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"Louis, hier!" ruft einer der aufgebrachten Paparazzis, wärend Louis mich an der Hand zur Limousine führt.

Das Blitzlichtgewitter scheint auf und geschätzte zehn Männer mit riesigen Kameras vor ihren Gesichtern laufen uns hinter her. Ich versuche mein Bestes, als ich mit meine Clutch vor mein Gesicht halte, um den waghalsigen Typen zu entkommen.

Als wir endlich die Limousine erblicken und Paul erscheint, drängt er sich vor uns in Richtung der Paparazzis, um sie von uns fern zu halten. Der sowieso viel kräftigere Mann hält uns all die aufdringlichen Fotografen vom Hals, die sich wie die Verrückten um ein Foto von uns bekämpfen.

Unser Fahrer öffnet die weiße Tür der Limousine, sodass wir einsteigen können, um dem ganzen Gedränge zu entkommen. Nachdem wir uns beide auf das weiche Leder fallen lassen, schließt sich die Tür und John - unser Fahrer- startet wenige Sekunden später den Motor um somit los zu fahren.

Mein Herz hämmert wie wild gegen meine Brust, da ich diesem ganzen Stress noch immer nicht gewachsen bin. Es kostet mich eine Menge Mühe und Kraft, diesem Leben Stand zu halten und nicht komplett auseinander zu brechen.

Als sich die Wärme von Louis Oberschenkel neben meinem entfernt, erhasche ich einen Blick auf seinen Körper, welcher über das Leder rutscht um sich den Abstand unserer Körper zu gewehren und sich neben das Fenster der Tür zu setzen.

Er lehnt seinen Kopf gegen die von außen abgedunkelte Fensterscheibe und blickt heraus in die Ferne. Während er verträumt und still da sitzt, betrachte ich seine Anwesenheit. Das schimmernde Licht fällt auf seine markanten Gesichtszüge und betont seine blasse Haut noch mehr.

Die Bartstoppeln auf seinem Gesicht werden sichtbarer und auf seine Wangenknochen fällt ein kleiner Schatten. Erst jetzt bemerke ich sein perfekt gestyltes Haar, wie es in einer wohl geformten Welle auf seinem Kopf liegt.

Alles in einem ist er eine wahre Augenweide, dennoch kann sein Äußeres mehr täuschen, als erdacht. Mein aller erster Eindruck von Louis war mehr als nur positiv. Ich hatte ihn als freundlich, lustig und warmherzig eingeschätzt.

Doch das, was ich dann erleben durfte, war alles andere als das, was ich gedacht habe. Allein seine Begrüßung zeigte mir die Kälte, die in ihm ruhte. Er beachtete mich kaum; und wenn er es tat, dann bekam ich nur die üblichen Sprüche von ihm zu hören.

Somit hat er mir schon in den ersten Tagen gezeigt, wie er wirklich ist. Oder wie er vorgibt zu sein. Ich hatte Glück, dass ich die ersten Wochen nicht oft mit ihm gesehen werden musste, sodass ich seiner Präsenz oft entkam.

Doch mit der Zeit wurde auch ich dazu getrieben, Hand in Hand mit Louis durch die Straßen Londons oder sogar Amerikas zu laufen. Ein Lächeln und meist eine Sonnenbrille aufgesetzt spürte ich die Blicke auf uns, während wir vorgaben die zu sein, die wir nun mal nicht waren.

Müde und erschöpft blicke ich hinaus auf die Straße. Das dämmernde Licht des Mondes und der schlecht belichtenden Straßenlaternen fällt auf den Asphalt, erhällt somit ein kleines Stückchen der Stadt zu dieser Uhrzeit.

Die ganze Atmosphäre macht mich mehr als nur müde, sodass schon meine Augenlider sich träge und schwer anfühlen. Oftmals blinzle ich auf, damit ich nicht auf dem kalten Leder in den Schlaf falle.

Da mit hundertprozentiger Chance mehrere Paparazzis vor dem Hotel arten werden, sind Louis und ich gezwungen, in der selben Suite zu übernachten. Sicherlich werden uns einige Menschen beobachten und jede Einzelheit an die Presse herausgeben, sodass getrennte Zimmer nicht die beste Lösung sind.

Unser Chauffeur parkt vor dem Hotel und meidet den Hintereingang. Wenn ich schon Louis' Alibifreundin spiele, so muss auch ich mich zusammen mit ihm der Gesellschaft zeigen. Und das so oft wie möglich.

Shadow ✽ Elounor / slowupdatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt