Alecto, Megaira, Tisiphone

28 1 0
                                    

Alectos Höhle war wirklich um einiges wärmer. Außerdem war sie viel wärmer eingerichtet, denn die roten Steinwände hatten in regelmäßigen Abständen Fackeln hängen, die zusätzlich Wärme spendete. Die Hauptsächliche Wärmequelle kam aber von einem großen Lagerfeuer in der Mitte der Höhle, welches wie von alleine brannte. Kein Holz und keine Kohlen schienen das Feuer zu nähren. Generell war die Höhle von Alecto aber genauso aufegbaut wie die von Tisiphone. Auch ihre Höhle war ebenfalls sehr hoch oben in einem Berg gelegen. Unten am fuße des Berges waren riesige heiße Quellen, welche von hier oben nur als kleine Nebelschwaden zu erkennen waren. Rund um diesen Berg, der vollkommen aus rotem Stein bestand, waren weitere Berge kreisartig angeordnet. Alecto selbst hatte kaum Ähnlichkeit mit ihrer Schwester. Sie war groß und trug rot, schwarze Klamotten. Ihre Haare waren dunkel rot und fielen in großen Locken unordentlich und wild über ihren Rücken und ihre Augen leuchteten blau mit katzenartigen Pupillen. Nur ihre Gesichter glichen sich, auch sie war überseht mit Narben und sie hatte die selbe Art sich zu bewegen wie ihre Schwester. 'Dein neues Spielzeug ist langweilig' sie lachte und mir lief ein Schauer über den Rücken. Ihr Lachen hörte sich an wie klirrendes Glas und wenn sie redete knirschte ihre Stimme gruselig. Tisiphone rollte mit ihren Augen 'Na und?' sie saß wie in ihrer eigenen Höhle auch am Ausgang und lies ihre Beine baumeln. 'Darf ich sie runter werfen und wieder auffangen?' auf Alectos Gesicht zeichnete sich ein unheimliches Grinsen ab, was dem ihrer Schwester extrem ähnelte. Tisiphone stöhnte genervt 'Nein!' fauchte sie ihre Schwester an 'Kannst du bitte Megaira nerven?' sie rutschte noch ein Stück nach vorne. 'Du bist hier in meiner Höhle' gefährlich nah stand Alecto hinter Tisiphone. 'Wag es dich Al...' kaum hatte sie es ausgesprochen hatte Alecto Tisiphone schon von der Klippe gestoßen. 'Upps' Alecto grinste fies und sprang hinterher. Perplex gucke ich den beiden Erinnyen hinterher wie sie in unmenschlicher Geschwindigkeit und mit Ohrenbetäubendem Gekreische durch die Luft wirbelten. Ich bekam eine Gänsehaut bei den Geräuschen und auch wenn ich hauptsächlich nur verschwommene Schatten sah, hatten die beiden jetzt kaum noch Ähnlichkeiten mit Menschen. Der weiße und der rote Schatten tanzten umher und schrien sich gegenseitig an. Ich war einfach Stumm, wie schon seit wir hier waren. Plötzlich erschien etwas schwarzes neben mir und ich gab einen erschrockenen Laut von mir. 'Oh wie schön. Neues Spielzeug' eine Frau saß neben mir und starrte mich mit leicht schräg gelegtem Kopf an. 'Ich bin Megaira' sie stupste mich in die Seite und lachte belustigt, als ich zusammen zuckte. Ihre Haare waren Schulterlang und schwarz, genau wie ihre Augen. Die Haut der dritten Erinnye war genauso blass wie die der anderen, aber viel weniger vernarbt. 'Finger weg von ihr' brüllte Tisiphone, welche Megaira anscheinend jetzt erst bemerkt hatte. Mit einem Stoß hatte sie, sie an das andere ende der Höhle geschleudert. Beleidigt guckte die Erinnye sie an 'Streite dich doch weiter mit Alecto und lass mich meinen Spaß mit dem Mensch haben' trotzig schob sie ihre Unterlippe vor. 'Nein! Ich sag es euch jetzt ein letztes mal. Ihr werdet sie nicht anrühren.' So sehr ich auch versuchte sie zu hassen aber grade war ich Tisiphone dankbar. Sie machte mir schon Angst und ich hasste sie für die Sache mit Baldur und sie hatte mich quasi entführt, aber ihre Schwestern waren noch viel viel schlimmer. Ihre Schwestern murrten, verschwanden dann aber durch eine Tür, hinter der eine Treppe weiter in den Berg hinunter führte. Nachdem Alecto und Megaria außer Höhrweite war, wurde ihre Stimme für ihre Verhältnisse sanft. 'Du solltest schlafen...' Ich nickte und legte mich dann dankbar auf ein weiches Bett, was an der Wand stand. Ich spürte Trisiphones Blick auf mir haften, doch das störte mich nicht. Ich war so müde, dass ich binnen weniger Augenblicke eingeschlafen war.
Irgendwann nachts wachte ich auf. Als ich meine Augen aufschlug sah ich Tisiphone genau neben mir sitzen. Aufmerksam beobachtete sie ihre Umgebung. 'Was machst du da?' murmelte ich im Halbschlaf. Ihr Blick schnellte zu mir 'Aufpassen' antwortete sie knapp 'Die Höhle von Alecto ist nicht so sicher wie meine.' Der Gedanke, dass ich das zu meinem Vorteil nutzen könnte überkam mich noch, aber dann fiel ich wieder in einen tiefen Schlaf.
Zeitsprung 3 Monate später
'Wach auf' Megaira stupste mich an. 'Megaira lass sie doch schlafen' nahm Tisiphone mich wie immer in Schutz und zog ihre Schwester von mir weg. 'Seit drei Monaten hast du sie schon und ich darf nie mit ihr spielen' fauchte Megaira beleidigt 'Das ist unfair!' Jammerte sie weiter. 'Sie ist kein Spielzeug!' knurrte Tisiphone. 'Nicht streiten' nuschelte ich und schlug meine Augen auf. 'Na klasse. Jetzt ist sie wach' meckerte Tisiphone ihre Schwester weiter an. Ich stand auf 'Ist doch nicht schlimm' ich lächelte die beiden an, auch wenn ich Megaira am wenigsten der drei Erinnyen mochte 'Was machen wir heute?' fragte ich Tisiphone. In den letzten Monaten waren wir entgegen jeder Vernunft und entgegen jeder Vermutung zusammen gewachsen. Sie beschütze mich vor allem und wir konnten uns wirklich gut unterhalten. Oft verstanden wir uns sogar ohne Worte. Irgendwann hatte sie mir auch voll erzählt was Nash vorhat und was sie dazu bewegt hatte mich mit zu nehmen.
Flashback
Wir saßen an der Klippe und beobachteten die Nebelschwaden unter uns. 'Nash will dich opfern' flüsterte sie auf einmal leise. Ich erstarrte 'Er möchte bitte was?' meine Stimme brach fast. Sie guckte mich aus ihren roten Augen fast traurig an und nickte 'Er möchte Macht Erlangen. Viel Macht. Und um diese macht zu bekommen muss er eine Person von Königlichem Blut und einen Drachen opfern. Die Nachtalben die deine Familie getötet haben, hat er in das Schloss gelassen und er wollte eigentlich deinen Vater opfern, aber irgendwas ist schief gelaufen und deine komplette Familie wurde ermordet. Du hast zum Glück überlebt und deine besondere Gabe war ihm da noch von vorteil' erklärte sie mir. 'Und die anderen? Wussten sie davon?' meine Stimme war wässrig, genau wie meine Augen. Sie schüttelte ihre langen weißen Haare 'Die meisten nicht. Aithne hat es glaube ich geahnt, Baldur wusste es auf jeden Fall, bei Anubis bin ich mir nicht sicher und Loki wusste nichts.' Ich schlug meine Hände vor den Mund und mir entwich ein Schluchzer. Von der Seite guckte sie mich an und wusste scheinbar nicht, was sie machen sollte. Ohne darüber nach zu denken umarmte ich sie. Sie hatte mir mein Leben gerettet. Meine Leute hatten mich fast alle verraten, aber sie als fremde hatte mich gerettet. Nicht mal Ayauhteotl hatte mich versucht zu entführen um mich zu retten. Sie legte ihren Arm um mich und drückte mich an sich. 'Wieso hast du mich gerettet? Und woher weißt du das alles überhaupt?' fragte ich sie, nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte. 'Nash hatte als erstes mich um Hilfe gebeten und als ich ablehnte die Nachtalben gefragt. Er hatte mir viel versprochen. Macht, Reichtum und sehr viel mehr. Aber er hat wohl nicht daran gedacht, dass Erinnyen schon extrem mächtig sind... dann hab ich euch aufjedenfall sehr lange beobachtet und dann beschlossen dich mit zu nehmen' sie lächelte mich an. 'Danke Tis.'
Flashback Ende
'Was hältst du davon, wenn wir mal in eine der Städte gehen?' Tis lächelte mich an. Seit dem sie mich kannte, lächelte sie anscheinend öfter im Vergleich zu vorher. Laut ihren Schwestern zumindest. Aber auch ich hatte mich extrem verändert. Ich war hart geworden. Mir waren Menschenleben relativ egal, dafür war ich zu oft verletzt worden. Wenn ich mal mit Alecto alleine waren trainierten wir oft zu kämpfen und nicht selten kam dabei ein Mensch ums Leben, mir war es aber egal. Da auch Tis kein Problem damit zu haben schien behielt ich es bei und es änderte sich auch nichts daran. Das einzige womit ich wirklich zu kämpfen hatte war, dass die Leere die ich nach dem Tot meiner Familie empfunden hatte, ohne Milo zurück kehrte. Tisiphone versuchte zwar immer mich dann abzulenken, aber es war wirklich sehr schwer für mich. 'Stadt hört sich gut an' gut gelaunt rannte ich zu dem Klamottenhaufen und fischte ein weißes Seidenkleid heraus, was nur extrem locker und leicht war. Den Kleidungsstyle hatte ich definitiv von den drei übernommen. Ganz nach dem Motto Weniger ist mehr. Nachdem ich es angezogen hatte, tänzelte ich zu Tis zurück und nahm ihre Hand, dann sprangen wir einer die Klippe runter.

MagicGirl-Love under circumstances Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt