16. Kapitel

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Für Anonymperson92, michelle162000, writeyourday, Marsblume, Realisity, merleB1, Nuffi_Anna, Disneq, Bxlaxckxanxgexlx und kimu_lui
Und auch für Melaniebooh.

Verächtlich sah mich Chloe an und zog langsam eine Augenbraue hoch.
Bei manchen sah das ja ganz gut aus, sie zog es einfach nur ins lächerliche, was wohl auch der Grund dafür war, warum ich anfing zu grinsen.
"Du sagst es mir jetzt, verstanden?", flüsterte sie und ihr Gesicht kam meinem immer näher, während sie mir tief in die Augen sah. Dann zuckte sie ruckartig zurück und strich sich eine Strähne ihres rötlich-blonden Haares nach hinten.
In ihren haselnussbraunen Augen lag ein gefährliches Glitzern. "Vergiss es", gab ich kühl zurück, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand durch die Tür nach draußen, wobei ich sie ausnahmsweise mal öffnete.
Im Zwischenraum der beiden Türen, der Eingangshalle und das Gelände draußen miteinander verband, blieb ich stehen und blickte nach hinten.
Was ich sah, ließ mich die Stirn runzeln. Seit wann waren Kelly und Chloe befreundet? Anders konnte ich mir nicht erklären, weshalb sie tuschelnd beieinander standen und immer wieder in meine Richtung sahen.
Nachdenklich verließ ich das Gebäude und machte mich auf den Weg zu meinem Lieblingsplatz im Wald. Es war eine wunderschöne Lichtung mit einem kleinen See, über den eine Holzbrücke zu einer Bank unter einer riesigen Trauerweide führte. Ihre Äste hingen bis auf das glitzernde Wasser und formten einen Raum um die Bank, sodass man vor neugierigen Blicken geschützt war.
Seufzend ließ ich mich auf das Kissen sinken, dass auf der Bank lag, und stützte den Kopf in die Hände.
Seit die Neuen gekommen waren, herrschte irgendwie völliges Chaos.
Permanent tauchten Dämonen auf, obwohl vorher eigentlich nie welche das Schulgelände betreten hatten.
Dann wurde Chloe immer seltsamer und gehässiger, falls das überhaupt noch möglich war und hing mit Kelly rum.
Tiffany und sie sah man eigentlich gar nicht mehr zusammen und dann war da noch das gewisse Etwas in Kellys Augen gewesen.
Dazu kam noch jemand ohne jeglichen Geschmack, der abartig hässliche Schuhe trug und einen immer aus dem Hintergrund niederschlug.
Und dann war da noch Tyler.
Seltsam, verschlossen, von allen geliebt obwohl er ein riesigen Arsch war.
Seufzend stemmte ich mich hoch und sah noch eine Weile auf das glitzernde Wasser, bevor ich mich auf den Weg zurück machte.
Ich war schon fast an der Eingangstür angekommen, als ich auf Lora traf, die mich mit einem schuldbewussten Blick ansah.
"Tut mir leid, dass ich so doof zu euch war beim Mittagessen. Es ist nur so, jeder von euch hat schon seine Gabe und kann unglaubliche Dinge anstellen und ich bin der totale Außenseiter und kann nie mit reden", meinte sie. "Ich glaube, ich bin einfach nur eifersüchtig auf euch alle. Ich hoffe, du kannst mir vergeben."
Ich lächelte sie an und nahm sie in den Arm. "Klar vergeb ich dir. Ist doch vollkommen verständlich", sagte ich und löste michvon ihr.
Eine Weile sahen wir uns noch strahlend in die Augen, dann wurde ihr Blick plötzlich glasig.
Es war, als wäre ein dichter Nebel aufgezogen und würde ihre Sicht trüben.
Doch so schnell wie es gekommen war, so schnell verschwand es auch wieder und kurz dachte ich, ich hätte mir das alles nur eingebildet.
Aber als Loras Blick nach oben schnellte und sie sich mit einem schrillen "Vorsicht!" auf mich warf, wusste ich, dass sie etwas gesehen hatte, das mir verborgen geblieben war.
Hart schlugen wir auf den Steinen auf und sie rollte uns schnell weiter zu der Rasenfläche.
Wir hatten uns gerade einmal gedreht, als eine der riesigen Steinfiguren auf dem Boden aufschlug und in tausende Stücke zersprang.
Eine Wolke aus Staub und Steinsplittern nahm uns die Sicht und raubte uns den Atem.
Gerade noch so hatten wir uns wegrollen können, sonst wäre sie auf uns gelandet und wir wären platt wie eine Flunder gewesen.
Aber was mich am meisten verwirrte war, das Lora anscheinend gewusst hatte, dass die Statue herunterfallen würde, noch bevor sie sich überhaupt bewegt hatte.
Doch jetzt erat realisierte ich, dass Lo noch keinen einzigen Laut von sich gegeben hatte.
"Lora!", schrie ich und sah mich panisch um. Noch immer hing Staub in der Luft und erschwerte mir das sehen.
