Dancing to the Music

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Jaxon und ich waren ziemlich lange im Park gesessen und hatten über alles Mögliche gesprochen. Irgendwann hatte er mich gefragt ob ich mit ihm das Grab meiner Eltern besuchen würde.
Es stimmte mich zwar ziemlich traurig, aber ich tat ihm den Gefallen und wenn meine Eltern zusehen würden, würden sie sich über seinen Besuch sogar freuen.
Er besorgte sogar Blumen für die beiden.
Wir blieben nicht lange, da Jaxon mir vermutlich ansah, das ich es mich runterzog.
Danach fuhr er mich nach Hause. Wir verabredeten uns aber für später.
In der nächsten Ortschaft gab es einen Bar, in der nur Country Musik gespielt wurde. Jede Woche spielte dort eine Liveband.
Sie war ziemlich beliebt in der Region.
Vor allem für Linedance.
Und da Jaxon und ich damit von klein auf, vertraut waren, dachten wir das wäre eine gute Idee.
Er glaubte nämlich, dass ich es nicht mehr konnte, weil ich es so lange nicht mehr gemacht hatte.
Ich nahm die Herausforderung gerne an.
Er würde mich aber erst gegen sieben abholen.
Wir beide wollten uns noch mal frisch machen.
Ich zog mich sogar Country mäßig an.
Ein weißes Kleid, das mir bis unterhalb meiner Knie ging, braune Boots, die ich von meiner Mom bekommen hatte, eine Jeansjacke und meinen Cowboyhut. Denn ich von Jaxon sogar vor drei Jahren bekommen hatte. Ich war gespannt ob er sich daran noch erinnerte.
Außerdem musste ich ja Rorys Handy holen.
Ich stellte meiner Tante Jaxon vor, damit sie wusste mit wem ich unterwegs war.
Sie freute sich ziemlich, dass ich etwas unternahm und nicht nur zu Hause saß. Das konnte ich ihr ansehen.
Deswegen erlaubte sie es mir auch.
Sie wusste vor allem auch, dass ich viel verantwortungsbewusster als ihre Tochter war.

