Omegas Love

Kapitel 1

Heute ist ein Tag wie jeder andere auch. Um kurz vor 06:00 Uhr klingelt mein Wecker, ich stehe auf, dusche und ziehe mich an. Mit meiner Schultasche gehe ich nach unten, wo mich schon meine Eltern mit Frühstück erwarten. Ich hab noch zwei große Schwestern, doch die haben ihren Mate schon gefunden, sind ausgezogen und haben eine Familie gegründet.

"Guten Morgen, mein Schatz", flötet meine Mum und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

"Morgen", murmel ich und lasse mich neben meinen Dad fallen, schlürfe an meinem Tee und esse meinen Toast.

"Wir sind heute Abend bei den Blacks zum Essen eingeladen, Kiran", erinnert mich mein Dad. "Außerdem sind deine Mutter und ich heute Mittag nicht da, weswegen du bitte mit zu Alex gehst. Mit seinen Eltern ist schon alles abgesprochen."

Ich nicke nur. Klasse. Alex ist zwar mein bester Freund, aber Damian ist sein Bruder. Und Damian hasst mich. Nicht umsonst verprügelt er mich jeden Tag aufs neue, wenn er mich ohne seinen Bruder erwischt. Ich bin eigentlich wirklich gerne bei den Blacks, aber mit Damian kann das manchmal wirklich unangenehm werden. Sobald wir allein wären, würde er da weiter machen, wo er in der Schule aufgehört hat. Zwar würde er mich bei sich Zuhause nie verprügeln, aber die Worte verletzen mich mindestens genauso. Alex hab ich nie wirklich was gesagt, aber er ahnt etwas denke ich. Er achtet vorallem in letzter Zeit besonders darauf, mich nicht alleine zu lassen. Kann vielleicht auch daran liegen, weil ich in wenigen Tagen Geburtstag habe. Bei Omegas verstärkt sich dann der Geruch, damit wir für unseren Mate 'attraktiver' wirken. Fragt mich nicht, warum das so ist, aber es war schon immer so.

Durch das Klingeln an der Haustür schrecke ich aus meinen Gedanken auf. Kurz darauf steht ein breit grinsender Alex in der Esszimmertür. Jeden Morgen klingelt er und kommt dann einfach rein. "Guuuuteeeen Mooorgeeeeeen Sonnenschein!", ruft er gut gelaunt und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

"Dir auch", grummel ich, stehe auf und nehme meine Schultasche. "Bye. Bis heute Abend."

Schweigend folgt Alex mir nach draußen. "Was machen wir heute Nachmittag? Wir könnten einen Filmenachmittag machen. Und uns mit Eiscreme vollstopfen und Abends gibt's das gute Essen meiner Mum. Nur Damian und seine Freunde sind da, planen seinen Geburtstag." Bei diesen Worten verdreht er die Augen. "Also ich liebe meinen Bruder wirklich und ich bleibe auch nachmittags Zuhause, wenn wir mit der Familie feiern, aber Abends bei seiner Party, bleibe ich nicht. Ich hab keine Lust lauter Besoffene um mich zu haben und dann noch dabei zu sein, wie mein Bruder seine Mate quasi vor aller Augen markiert. Nein, danke. Darauf kann ich verzichten. Kann ich deswegen bei dir schlafen?"

"Klar. Aber dann müssen wir uns Ohrstöpsel besorgen. Sonst können wir bestimmt nicht schlafen", lache ich.

Den restlichen Weg zur Schule laufen wir schweigend. Jetzt ist nicht nur Damian da, sondern auch seine Freunde. Die würden sogar nicht mal davor zurück schrecken, mich bei Alex Zuhause zusammen zu schlagen. Da hab ich heute Nachmittag vor Damian noch am wenigsten Angst. Die anderen zwei sind zwei komplette Vollidioten. Die würden mich sogar noch vor Alpha Tom - Alex' und Damians Vater - zusammen schlagen. Dümmer geht es nicht.

In der Schule gehen wir direkt in unsere Klasse, da wir immer gerade so zum Gong ankommen. Die ersten beiden Stunden haben wir Mathe und schon in der ersten halben Stunde raucht mir der Kopf. Wobei zur Hölle soll ich bitte in meinem späteren Leben den Kosinussatz oder sonstige mathematische Formeln brauchen? Es reicht wenn ich addieren, dividieren, multiplizieren und subtrahieren kann.

In der Pause sitzen Alex und ich wie immer unter einem Baum im Schatten. "Sag mal, es stimmt doch nicht, oder?", fragt Alex auf einmal.

"Was?"