Entschluss

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Kurz nachdem ich den Entschluss gefasst hatte, kamen auch schon Alegto, Megaera und Tis hoch. Sowohl Alecto als auch Megaera waren Blutverschmiert und grinsten wie kleine Kinder. Trotzdem sagten sie kein Wort und sprangen beide aus dem Höhleneingang. Tis sah eigentlich normal aus, nur an ihren Händen klebte Blut. Sie musterte mich genau. Als ich grade den Mund öffnen wollte um ohr von meinem Plan zu erzählen, kam sie mir zuvor 'Das ist eine blöde Idee.' Ich setzte einen empörten Gesichtsausdruck auf 'Du weißt doch garnicht was ich sagen will!' Tis musste lachen 'Kayleigh ich kann Gedanken lesen auch wenn du besser wirst sie vor mir zu verstecken. Du willst Nash suchen und einen Kampf mit ihm suchen. Dir muss doch bewusst sein, dass er dich im Kampf genauso gut töten kann wie du ihn.' 'Aber du bist doch bei mir. Du hilfst mir doch Nash zu besiegen. Bitte Tis ich kann nicht zulassen, dass Nash jemand anderen findet und ihn opfert. Bitte!' Ich flehte sie wie ein kleines Kind an. Sie schüttelte den Kopf 'Nein Kayleigh. Ich kann nicht zulassen, dass dir etwas passiert... Jetzt seh mich nicht so an.' Ich hörte auf sie so anzusehen und stand auf. Ich stand schon nah an der Klippe. Als Tis bemerkte was ich vorhatte wollte sie mich am Arm packen und mich fest halten aber sie war zu langsam. Ich wusste sie würde mich auffangen. Keine 2 sekunden später spürte ich ihren festen Griff an meinen Armen 'Verdammt nochmal! Wehe du tust das noch einmal Kayleigh!' Sie landete und setzte mich am Ufer einer heißen Quelle ab 'Warum? Ich wusste das du mich auffängst. Aber jetzt, da wir schonmal hier sind, können wir ja auch gehen.' Ich grinste sie an und sie wusste, dass es nichts brachte mit mir zu diskutieren also nickte sie wiederwillig mit dem Kopf 'Okay... gehn wir.' Sie machte einen Schritt vorwärts und wollte mir ihre Hand geben aber ich hielt sie zurück 'Das mag jetzt vielleicht unhöflich sein, aber bitte kannst du dir vorher deine Hände waschen?' ich grinste entschuldigend. Sie verdrehte lächelnd ihre Augen, steckte dann aber ihre Hände in eine der Quellen und wusch sich das Blut ab. 'Können wir jetzt?' sie reichte mir wieder ihre Hand und diesmal ergriff ich sie. Sie umklammerte mich und stieg immer höher und fing an sich in einer atemberaubenden Geschwindigkeit zu drehen. Ich hatte das ganze zwar schon einmal mitgemacht, aber es war schwierig nicht ohnmächtig zu werden. Irgendwann schloss ich einfach meine Augen, da mir bei dem Tempo wirklich schlecht wurde.
Nach einiger Zeit die sowohl Stunden, als auch nur Minuten hätte sein können, wurde Tis langsamer. Vorsichtig schlug ich meine Augen ein bisschen auf und linste unter meinen Wimpern durch. Als ich tatsächlich sehen konnte, das wir kurz über dem Boden waren und noch dazu sehr langsam, öffnete ich meine Augen komplett. Wenig später landeten Tisiphone auch und ließ mich ins Moos fallen. 'Ab hier musst du allein gehen Kayleigh. Einfach zwischen den Bäumen durch bis du eine Lichtung siehst, über die Lichtung drüber, hinter einen kleinen Hügel, zu dem Fluss, dann bist du da wo du hinwillst. Natürlich werden dich alle fragen wo du warst und so weiter und da du Nash nicht direkt umbringen kannst musst du erst wieder Vertrauen aufbauen. Sollte Loki oder Anubis etwas davon erzählt haben, dass du mit mir befreundet bist sagst du einfach, dass ich dich Kontrolliert habe und du erst entkommen konntest als ich mal wieder Menschen jagen war und als du weit genug von mir weg warst die Kontrolle aufgehört hat' sie drückte mich an sich 'Ich werde immer da sein und dich nicht aus den Augen lassen, wenn du mich sehen möchtest musst du einfach weg gehen und meinen Namen murmeln, wenn niemand da ist werde ich kommen' sie ließ mich los. 'Danke Tis' ich gab ihr einen Kuss auf die Wangen 'Ich liebe dich.' Dann ging ich los ohne mich noch einmal um zu drehen. Mit jedem Schritt wurde mir wärmer, ich wurde unsicherer und ich fühlte mich hilflos wie ein Hass in einer Wolfshöhle, aber ich ging tapfer weiter. Zwischen den Bäumen durch, über die Lichtung drüber, hinter den Hügel und dann sah ich schon den Fluss. Er war noch weit weg und aus meiner Position konnte mich keiner sehen, aber ich konnte gut die Gestalten ausmachen. Dank meiner guten Sehkraft konnte ich sogar sehen wer dort stand. Ich erkannte Loki neben Fria und Aleksandr, Nash neben Aithne, Conan mit Elainna und Achilles am Feuer sitzen nur Anubis, Afrodita und Jace fehlten. Und dann sah ich etwas was mein Herz zum schneller schlagen brachte. Neben Loki lag ein riesiges monströses dunkles Fellbündel. Mein süßer kleiner Milo. Mir schossen die Tränen in die Augen und ich spürte wie sie anfingen meine Wange runter zu rollen. Eine halbe Ewigkeit stand ich einfach nur da und beobachtete weinend die Personen und meinen Höllenhund. Ein eiskalter Luftstoss umfuhr mich plötzlich. Anscheinend befürchtete Tis, ich würde nicht weiter gehen. Darüber musste ich Lächeln 'Ich gehe ja schon' flüsterte ich. Einen Fuß setzte ich vor den anderen und mit jedem Schritt wurde ich schneller. In einem unmenschlichen Tempo rannte ich den Hügel runter, bis ich nur noch zehn Meter Entfernung hatte. Da verlangsamte sich mein Schritt wieder. Wie würden sie auf mich reagieren? Würde es zu einem Kampf kommen? Oder zu einem fröhlichen Wiedersehen? Keiner der Personen schien mich zu bemerken, bis auf einmal Milo seinen Kopf hochriss und mich fixierte. Alle Blicke wanden sich zu mir, bevor aber irgendwer auch nur ansatzweise realisieren konnte wer ich war, war Milo aufgesprungen und rannte in vollem Tempo auf mich zu. Jaulend schmiss er sich auf mich und riss mich dabei um. Er leckte mir quer über mein Gesicht, über meinen Hals und meine Hände. Heulend lag er auf mir und wedelte mit seinem Schwanz. In den letzten drei Monaten war er noch mal ein gutes Stück gewachsen, so dass er jetzt ungefähr die Größe eines Kaltblutpferd hatte. Dementsprechend schwer war er auch, aber es machte mir nichts aus. Immer mehr Tränen flossen über meine Wangen, so glücklich war ich mein Baby wieder zu haben. Nach einem Moment des Schrecks kam jetzt auch Bewegung in die Menschen, einer nach dem anderen sprangen sie auf und liefen zu mir. 'Kayleigh' schluchzte Aithne und fiel mir weinend um den Hals. Auch Loki schien sichtlich erstaunt und erfreut darüber mich zu sehen, obwohl er mich ja erst gesehen hatte. Sogar Aleksandr und alle mit denen ich eigentlich nicht so viel zu tun hatte umarmten mich. Zu guter letzt stand Nash vor mir. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich vermutet in seinem Blick würde Erleichterung mich wieder zu sehen, Freunde über meine Gesundheit und Glück liegen, aber es waren nur Erleichterung, Freude und Glück, dass sein Opferlamm noch lebte.

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