Jaxon machte auf meiner Bitte hin einen Stopp vor dem Haus in dem Tyler, Quinn und Brandon wohnten.
Zwar sagte ich ihm, er solle kurz warten, doch er wollte mich nicht alleine reingehen lassen.
Immerhin standen ziemlich viele Autos herum. In der Wohnung fand ja auch eine Party statt.
Also ließ ich meinen Hut nur ihm Jaxons Auto liegen.
Ich fand die Wohnung leicht, war auch nicht schwer bei der lauten Musik die aus dem Stock kam.
Jaxon war nah bei mir und passte auf mich auf, wie ich es von ihm von früher gewohnt war.
Die Wohnungstüre war ganz weit offen.
Ich suchte mir mühsam einen Weg hinein. Es waren viel zu viele Leute hier. Da bekam man ja Platz Angst.
Ein paar Gesichter kamen mir vom Sehen her bekannt vor, aber nur vom Sehen her. Persönlich kannte ich keinen von den Leuten.
Den Ersten denn ich kannte, denn ich fand, war Brandon. Er stand bei Tyler.
Ganz toll, dabei hatte ich gehofft ihn vielleicht nicht zu begegnet.
Aber ich hatte mal wieder kein Glück.
Brandon sah mich auch.
Er lächelte mich an.
„Rylee, ich hab gar nicht gewusst, dass du hier herkommst", begrüßte er mich.
Ich erwiderte sein Lächeln.
„Na ja, Rory hat ihr Handy vergessen und hat mich gebeten es ihr vorbei zubringen."
Zum Beweis holte ich Rorys Handy aus meiner kleinen Handtasche.
„Die müsste irgendwo hier sein. Aber wenn du schon mal hier bist, kannst du dir auch was zum Trinken holen", bot er mir gastfreundschaftlich an.
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, aber danke."
Ich warf Jaxon einen Blick zu.
Der sich eindeutig hier ebenfalls nicht wohlfühlte. Vielleicht zu viele Menschen auf einmal.
„Brandon das ist Jaxon. Jaxon das ist Brandon"
Jaxon hielt ihm höflich seine Hand hin.
Brandon schüttelte sie freundlich.
Warf aber einen kurzen Blick zur Seite. Zu Tyler.
Der betrachtete Jaxon als würde er gerne sich mit ihm Prügeln.
„Und das ist Tyler", stellte ich ihm dann noch vor.
Der ergriff nicht seine Hand.
Und Jaxon nahm es hin, warf mir einen kurzen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen zu.
„Ihr könnt beide bleiben", versicherte Brandon mir.
„Danke für die Einladung, aber wir haben schon andere Pläne", lehnte Jaxon ab.
„Komm wir suchen meine Cousine, sonst verpassen wir das Spektakel und ich kann dir nicht beweisen, das ich es immer noch drauf habe."
Jaxon grinste über meine Worte.
Was ich erwiderte, eher ich mich wieder an Tyler und Brandon wandte.
„Hat mich gefreut, euch wieder zu sehen. Viel spaß euch noch."
Jaxon verabschiedete sich ebenfalls höflich bei den beiden bevor er mich weiterführte.
„Kann das sein, dass dieser Tyler und du ..."
„Nein!", wehrte ich sofort ab.
Er nickte fast schon erleichtert.
„Gut, denn du verdienst einen netten Kerl. Und er wirkt nicht gerade wie einer."
Tyler war auch alles andere als nett.
Aber das sagte ich ihm nicht. Ich schwieg zu dem Thema.
Lieber konzentrierte ich mich darauf meine Cousine zu finden, was ich auch nach einer kleinen Weile schaffte.
Sie war schon etwas betrunken. Aber Quinn passte auf sie auf. Was mich erleichterte.
Auch sie versuchte mich dazu zu überreden das Jaxon und ich blieben, aber wir beide wollten verschwinden.
Denn wir atmeten erleichtert aus als wir endlich aus dem Gebäude bei dem Auto ankamen.

Für die Horse Bar, hatte man eine alte Scheune umgebaut. Sie war wirklich klasse.
Jaxon spendierte mit einige alkoholfreie Getränke und auch er trank nur Softdrinks. Wir hatten auch ohne ziemlich viel Spaß.
Und ich konnte ihm beweisen, das ich immer noch Linedance konnte.
Das war der erste Abend, an dem ich nicht mich anstrengen musste, zu trauern oder in Selbstmitleid zu versinken. Ich war so entspannt wie schon lange nicht mehr.
Und ich wollte, dass der Abend nicht so schnell zu Ende ging. Jaxons Gesellschaft tat mir viel zu gut.
Und anscheinend ging das auch ihm so, denn wollte auch noch nicht dass er endet.
Wir tanzten bis wir nicht mehr konnten und als wir dann später die Bar verlassen mussten, da ich ja noch nicht volljährig war, holten wir uns was zu essen. Damit gingen wir zu seinem Motel wo wir uns auf dem Boden an sein Bett gelehnt saßen und noch ziemlich lange quatschen.
Wir alberten ziemlich rum.
Neben bei hörten wir Radio, natürlich einen Sender in dem nur Country Musik gespielt wurde.
Als eines meiner Lieblingslieder kam, summte ich automatisch mit.
Das animierte Jaxon dazu aufzustehen und mich auf meine Beine zu ziehen. Wir tanzten zu Just a Dream von Carrie Underwood. Genossen einfach die Ruhe vor der Realität.
Und ich konnte mich einfach an ihn lehnen. Musste nichts denken. Einfach nur tanzen zu einem Lied das mich wegtrug von dem Schmerz der mich jeden Tag, jede Sekunde vom Tag überall hin begleitete.


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