Gefangen

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Mittlerweile waren alle wach und versuchten die Erinnye zu vertreiben. Jeder war darauf bedacht, ihr nicht zu nahe zu kommen. Auch wenn ihr Gang sehr langsam war, im Kampf war sie schnell. Sehr schnell. Sie konnte mit ihren zwei Schwertern sehr gut umgehen. Ihr Grinsen, welches sie während der gesamten Zeit aufgesetzt hatte, verursachte bei mir eine Gänsehaut und ihre Augen leuchteten dämonisch. Nash versuchte sie grade von hinten anzugreifen, während Loki sie von vorne ablenkte. Sie entwaffnete Loki und stieß ihn nach hinten, ehe sie sich rumdrehte und Nash mit einem Schlag durch die Luft wirbelte. Er prallte an einem Baum auf und sackte dort zusammen. Aithne schrie auf und rannte zu ihrem Bruder. Alle anderen versuchten weiter sie zu treffen. Auf einmal erhob sie sich in die Luft und flog über uns hinweg. Immer schneller und schneller flog sie über unsere Köpfe. Ich beobachtete sie und versuchte ihr mit den Augen zu folgen, aber für mich sah es so aus, als wären mehrere Erinnyen zu sehen. Und tatsächlich. Als sie anhielt, sahen wir sie drei mal. Jede einzelne flog in eine andere Richtung. 'Wir müssen uns trennen! Wir wissen nicht welche die richtige ist.' Baldurs Stimme hallte durchs Lager und jeder tat direkt, was ihm gesagt wurde. Baldur, Anubis und ich rannten einer hinterher, die in Richtung Lager flog. Sie war immernoch in der Luft und warf Messer nach uns. Ich versuchte allen Messern aus zu weichen, doch ich sah 3 Messer auf mich zu jagen. Ich war unfähig mich zu bewegen. Anubis schrie meinen Namen aber ich konnte mich nicht bewegen. Mein Körper gehorchte mich nicht mehr. Ich spürte an meinen Schultern schmerzen und dachte ihre Messer hätten mich getroffen, doch als ich hoch sah, sah ich Ayauhteotl die mich an einen sicheren Fleck, weg von den Messern geflogen hatte. Ich stand nah bei Baldur. Er war höchstens 2 Meter von mir entfernt. Da ich Anubis nicht sah, drehte ich mich um ihn zu sehen. Ich sah nur noch aus dem Augenwinkel, wie Baldur mit einem der Messer in seiner Brust zusammen sackte. Ich war so entsetzt, dass ich nicht nachdachte, was ich tat. Ich rannte zu ihm und schrie seinen Namen.Ich kniete mich neben ihm und versuchte ihm zu helfe, doch es war zu spät. Ich spürte Anubis starke Arme, die sich um mich legten, hörte seine Stimme, die mich anschrie hier weg zu gehen. Er zog mich weg und auf einmal spürte ich, wie sein Griff sich lockerte und seine Stimme leiser wurde. Die Erinnye stand hinter ihm und hatte ihre Hand um seinen Hals 'Sag deinen Haustieren sie sollen gehen' ihre Stimme jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. Als ich nicht direkt reagierte verstärkte sich ihr Griff um den Hals von Anubis 'Soll er auch noch sterben?" Ihr Blick war grausam entspannt und gelassen als sie das fragte. 'Ayauhteotl, Milo geht' meine Stimme war leise. Beide knurrten missbilligend, aber Ayauhteotl war die erste die sich erhob und weg flog, danach rannte Milo fort. 'Du kommst mit mir' befahl mir die Erinnye und löste eine ihrer Hände von Anubis, damit sie mir die Hand hinhalten konnte. Perplex starrte ich die Hand mit der durchscheinenden weißen Haut und den schwarzen Nägeln an. 'Nein' krächzte Anubis 'Tu das nicht' Die Frau schmiss ihn mit Leichtigkeit einfach um 'Du stellst keine Forderungen' fauchte sie ihn an. Ohne länger zu überlegen legte ich meine Hand in ihre. Eine Eisige Kälte ging von ihr aus, aber ich zuckte nicht. Diesmal wollte ich meine Leute nicht einfach kampflos aufgeben, auch wenn das meinen Tot bedeutete. Sie flog in die Luft mit mir an ihrer Hand und fing an sich zu drehen. Immer schneller und schneller.
Irgendwann wurde ich anscheinend ohnmächtig, denn als ich aufwachte, hatte ich nicht den leisesten Schimmer wo ich war, wie ich dorthin gekommen bin, oder wie ich wieder wegkam. Die Erinnye saß mit dem Rücken zu mir vor dem Höhlen Ausgang und hinter mir erstreckten sich riesige schwarze, nasse Gewölbe. 'Was willst du mit mir?' fragte ich sie und tat auf tough, was ich aber wirklich nicht war. Sie drehte sich um und zuckte mit ihren Schultern 'Nicht essen' war ihre einzige Antwort, bevor sie noch ein Stück nach vorne rutschte und mit ihren Füßen von Abgrund baumelte. Das war aber eine sehr tolle Antwort. Da sie keine Anstalten machte mich zu töten beschloss ich weiter nach zu Harken 'Was mach ich jetzt hier?' Sie seufzte genervt und drehte sich zu mir 'Kannst du dich nicht mit dir selbst beschäftigen?' blaffte sie mich an. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen hoch 'Du hast mich doch entführt' blaffte ich zurück. 'Götter' stöhnte sie genervt 'Gut dann sage ich dir halt wieso du hier bist. Ich beschütze dich vor Nash' damit schien das Gespräch für Sie beendet und sie guckte wieder unter sich. 'Du beschützt mich vor Nash?' Hysterisch lachte ich 'Du hast mich entführt, einen meiner Leute umgebracht, Anubis fast erdrosselt, meinen Hund geschlagen und sagst, dass du mich beschützt?' mit jedem Wort würde ich lauter. 'Baldur wurde einer Gehirnwäsche unterzogen und macht alles was Nash sagt und bei Anubis bin ich mir nicht so sicher was ich von ihm halten soll' sie fuhr sich durch ihre weißen verknoteten Haare. 'Und mein Hund?' versuchte ich das letzte mal, ein richtiges Gespräch anzufangen. 'Er hat mich gebissen' empört hielt sie mir ihren Arm hin auf dem sich deutlich die riesigen Zähne von Milo abzeichneten. Beleidigt rückte ich wieder ein Stück weg und rollte mich zusammen wie eine Katze. 'Schmoll nicht als wärst du 5' murmelte sie leise, aber durch mein gutes Gehör verstand ich was sie sagte. Nach einigen Minuten, in denen ich sie einfach anstarrte und darüber nachdachte wie hässlich sie ist, sprang sie plötzlich auf. Erschrocken schnellte ich hoch, aber sie beachtete mich gar nicht sondern sprang einfach aus der Höhle raus. Als erstes dachte ich mir nichts dabei, bis ich blöder weise beschloss mal an den Rand der Höhle zu gehen. Als ich am Abgrund stand wurde mir schwindelig so tief ging es runter. Der Wind zerrte an mir und Panik überfiel mich, dass ich auf einmal die gefühlten 80 Meter runter falle. Schnell setzte ich mich also wieder von dem Abgrund weg und passte auf, das ich nicht anfing um Baldur zu weinen. Hoffentlich war diese blöde Erinnye beim runterspringen gestorben und kam nie wieder. Das wäre zwar auch mein Tot, aber dann wäre ich sie wenigstens los. Um mich abzulenken lief ich in der Höhle herum, immer nur so weit, dass ich noch etwas sehen konnte, dann ging ich wieder zurück. Ohne Licht und Hilfe würde ich hier niemals raus finden. Irgendwann stolperte ich und dabei schlugen meine Absätze zusammen. Die Messer welche in meinen Schuhen versteckt waren erschienen an den Spitzen. Meine Augen wurden groß. Ich hatte Waffen.

MagicGirl-Love under circumstances Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt