Kapitel 11

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Kiran ist so leicht in meinen Armen, dass ich mich so vorsichtig bewege, als bestünde er aus dem kostbarsten Material der Welt. Als ich den Rasen vor unseren Häusern überquere, kann ich die Blicke der gesamten Nachbarschaft auf uns spüren. Aber es ist mir ehrlich gesagt egal. Früher hätte es mich noch gekümmert, aber was mich wirklich interessiert, ist das wohlbefinden meines Mates. Was sag ich da, es hat mich gestern ja auch nicht interessiert. Es hat mich nur interessiert, was die Leute von mir denken. Nicht, wie es meinem Kiran geht.

Meine Mum sieht uns mit großen Augen hinterher. "Damian? Was machst du?" Sie steht auf und läuft uns hinterher. "Was ist mit Kiran? Ist er krank? Verletzt? Wieso ist er nicht bei seinen Eltern?"

Als sie ihn anfassen will, stoße ich ein tiefes Knurren aus. "Lass ihn Mum. Bitte. Ich hab so viel wieder gut zu machen und das ist der erste Schritt dafür."

"Was meinst du damit? Damian jetzt bleib doch mal stehen!", ruft sie mir hinterher, doch ich höre nicht auf sie. Ich laufe immer weiter in Richtung meines Zimmers, den Gedanken ständig präsent, meinen Mate bei mir zu behalten und ihn zu beschützen.

In meinem Zimmer angekommen, lege ich ihn behutsam auf meinem Bett ab und ziehe sofort die Decke über ihn. Wie als wenn er spüren würde, dass er den Körperkontakt zu mir verloren hat, dreht er sich auf die Seite und robbt langsam in meine Richtung. Sofort lege ich mich zu ihm und ziehe ihn fest an mich. Erst als er es bequem zu haben scheint, wende ich mich meiner Mutter zu, die mich mit einem ungläubigen Blick betrachtet.

"Er ist dein Mate", sind ihre einzigen Worte.

"Ja. Er ist mein Mate", bestätige ich ihre Aussage und sehe auf sein blasses Gesicht hinab.

Erst einmal ist sie einfach still, sieht uns nur an und scheint nach zu denken. "Was meintest du damit, dass du viel wieder gut zu machen hast?"

Warum ist das ihre erste Reaktion darauf? Freut sie sich denn gar nicht? Mum wollte doch unbedingt, dass er Alex Mate wird, warum also freut sie sich nicht einfach? Immerhin ist er mein Mate.

"Weil ich ihn seit Jahren beschissen behandelt habe, okay? Weil ich ihn beleidigt habe und geschlagen. Weil ich ihn immer wieder verletzt habe. Weil ich dafür verantwortlich bin, dass er seit Wochen nicht mehr richtig isst und jetzt krank ist. Weil einfach alles meine verdammte Schuld ist! Weil mir mein Ruf immer wichtiger war als meine Gefühle für ihn, die ich schon seit unserer Kindheit für ihn hege. Verdammt, ich kann mich nicht erinnern, ihn je nicht geliebt zu haben", stoße ich hervor.

Sie sieht mich mit großen Augen an. "Wie lange schon? Wie lange hast du ihn schon so behandelt?"

Einen Moment bleibe ich still. Schaue mir das wunderschöne Gesicht meines Mates an. Mal wieder stelle ich mir die Frage, warum ich das alles gemacht habe. "Kurz nach seinem 12. Geburtstag", flüstere ich.

Sie zieht geschockt die Luft ein. "Ich finde es toll, dass ihr beiden Mates seid und nimm es mir nicht übel, aber ich hoffe einfach, dass er dir nicht so schnell vergibt." Nach diesen Worten dreht sie sich um und verlässt mein Zimmer, schließt die Tür.

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Hey und herzlich Willkommen zurück bei Omegas Love!

Wir sind mitten in den Renovierungen für unsere neue Wohnung! An den Wochenenden mache ich eigentlich nichts anderes, als zu packen und zu renovieren. Deswegen heute ein Kapitel.

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Eure Sternchenxoxo

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