Epilog - Zu Hause ist, wo das Herz ist

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Niemals in meinen Leben hätte ich es für möglich gehalten, glücklich zu werden. Nicht nachdem was in meiner Kindheit alles passiert war. Bei meiner Krankheit? Niemals.

Aber sie hatte mir mein Leben gerettet. Die Dunkelheit die mich all die Jahre in ihre Fängen festgehalten hatte.
Ich war befreit.
Das verdankte ich Rylee.
Seit gestern war sie Rylee Adams.
Meine wunderschöne Frau.
Ich stand am Balkon zu unserer Hochzeitssuite und blickte hinaus auf den Eiffelturm.
Seitdem ich vor zwei Jahren erfahren hatte das sie gerne nach Paris reisen wollte hatte ich jeden Cent gespart um ihr diesen Wunsch zu erfüllen.
Das Strahlen in ihren Augen als sie erfuhr wo wir unsere Flitterwochen verbringen würden, hatte sich all die harte Arbeit bezahlt gemacht. Ich liebte es, sie glücklich zu machen.
Hinter mir hörte ich die Balkontüre aufgehen. Doch ich blickte mich nicht um.
Kurz darauf schlangen sich zwei Arme um meine Mitte.
Rylee kuschelte sich an meinen Rücken.
„Konntest du nicht schlafen?", erkundigte sie sich bei mir.
„Ich wollte ein bisschen die Aussicht genießen", teilte ich ihr mit.
Dann richtete ich mich auf und drehte mich in ihre Arme.
Fünf Jahre waren wir nun schon zusammen. Wir hatten höhen und tiefen hinter uns. Und wir liebten uns immer noch so sehr wie am Anfang. Jeder Tag mit dieser Frau an meiner Seite war ein Geschenk für mich.
Sie hatte mich niemals aufgegeben. Selbst als sie nach Berkeley gegangen war, um Musik zu studieren. Oder sie einen Job in New York in der Oper angenommen hat. Wir blieben zusammen. Eine Fernbeziehung, die viele Flugmeilen gesammelt hatte.
Es war uns egal gewesen. Wir blieben zusammen. Bis sie zum Symphonie Orchester von Houston wechselte. Denn sie war sehr begehrt als Violinenspielerin. Sie hatte zuerst vor allen anderen erfahren das sie jemanden suchen. Denn eine Freundin von der Uni spielte dort auch. Deswegen hatte sie sich auch dort beworben und bekam den begehrten Platz.
Rylee tat es auch, weil sie in meiner Nähe sein wollte.
Ich wusste, sie hätte andere Chancen gehabt. Sie hätte noch weiter aufsteigen können. Aber das wollte sie nicht. Alles was sie wollte war zu spielen. Wenn es den Leuten gefiel, dann freute sie sich. Und sie wollte ein Leben mit mir.
Ein Leben mit mir und meiner Krankheit, das absolut nicht einfach war. Dennoch lernte sie schnell, damit umzugehen.
„Und ich hab über die letzten Jahre mit dir nachgedacht", erzählte ich ihr.
Rylee lächelte zu mir nach oben.
„Solltest du nicht lieber an die Zukunft denken?", erkundigte sie sich.
Ich schmunzelte.
„Du und ich, unter einem Dach ... mit unseren Kindern"
Der Gedanke irgendwann Vater zu werden, und meine Krankheit an sie weiter zu geben war ziemlich beängstigend. Aber Kinder mit Rylee, war wie die Kirsche auf einem Sahnehäubchen. Sie würde eine fantastische Mutter abgeben. Und sie wünschte sich Kinder. Auch wenn ihr klar war, was passieren konnte. Aber sie wollte trotzdem welche. Also schob ich diese Angst beiseite. Für sie würde ich so ziemlich alles tun. Wirklich alles.
Rylee stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste mich voller Liebe. In den letzten Jahren mit ihr hatte ich mehr Liebe und Zuneigung bekommen wie in all den Jahren davor.
„Was hältst du davon wenn wir wieder ins Bett gehen und ...", schlug sie vor und zuckte mit den Schultern, „Du weißt schon."
Rylee hielt mir ihre Hand hin.
Sie war einfach unglaublich.
Ich grinste sie schief an und ergriff ihre Hand.
„Lass uns Babys machen gehen", willigte ich ohne zu zögern ein
Ihr entwich ein leises Kichern, während sie sich zur Balkontüre umwandte und mich in die Suite hinein zog.
Ja, es war das Beste was mir passieren konnte. Und egal wo uns die Zukunft hinführte. Wo wir wohnen und leben würden. Dort wo sie war, dort würde mein Zuhause sein. Hauptsache sie war bei mir.


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