Kapitel 3

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Mira POV:

Hannah und ich, zogen uns gerade in der Umkleide an.

Da wir heute Sport mit den Jungs hatten, wollte ich keinesfalls ein kurzes Sportoutfit anhaben.

Ich war ehrlichgesagt nicht sportlich. Ich bewunderte die Mädchen, welche manchmal schneller als Jungs rennen können und immer noch nicht aus der Puste sind.

"Bist du fertig?",fragte mich Hannah und riss mich somit aus meinen Gedanken.

Ich nickte nur und folgte ihr in die Turnhalle.

Dort waren schon viele, die sich miteinander unterhielten oder sich schon aufwärmten.

Ich hielt nach einer bestimmten Person Ausschau. Ich hatte erfahren, dass er auch mit uns Sport hatte.

Ich blickte mich suchen um und sah ihn, lässig an der Wand lehnen und sich mit seinen zwei "Freunden" unterhalten.

Ich wusste ja nicht, ob sie wirklich seine Freunde waren, vielleicht waren sie verwandt mit ihm.

Jayden, der mein Starren wohl bemerkt hatte, drehte seinen Kopf zu mir und blickte mir direkt in die Augen.

Ich erkannte mich sicherlich wieder, da er seine Stirn runzelte.

"So Kinder, joggt bitte 2 Runden um euch aufzuwärmen, los!", befahl er und schon fingen die ersten an loszurennen.

Beim rennen, spürte ich wieder einen intensiven Blick, welcher sich in meinem Rücken bohrte.

Ich wusste das es wieder Jayden war.

Plötzlich bemerkte ich, wie jemand neben mir joggte. Als ich nachsah, wer das war, verschluckte ich mich beinahe an meiner eigenen Spucke.

Ich hatte erwartet, dass er mich anschrie oder mich fragen würde, wieso ich ihn so angestarrt hatte, doch nichts der Gleichen geschah.

"Wie heisst du?", fragte er mich kalt.

Ich wusste nicht, ob diese unfassbare Kälte oder seine tiefe, männliche Stimme die Gänsehaut auf meiner Haut verursacht hatte.

"Mira", antwortet ich selbstbewusst und versuchte, mir meine Gänsehaut nicht anmerken zu lassen.

Jayden, nickte nur ganz schwach und joggt einfach weiter und liess mich hinter sich.

Von hinten sah er genauso gut aus, wie von vorne. Er war wirklich überall mit zahlreichen, verschieden Tattoo's versehrt, welche ihn spezieller und männlicher darstellen liessen.

Ich fassten meinen ganzen Mut zusammen und joggte schneller, bis ich Jayden erreicht hatte.

Doch er schenkte mir keinerlei Beachtung, es war so, als würde er mich nicht sehen. Bessergesagt als würde er mich nicht sehen wollen.

"Du hast tolle Tattoo's, sie gefallen mir.", fing ich ein Gespräch an und merkte gleich, wie bescheuert das doch klang.

Er drehte seine Kopf langsam zu mir und sah mich an. Ich konnte schwören, einen Bruchteil von einer Sekunde Verwunderung in seinen Augen gesehen zu haben, doch so schnell sie auch gekommen war, verschwand sie auch wieder und er starrte mich mit seinem kalten Blick an.

"Wenn du meinen Schwanz, in deinen Mund haben willst, musst du nur fragen, der ganze Aufstand hier verzögert dir doch nur dieses Möglichkeit.", sagte er.

Ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Ich versuchte hier, eine ganz normale Konversation mit ihm anzufangen und er?!

"Weisst du, ich wollte dich kennenlernen. Ich wollte sehen wie du wirklich bist, doch egal. Schönes Leben noch Jayden!", zischte ich und joggte von ihm weg.

Und schon wieder, spürte ich seinen Blick auf mir. Ich wollte mich gerade umdrehen und ihm fragen, wieso er seine verdammten Augen nicht von mir abwandte aber der Sportlehrer machte mir einen Strich durch die Rechnung.

"Kommt bitte alle hierher und macht einen Kreis!", schrie er, damit alle es hörten.

Im Kreis, gesellte sich ein Mädchen neben mir und musterte mich von oben bis unten.

Ich blickte zu ihr und wollte am Liebsten meinen Blick von ihr abwenden, doch es ging einfach nicht.

Ich wusste nicht ob ihr pinker "Sport"-BH, ihre pinken, überaus kurzen Sporthosen oder ihr ganzer Schminkkasten im Gesicht mich so irritierte.

"Halte dich fern von Jayden! Er gehört mir!", zischte die Barbie und ging zu ihren Freundinnen Teresa und Nikki.

Das musste Cindy sein, dachte ich mir und verdrehte meine Augen.

"So Kinder, wir werden heute Volleyball spielen!", sagte er.

Einige Jungs fingen an, das Netz aufzustellen, während die Mädchen sich weiter unterhielten.

"Was wollte Cindy von dir?", fragte mich Hannah, als sie in meiner Nähe war.

"Sie wollte mir nur sagen, das ich mich von Jayden fernhalten soll.", entgegnete ich.

"Zum ersten Mal, hat sie Recht Mira. Du solltest dich wirklich von ihm fernhalten."

Ich nickte nur. Vielleicht würde ich das auch wirklich tun. Nicht weil ich Angst vor ihm hatte, sondern weil er ein sexistisches Arschloch war.

Da die Jungs das Netz schon aufgestellt hatten, fingen wir an zu spielen.

Hannah war leider nicht in meinem Team, sondern in Cindy's.

Diese funkelte mich die ganze Zeit über böse an, was mich manchmal zum schmunzeln brachte.

Ich musste ehrlich zugeben, dass ich garnicht mal so schlecht spielte.

Plötzlich hatte Cindy den Ball und schoss ihn voller Wucht auf die andere Seite.

Ich wollte dem Ball ausweichen, doch es war schon zu spät. 

Der Ball traf meinen Kopf und mir wurde vollkommen schwarz vor Augen.

Ich konnte nur gedämpfte Stimmen und Schreie aus dem Hintergrund hören und spürte wie mich jemand muskulöses hochhob, bevor ich endgültig mein Bewusstsein verlor.

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