Kapitel 2

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Der nächste Morgen - es ist Freitag -, läuft genauso ab wie der gestern. Nachdem ich duschen war und mich angezogen habe, frühstücke ich mit meinen Eltern und gehe mit Alex in die Schule. Von meiner tollen Begegnung mit Stefan, Thomas und Damian hab ich einige blaue Flecken davon getragen, die ganz schön schmerzen. Es fühlt sich beim Bewegen wie der schlimmste Muskelkater der Welt an. Noch dazu habe ich heute Sport. Und da einige Lehrer krank sind, haben wir mit Damians Klasse Sport.

Der ganze Schultag verläuft ohne Probleme oder Zwischenfälle. Alex und ich haben normal Unterricht, sitzen in der Pause unter unserem Baum und reden. In der 5. und 6. Stunde haben wir dann schließlich Sport, weswegen wir nach der zweiten Pause in die Umkleidekabinen gehen und uns umziehen. Wir sind eine der ersten, da ich nicht will, damit jemand die blauen Flecken sieht. Aus diesem Grund drehe ich mich auch von Alex weg. Er würde nur noch wütender auf seinen Bruder werden und das will ich nicht gerade. Sonst flippt er in Sport noch wegen einer Kleinigkeit aus und dann bin ich noch mehr am Arsch, denn dann bin ich eine Petze.

In der Turnhalle ist es arschkalt. Zumindest kommt es mir so vor. Omega halt. Auch jetzt hab ich eine Weste über einem dünnen Pullover an. Auch nach dem Aufwärmen überzieht immer noch eine leichte Gänsehaut meinen Körper. Ich hasse die Kälte. Ich mag es lieber, wenn es warm und kuschelig ist und am besten noch jemand seine Arme um mich geschlungen hat.

"Okay, da wir zu viele sind und wir zwei Hallen für uns haben, spielen wir Völkerball", eröffnet Herr Scherm die Stunde. "Teilt euch in zwei Teams ein und dann los!"

Alex und ich sind in einem Team und halten uns mehr im Hintergrund, weichen Bällen aus und verziehen uns in eine Ecke. Das Spiel ist ziemlich langweilig. Wenn wenigstens so etwas wie Fußball gespielt werden würde, müsste ich nicht mitmachen, aber bei Völkerball. Dieses Spiel ist so unnötig! Vorallem ist es mit diesen Muskelpaketen gefährlich. Die werfen die Bälle einfach ohne Rücksicht auf schwächere. Ja bei dem Spiel geht es darum andere abzuwerfen, aber auf Omegas oder nicht ganz so starke kann man doch mal Rücksicht nehmen! Vorallem wenn so etwas eh schon nicht oft gespielt wird.

"Was wünscht du dir eigentlich zu deinem Geburtstag?", fragt Alex auf einmal.

"Gar nichts."

"Ach komm schon. Du musst dir irgendwas wünschen. Irgendwas?"

Lachend schüttel ich den Kopf. "Nein, ich mag wirklich nichts. Außerdem mag ich es wirklich nicht, wenn du Geld für mich ausgiebst. Du bist mein bester Freund, ich mag das nicht."

"Eben!" Er hebt einen Zeigefinger und sieht mich ernst an. "Ich bin dein bester Freund. Es ist meine Pflicht, dir etwas zu schenken."

Schnaubend verdrehe ich die Augen. "Mach doch was du willst. Schenk mir halt dann was."

Aufgeregt klatscht er in die Hände. "Gut. Denn ich hab es schon besorgt!"

Genervt stöhne ich auf. "Nicht dein Ernst? Warum fragt du dann überhaupt noch, was ich zum Geburtstag will?"

"Ich weiß ja das du eigentlich nichts willst", kichert er. "Es ist nur lustig." Er dreht sich wieder um und schaut durch die Halle. "Ist dir schon aufgefallen, dass heute auffallend viele zu uns sehen. Beziehungsweise zu dir. Dein Geruch ist jetzt schon stärker geworden."

Klasse. Zum Glück sind das unsere letzten beiden Stunden, was bedeutet ich kann dann nach Hause gehen und muss bis Montag das Haus nicht mehr verlassen. Und am Montag könnte ich meinen Mate finden. Nur wie soll ich ihm die ganzen blauen Flecken und Narben erklären? Immerhin sind Wölfe sehr beschützerisch ihrem schwächeren Mate gegenüber. Wie soll ich dann sagen, dass es unser zukünftiger Alpha war, der mir das alles zugefügt hat? Das geht ja schlecht.

"Kiran, Achtung!", schreit Alex plötzlich, als mich im nächsten Moment schon ein scharfer Schmerz im Bauch zu Boden reißt. "Kiran, ist alles okay?" Alex kniet neben mir.

Ich schüttel nur den Kopf. Scheiße tut mein Bauch weh! Genau auf die blauen Flecken mit voller Wucht.

"Hast du jetzt vollkommen den Verstand verloren, Damian? Spinnst du?", brüllt Alex und hebt mich hoch. "Reicht es nicht, ihn schon jeden Tag zu verprügeln? Musste das jetzt sein?"

Damian steht einfach nur da und grinst blöd. "Warum? Ist doch meine Sache was ich mit wem mache. Außerdem ist er nur ein Omega."

Es tut weh. Sowohl mein Bauch, als auch die Worte. Eigentlich müsste ich abgehärtet sein, aber es tut jedes Mal aufs Neue weh.

In der Umkleidekabine setzt mein bester Freund mich ab und befiehlt mir, meinen Pullover auszuziehen. Zitternd folge ich seinem Befehl und als er mich sieht, zieht er scharf die Luft ein. "Das ist nicht ihr Ernst! Wann war das?"

"G-gestern", stottere ich und zucke zusammen, als er ein kaltes Tuch auf die Stelle legt.

"Ich bring ihn um. Thomas und Stefan gleich mit. Egal ob Damian mein Bruder ist oder nicht", knurrt er, ist danach aber viel sanfter. "Tut es sehr weh?"

Ich nicke. "Ich will nach Hause", murmel ich.

Alex nickt, geht nochmal raus in die Turnhalle und kommt mit 2 blauen Zetteln zurück, die uns vom Unterricht befreien.

Dann machen wir uns auf den Weg zu mir nachhause. Meine Eltern sind beide zum Glück in der Arbeit. Im Wohnzimmer legen wir uns auf die Couch und sagen eine Weile nichts.

"So kann es nicht weiter gehen", bricht er die Stille. "Du musst es jemandem sagen."

Ich schüttel mal wieder nur den Kopf und lehne mich an ihn. Wem soll ich es auch schon sagen? Wenn ich zu Alpha Tom gehe, bin ich eine Petze. Mit Luna Angélique kann ich auch nicht reden. Meine Eltern würden sofort zu den beiden gehen. Also egal zu wem ich gehe, es wird nur schlimmer.

Vielleicht wird ja ab Montag alles besser, wenn ich meinen Mate finden sollte. Was ich hoffe. Hoffentlich akzeptiert er mich dann auch wie ich bin und akzeptiert mich nur nicht, weil ein Omega bin. Das würde ich nicht aushalten. Wenn Omegas von ihrem Mate verstoßen oder ignoriert werden, geht es ihnen sehr schlecht. Wir haben keinen Appetit, schlafen schlecht, haben Alpträume und fühlen uns, als würden wir innerlich sterben.

"Warum willst du mit niemandem reden?"

"Weil es nicht besser werden würde. Es würde schlimmer werden. Meinst du wirklich, dass Damian sich davon abhalten lässt, wenn euer Dad was sagt? Nein! Er würde es nur besser verheimlichen. Wenn es nicht noch schlimmer wird!" Mittlerweile laufen Tränen meine Wange hinab.

Alex zieht mich an seine Brust und streicht meinen Rücken auf und ab, zusätzlich flüstert er noch liebe Dinge in mein Ohr, um mich zu beruhigen. "Hey, wenn du nicht willst, okay. Ich versuch dich zu beschützen. Immer. Okay? Dafür sind beste Freunde da."

Ich nicke. "Hab dich lieb", nuschel ich.

"Ich dich auch."

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Hey und herzlich Willkommen zurück bei Omegas Love!

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Momentan liebe ich es wieder, die Bücher von Jeaniene Frost zu lesen. Wer Vampirgeschichten liebt ist bei ihr an der richtigen Adresse.

Ich habe ihre Bücher über Cat und Bones verschlungen (bestimmt schon zum 3. Mal) und mache mich jetzt (erneut) an die Sidestorys. Egal wir oft ich es lese, es wird nicht langweilig. Momentan bin ich am zusammensammeln der Werke in Buchform, da ich alle zuvor als Ebook gelesen habe und heute sollte der erste Teil von Vlad Tepes kommen.

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Habt ihr gute Buchempfehlungen? Ich würde mal gerne wieder gute Werwolf Geschichten lesen. Also AlphaxOmega, BoyxBoy,... vorzugsweise abgeschlossen oder regelmäßig geupdatet.

Bitte Titel und Autor in die Kommentare!

Danke!

Freue mich wie immer auf euer Feedback!

Eure Sternchenxoxo

Omegas LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt