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"Müssen wir wirklich raus ? Es ist bestimmt arschkalt.." jammere ich, während er mich bestimmend die Treppe runterzieht. "Komm schon, das wird lustig, wir können Schlitten fahren oder wir machen eine Schneeballschlacht." antwortet Louis viel zu fröhlich. "Können wir nicht einfach wieder hoch gehen und in deinem Bett bleiben ?" versuche ich es weiter, während er bereits seine Jacke angezogen und sich einen Schal umgeworfen hat. "Nein John! Kuscheln können wir danach immer noch. Und jetzt zieh dich an." Er wirft mir meine Jacke zu und ich ziehe sie über, während er in seine Schuhe schlüpft. "Du willst auch unbedingt, dass ich erfriere oder ?" frage ich ironisch, während ich meine Schuhe anziehe. "Niemals!" antwortet er gespielt geschockt und wirft seine Arme um meine Hüfte um mich an sich zu ziehen. Ich lächle ihn an und lege meine Arme um seinen Oberkörper. Jetzt lächelt auch er. Ich lehne meinen Kopf runter, meine Stirn gegen seine und sehe in seine bernsteinbraunen Augen. Erst jetzt fällt mir auf, wie schön sie eigentlich sind. Noch eine ganze Weile bleiben wir so stehen. Sein Blick löst sich schließlich von meinen Augen, bleibt jedoch an meinen Lippen hängen und ich verspüre auf einmal das Bedürfnis ihn zu küssen.
Er öffnet seinen Mund ein Stück, als wolle er etwas sagen, lässt es dann jedoch. Stattdessen stellt er sich zögernd auf seine Zehenspitzen, kommt meinem Mund mit seinem ganz langsam näher. Ich fange an meinen Kopf ein Stück nach unten zu beugen, bis unsere Münder sich schließlich berühren und ich beginne meine Lippen ganz langsam gegen seine zu bewegen. Louis macht es mir nach und drückt seinen Körper gleichzeitig näher an meinen. Der Bereich um mein Herz fängt an ganz warm zu werden und das Gefühl breitet sich in meinem gesamten Körper aus. Mein Bauch beginnt zu kribbeln, als ich langsam beginne ihn fordernder zu küssen und auch er wird sicherer. Ich wandere mit meinen Händen von seinem Rücken zu seinem Nacken und ziehe ihn noch ein Stück näher an mich. Er lächelt daraufhin leicht in den Kuss und ich spüre mein Herz immer schneller schlagen. Es ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl. Ich beginne alles um mich herum auszublenden, als ich höre wie eine Tür geöffnet wird und Louis sich von mir wegdrückt. Keine Sekunde später kommt sein Vater in den Flur. "Hey John, alles klar ?" begrüßt er mich fröhlich. "Wollt ihr Jungs nach draußen ?" Louis nickt ohne mich anzusehen, während ich meinen Blick nicht von ihm abwenden kann. "Aber kommt nicht zu spät zum Abendessen." Er lächelt uns zu und Louis nickt wieder stumm. Dann verschwindet er im Wohnzimmer und Louis zieht mich nach draußen.

Die Kälte, die mich plötzlich umhüllt spüre ich gar nicht, bin noch zu überfordert mit der Situation. "Alles in Ordnung ?" fragt Louis langsam und kommt einen Schritt auf mich zu. "Äh j-ja.. Ja." antworte ich heiser und räuspere mich. Er lächelt mich schüchtern an, ich lächle zurück. "Das war schön.. Unser Kuss.. Er-er hat mir gefallen." sage ich und bereue es im nächsten Moment schon wieder, doch er lächelt daraufhin nur breiter. "Mir auch."

Einen Schneemann und eine ausgiebige Schneeballschlacht später sind wir beide so durchgefroren, dass wir wieder ins Haus gehen. In seinem Zimmer angekommen befreie ich mich von meiner durchnässten Jeans, ersetze sie mit einer Jogginghose und lege mich zitternd unter seine Bettdecke. Trotzdem wird mir nicht wärmer. Louis, der jetzt auch eine Jogginghose trägt, kommt mit zwei warmen Tassen Kakao nach oben. "Hat mein Papa uns gemacht. ..Ist dir noch kalt ?" fragt er dann, nachdem er bemerkt, dass ich zittere. Er stellt die Tassen auf seinem Nachttisch ab und zieht sein Shirt aus.

Dann setzt er sich zu mir unter die Decke. Er breitet seine Arme aus, sagt: "Komm her." und ich kuschele mich an seine warme Haut. Er gibt mir eine der Tassen und behält die andere für sich. "Danke." flüstere ich, schon viel aufgewärmter und er lächelt mir als Antwort zu.

"Der Kuss.." sagt er nach einer Weile und stellt seine Tasse zur Seite. "Was heißt das jetzt ?" Ich sehe ihn an, weiß nicht was ich sagen soll. "Ich meine, wie geht es jetzt weiter ? Ich finde darüber müssen wir reden." Er ist schon sehr reif für seine dreizehn Jahre. Ich nicke, setze mich auf und stelle meinen Kakao ebenfalls weg. "Ja, du hast Recht.. Ich- ich möchte es nicht bei diesem einen Kuss belassen, ehrlich gesagt." Er sieht mich an. "Ich auch nicht." "Ich mag dich, Louis. Sehr." Er wird rot und schaut auf seine Hände, bevor er wieder zu mir sieht. "Ich mag dich auch."

Bernsteinbraun [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt