Louis reicht mir das Slush-eis und ich bedanke mich leise bei ihm. Er zahlt dem Kellner den gewünschten Betrag und widmet sich nun wieder mir zu, um einen Arm um meine Schulter zu legen. Sofort erwärmt sich mein Körper, spürt jedoch auch ein gewisses Gewicht auf ihm.
Genüsslich schlürfe ich das blau verfärbte Eis, um somit meinen Hals zu kühlen. Die Sonne scheint grell auf unsere Körper, da wir nicht auf den Liegen sondern auf unserem Handtuch mitten im Sand liegen.
Dass Louis noch so kontaktfreudig ist, erleichtert sie Sache nicht. Auf meiner Haut bilden sich langsam Schweißtropfen und ich weiß nicht, ob es an der Sonne oder an den ständigen Beobachtungen liegt.
Jedes Mal, wenn Leute jüngeren Alters an uns vorbei laufen, ernten wir die verschiedensten Blicke, die es gibt. Entweder wir werden von oben bis unten mit kritischem Blick gemustert; oder auf uns wird mit leisem Gekreische gedeutet, worauf hin die Handys schon gezuckt werden.
Wer weiß, wie viele Bilder von uns schon geknipst wurden, in dieser Stunde. Es waren bestimmt etliche, die nun im Internet über uns kusieren. Doch genau dies war ja der Plan von Rob. Er suchte uns einen lokalen Strand aus, auf dem genug Menschen herum laufen und uns sehen können.
Somit sind wir auch dem Internet aus geliefert. Wie sollte es auch sonst sein? Ich bin es gewohnt, ständig Leute um einen herum zu haben, die einen entweder kritisieren oder an himmeln, obwohl ich dies nicht verstehe.
Um ehrlich zu sein bin ich nichts besonderes. Ein einfaches Mädchen, das an der Seite eines berühmten Jungens steht und seine falsche Freundin spielt, um diesen seriöser und erwachsener wirken zu lassen.
Louis ist genau so auch nur ein Mensch. Sicherlich leistet er das ein oder andere wichtige in der Welt; wie zum Beispiel Charity-Beiträge oder der Hilfe an kleinen Kindern, die sich nichts sehnlicheres wünschen, als seine Anerkennung.
Doch wer bin ich schon, dass ich Louis großzügige Charaktereigenschaft beurteilen kann? Niemand. Er hasst mich. Aus tiefster Seele. Zu mir ist er in der ganzen Zeit über noch nie oder kaum annähernd nett gewesen.
Ich nehme es ihm auch nicht übel. Wer hat es schon gern, mit einer regelrecht fremden Person verliebt durch die Straßen zu laufen und den völlig emotionalen und verknallten Typen zu geben? Da fällt mir niemand ein.
Es ist mein Job, weshalb ich nicht wirklich etwas dagegen habe; denn so verdiene ich mein Geld mit. Aber Louis hat auch ohne mich den gewünschten Erfolg. Auch ohne ein Mädchen an seiner Seite verdient er eine Menge an Geld und ist bekannter den je.
Doch das Image, das ihm manchmal zu geschrieben wird, ist entsetzlich. Ständig wird er als arrogant, schwul, oder kaltblütig beschrieben. Zwar kann ich die wenigsten dieser Eigenschaften an ihm bestätigen, doch das ist nun mal meine Sicht.
Als ein kleines Mädchen an uns vorbei rennt, werfen ihre Füße eine Menge an Sand in unsere Richtung, sodass es nicht nur in meinem Eis, sondern auch in meinem Gesicht landet. Angewidert reibe ich es mir aus den Augen und dem Mund.
Mein Eis hat wohl keine Verwendung mehr, weshalb ich es eigentlich weg schmeißen will. Doch als Louis seine Hand entfernt, meinen Becher ergreift und mir mit einem "Hier" sein Eis reicht, bleibe ich verwundert sitzen.
Er erhebt sich aus seiner sitzenden Position und läuft zum Mülleimer wenige Meter von uns entfernt, um somit meinen beschmutzten Becher weg zu werfen und sich wieder neben mich zu gesellen.
"Eh danke?" frage ich fassungslos.
Anstatt in weiterer Stille zu verweilen, antwortet er mir. "Mach ich gerne, Babe." er wirft seinen Arm erneut um mich, zieht mich an sich heran und platziert einen Kuss auf meinem Scheitel.
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Shadow ✽ Elounor / slowupdates
Fanfiction❝ eine Regel gibt es: ihr dürft euch nicht ineinander verlieben ❞ all rights reserved @highforzayn