Kapitel 12

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Mira POV:

Nun sassen wir hier uns sahen uns nur an. Jayden hatte uns wirklich einen Tisch in einem noblen Restaurant reserviert.

Die runden Tische waren mit einem wunderschönen, roten Stoff gedeckt, welcher perfekt zu meinem Kleid passte.
Sogar einzelne vergoldete Details waren auf dem Tisch, sowie auf den Stühlen zu erkennen.

Schon die ganze Autofahrt über, schwiegen wir uns an und nun auch jetzt.

Ich wusste einfach nicht, wie ich die Konversation anfangen sollte und Jayden machte überhaupt nicht den Anschein als würde er überhaupt versuchen mit mir zu reden.

Dieser war nämlich damit beschäftigt, mich ganz genau durchzumustern, als wäre ich ein Kunstwerk.

Plötzlich kam ein junger, blondhaarige Kellner zu uns, um unsere Bestellung aufzunehmen.

Dank ihm, blickte Jayden zu ihm und löste seinen brennenden Blick von mir.

Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte garnicht gemerkt, dass ich die Luft angehalten habe.

Ich konnte spüren, wie der Kellner mir einige verstohlene Blicke zuwarf und mich charmant anlächelte.

Aus Höflichkeit lächelte ich natürlich zurück. Ich wollte nicht, dass der Kellner dachte ich wäre ein verzogenes Mädchen, welches keinen Respekt vor anderen Menschen zeigte.

"Würden Sie uns bitte nun unsere Bestellung bringen!", zischte Jayden schroff und sah den Kellner mit zusammengekniffenen Augen an.

War Jayden etwa Eifersüchtig? Doch warum sollte er das sein?

Der Kellner lief rot an, nickte uns kurz zu und eilte so schnell er konnte davon.

Ich wollte etwas sagen, doch ich wusste nicht was.

"Was ist eigentlich deine Lieblingsfarbe?", fragte mich Jayden nach einer Weile plötzlich.

"R-rot u-und d-deine?", antwortete ich stotternd. Ich war wirklich völlig überrascht von seiner Frage. Bessergesagt, war ich überrascht, dass er nun dieses peinliche Schweigen unterbrochen hatte und zwar mit einer ganz normalen Frage.

Ich dachte er würde heute garnicht mit mir reden.

"Schwarz", erwiderte er selbstbewusst und grinste mich an, wahrscheinlich weil ich so peinlich gestottert hatte.

"Lieblingsessen?", fragte er weiter.

"Lasagne", antwortete ich, viel selbstbewusster als vorher und schenkte ihm sogar ein kleines Lächeln meinerseits, "Und deins?"

"Pizza", antwortete er ebenfalls lächelnd.

Er interessierte sich wirklich für mich, oder zumindest tat er so, doch trotzdem machte mich diese Geste glücklich? Ich wusste es nicht.

Keine Sekunde später, kam der Kellner mit unserem Essen zurück und stellte es vor uns hin.

Ich war zu sehr auf das wundervolle Essen fixiert, dass ich nicht gemerkt hatte, wie er wieder verschwand und uns somit wieder alleine liess.

Das Essen war wirklich toll eingerichtet, alle Farben stimmten überein und der Duft war einfach unglaublich.

So fingen wir still an zu essen. Wir redeten kein Wort mehr. Es war so, als würden wir sprechen wollen, aber einfach nicht wussten worüber.

Doch das hatte natürlich auch Vorteile, ich konnte nun sein Gesicht genauer betrachten, da mir einfiel, dass ich das früher nie richtig getan habe.

Er hatte ein markantes Gesicht, wobei seine Gesichtszüge äusserst mysteriös und dunkel wirkten.

Seine Eisblauen Augen waren von seinen langen, schwarzen Wimpern umhüllt und liessen sie wie Edelsteine glitzern.

Sein Gesicht war makellos.

Ohne jegliche Zweifel.

"Du starrst", äusserte sich plötzlich Jayden und grinste mich an.

Ertappt blickte ich zu ihm und spürte, wie meine Backen eine rötliche Farbe einnahmen.

Ich drehte mich beschämt um und nuschelte irgendetwas vor mich hin, worauf er leise lachen musste und mir ebenfalls ein kleines Lächeln entlockte.

Obwohl wir nicht viel miteinander redeten, war es so, als hätten wir uns näher kennengelernt.

Es war so, als hätte ich einen kleinen Einblick in sein zweites ich bekommen.

Doch eine Frage schwirrte mir schon den ganzen Abend durch den Kopf.

Ich wollte sie schon ein paar Mal stellen, doch ich traute mich nicht.

Ich wusste nicht, ob es richtig war, sie zu stellen. Doch ich tat es.

"Warum?", fragte ich ihn. Ich wusste, dass er meine Frage verstanden hatte, ohne dass ich sie besser ausformulieren musste.

Doch hätte ich gewusst, was geschehen würde, hätte ich sie niemals gestellt.

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