Kapitel 11

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Mira POV:

Anstatt ein grinsender Marc, stand Jayden vor mir und musterte mich von oben bis unten.

Was macht er den hier?

"Was machst du hier?", fragte ich ihn verwirrt und musterte ihn ebenfalls.

Er trug einen schwarzen, edlen Anzug welcher perfekt zu ihm passte. Er sah wirklich atemberaubend gut aus.

"Ich hole dich ab", antwortete er nur grinsend.

Noch verwirrter als vorher, runzelte ich meine Stirn.

Ich wusste garnicht, dass wir das besprochen haben.
Bessergesagt, wusste ich garnicht das wir überhaupt miteinander geredet haben.

"Was meinst du damit", fragte ich nach.

"Ich meine damit, dass wir zwei jetzt zusammen ausgehen. So quasi ein Date.", antwortete er mir, als wäre es das selbstverständlichste der Welt.

Ich wartete drauf, dass er anfing zu lachen und sagen würde es wäre nur ein Spass, doch sein Gesicht war völlig ernst. Er machte nicht den Anschein, als würde er einen Spass machen.

"Jayden, ich habe heute ein Date mit Marc. Es tut mir Leid", entschuldigte ich mich.

Um ehrlich zu sein, überraschte er mich gerade. Ich hätte nie erwartet, dass Jayden Black, der gefürchtetste Junge der ganzen Stadt, vor meiner Haustüre klingelt und mich fragte, ob wir ausgehen möchten.

Nun ja, ehrlichgesagt hatte er mich garnicht gefragt.

"Das bezweifle ich sehr stark.", erwiderte er schmunzelnd.

"Was hast du getan?", fragte ich ihn wütend.

Wütend, weil ich wusste das mich Marc niemals freiwillig versetzen würde und Jayden sicherlich etwas dazu beigetragen hatte.

"Warum glaubst du, dass ich etwas getan habe?", fragte er mich unschuldig.

"Weil...weil mich Marc niemals versetzten würde."

"Bist du dir sicher?", stellte er die Gegenfrage.

"Ja", antwortete ich selbstsicher.

Ich war mir sicher. Sehr sicher sogar.

Obwohl ich Marc nicht kannte, wusste ich, dass er unser Date niemals freiwillig verpassen würde, das habe ich in seinen Augen deutlich gesehen. Er war überglücklich als ich zugesagt habe.

"Da hast du Recht. Doch er wird trotzdem nicht aufkreuzen."

"Und warum nicht?", ich war sichtlich wütend, doch ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. Ich wollte ihm nicht schon jetzt an die Gurgel springen.

"Weil er möglicherweise einen heissen Jayden in einem heissen Anzug getroffen hatte, welcher ihm klipp und klar gesagt hat, dass er sich von seinem Mädchen fernhalten soll und dieser daraufhin ängstlich verschwand.", sagte Jayden immer noch grinsend.

Meine Augen weiteten sich geschockt. Er hatte ernsthaft Marc auf dem Weg Angst gemacht, damit wir nicht auf das Date konnten.

Ich sollte ihn in diesem Moment anschreien, ihm sagen das er sich sofort entschuldigen soll und ihn fortschicken, doch ich tat das nicht.

Stattdessen schaute ich ihn mit aufgerissenen Augen an, als hätte ich zum ersten Mal einen Menschen gesehen.

Er räusperte sich kurz.

"Komm, ich habe uns einen Tisch reserviert."

"Wer hat überhaupt gesagt, dass ich mit dir auf ein Date möchte?", fragte ich ihn und verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Ich weiss das du das möchtest.", erwiderte er selbstbewusst.

Doch tatsächlich hatte er Recht mit seiner Aussage. Anders als bei Marc, klopfte nun mein Herz deutlich schneller und ich war nervös und aufgeregt zugleich.

Obwohl ich es nicht zugeben wollte, machte mich schon rein die Vorstellung, dass ich mit ihm ein Date habe, auf eine gewisse Art und Weise glücklich.

Doch bevor ich doch noch seine Hand ergriff und ihm blind folgte, erinnerte ich mich daran, dass ich heute mit Marc ein Date hätte, welcher leider nicht hier war, da ihm Jayden Angst gemacht hatte.

"Nein!", erwiderte ich schroff und wollte ihm gerade die Tür vor der Nase zuschlagen, doch er hielt mich auf.

"Mira, du trägst gerade ein wunderschönes Kleid und siehst zum flachlagen gut aus, willst du dich wirklich nun umziehen, anstatt mit mir auf ein Date zu gehen?", fragte er mich.

Ich musste ehrlich zugeben, dass ich wirklich unheimlich gerne mit ihm auf dieses Date gehen würde, einfach um ihn besser kennenzulernen.

Und dieses Argument mit unseren Outfits war wirklich gut, denn ich habe mir mit dem Make-up und den Haaren wirklich Mühe gegeben.

Ohne weiter darüber nachzudenken, schloss ich die Tür hinter mir zu und hakte mich bei Jayden ein.

Nun würde ich vielleicht mehr über ihn erfahren.
Vielleicht.
Vielleicht aber auch nicht.
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