Ein leises keuchen ein paar Meter entfernt von mir ließ mich erleichtert aufatmen.
Schnell krabbelte ich auf allen Vieren vorwärts und drehte sie auf die Seite, damit sie nicht mehr länger auf dem Bauch lag und besser atmen konnte.
Mittlerweile waren auch die anderen Schüler auf den Unfall aufmerksam geworden und hatten einen großen Kreis um uns gebildet.
"Möchte mal bitte jemand Hilfe holen? Hier wurde jemand verletzt und ihr starrt nur dämlich!", schrie ich die gaffende Menge an und sah böse in die Runde.
Schnell wichen sie einige Schritte zurück und ein paar lösten sich und rannten ins Schulgebäude in Richtung Krankenstation und Lehrertrakt.
Ängstlich ließ ich meinen Blick über Lora schweifen, doch bis auf ein paar Schrammen und blauen Flecken schien sie keine offensichtlichen Verletzungen zu haben.
"Hast du irgendwelche Schmerzen in den Armen oder Beinen, im Kopf, im Bauch oder oder im Rücken?", fragte ich besorgt und musterte sie erneut mit kritischem Blick.
Ich wollte gerade ansetzten, und noch etwas sagen, als ich durch die besorgten Rufe unserer Freunde unterbrochen wurde.
Zoë, Rosetta Daria stürmten durch die Menge an Schülern auf uns zu und vielen auf die Knie.
"Was ist passiert? Ihr seht ziemlich mitgenommen und verängstigt aus", fragte Daria die Frage, die allen ins Gesicht geschrieben stand.
"Keine Ahnung", gab ich zu. "Wir standen hier an der Mauer und haben geredet, als Loras Blick plötzlich so vernebelt wurde.
Aber es war ganz schnell wieder vorbei und ich dachte erst, dass ich mich getäuscht hätte, aber dann hat Lora 'Vorsicht!' geschrien und sich auf mich geworfen. Eine gefühlte Sekunde später krachte die Statue herunter und wäre eigentlich auf uns draufgefallen, hätte Lora uns nicht gerettet.
Es scheint irgendwie so, als hätte sie gewusst, das die Statue herunterfallen würde", erzählte ich den Anderen und gemeinsam sahen wir wieder auf Lora herunter, die wieder das Bewusstsein verloren hatte.
Schließlich schob Rosetta uns alle zur Seite und kniete sich direkt neben sie. Ihre Hände fingen an zu leuchten und die Schrammen schlossen sich und verschwanden.
Auch die blauen Flecken verblassten etwas und ihre Haut nahm wieder einen gesünderen Ton, da sie vorher ziemlich fahl gewesen war, was mir bei dem ganzen Staub nicht so wirklich aufgefallen war.
Doch er hatte sich wieder weitestgehend gelegt und ich konnte Miss Rose, die Krankenschwester, auf uns zu eilen sehen.
Bei uns angekommen sah sie auf die bewusstlose Lora herunter, die wieder fast völlig unversehrt aussah und ließ ihren Blick weiter zu Rosetta schweifen.
"Wie ich sehe, muss ich nicht mehr viel machen. Danke Rostetta.
Ich werde sie aber trotzdem nochmal zur Sicherheit mit auf die Krankenstation nehmen und du, Rosetta, gehst auf dein Zimmer und legst dich etwas hin. Eine Heilung ist am Anfang sehr anstrengend Vor allem, wenn man es noch nicht so oft gemacht hat", bestimmte sie, nahm Lora hoch, als würde sie nichts wiegen.
Jetzt erst sah ich mir Rosetta genauer an und musste erschrocken feststellen, dass sie ziemlich kränklich aussah.
Ich sprang auf die Füße und half ihr hoch.
Dann machten wir uns langsam auf den Weg, wobei ich sie stützte, da sie ziemlich schwankte.
Die Heilung musste sie mehr Kraft gekostet haben, als gedacht.
Im Feen-Trakt angekommen hatten wir Glück, dass ihre Mitbewohnerin nicht da war, sodass sie wenigstens etwas Ruhe hatte.
Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass sie alles hatte inklusive genug zu trinken, machte ich mich auf den Weg zu Lora.
Sie war mittlerweile wieder bei Bewusstsein und sah mich aus müden Augen an.
"Hey", flüsterte ich leise und schloss die Tür hinter mir. "Wie geht es dir?" "Ganz okay. Ich bin nur etwas müde", meinte sie und gähnte wie aufs Stichwort.
"Ich hätte da mal eine Frage", begann ich und sah sie unsicher an. Doch sie nickte mir nur aufmunternd zu und ich fuhr fort. "Woher wusstest du, dass die Statue herunterfallen würde? Als du 'Vorsicht!' geschrien hast, stand sie noch fest auf dem Sockel."
Schweigend sah sie mich an und ließ ihren Blick durch den Raum wandern.
Dann sah sie mir direkt in die Augen und ihr Blick brannte sich in meinen.
"Ich habe es gesehen", meinte sie. "Ich habe es in der Zukunft gesehen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 26, 2019 ⏰

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