Haare und küsst mich immer wieder auf den Kopf, doch die Schmerzen in meiner Brust verschwinden auch nicht. Das würden sie nur bei einer einzigen Person und von der kann ich das nicht erwarten. Er würde mich umbringen. Wenn ich doch nur wüsste, was Damian gegen mich hat. Warum er mich so hasst.

Ist es, weil ich ein Omega bin? Weil ich mich nie verwandelt habe? Weil ich klein und schwach bin? Weil ich nicht so groß und stark wie die anderen bin? Warum? Es muss doch einen Grund geben!

"Ich lasse nicht zu, dass er dir weh tut, okay? Eher kämpfe ich gegen meinen eigenen Bruder und Alpha", murmelt Alex.

Darauf erwidere ich nichts, denn er würde eh nichts anderes zulassen. Wenn er einmal so etwas sagt, ist er von nichts mehr abzubringen. Von keinem. Nicht einmal von seinem Vater, dem Alpha. Manchmal könnte man wirklich meinen, er ist mein Mate.

Doch leider ist er es nicht, sondern sein Arschloch von Bruder.

Warum? Warum muss so etwas mir passieren? Was hab ich der Mondgöttin getan, damit ich sein Mate sein muss? Was habe ich gemacht? Weil ich mich nie verwandelt habe? Oder als ein Junge ein Omega bin? Was habe ich getan?

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Hey und herzlich Willkommen Omegas Love!

Diese Woche war ich im Urlaub, in Ireland! Es war so schön!

Eigentlich wollte ich hier Bilder einfügen, aber Wattpad spinnt wieder einmal.

An alle One Direction Fans: Ich war in Mullingar! Ich sage es ja ungern, aber irgendwie ist diese Stadt langweilig. Man kann einfach nichts machen haha. Und ich dachte echt ich drehe durch. Ich dachte mehrmals ich höre Niall lachen oder reden. Und sein Lachen ist unverkennbar. Aber so abwegig wäre es eigentlich nicht, weil am Freitag eine wichtige Abstimmung war. Ob Abtreibung da drüben abgeschafft werden soll oder nicht. Er hat ja zum Wählen aufgefordert. Vielleicht war er ja dann in Dublin. Wer weiß.

Freue mich wie immer auf euer Feedback!

Eure Sternchenxoxo

Omegas LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt