Kapitel 9
Sein Blick streifte mich und für einen kurzen Moment starrte er mich an. Ich schmolz unter seinem Blick dahin. Meine Beine schienen mein Gewicht nicht länger halten zu können und mein Atem ging schwer und ungleichmäßig. Ich glaubte von ihm wiedererkannt worden zu sein, bis er einen Schritt auf mich zuging, mir seine Hand reichte und sagte: "Hi, ich bin Justin Bieber. Schön dich kennenzulernen." Mein Lächeln verblasste und ich starrte ihn fassungslos an. Er schien diesen Blick bemerkt zu haben, denn er verzog sein Gesicht zu einem Fragezeichen und fragte: "Alles okay bei dir? Sollen wir das Fantreffen abbrechen? Geht's dir nicht gut?" Fantreffen?! Was um alles in der Welt wurde hier gespielt. Ich warf einen vernichtenden Blick in Caitlins Richtung, die mich, mit Daumen nach oben zeigend, anstrahlte. Tolle Überraschung, Cait! Er erkannte mich nicht einmal wieder. Wie sollte ich ihm erzählen, dass er der Vater meines, nein unseres Kindes war. Den Tränen nahe wandte ich den Blick auf den Boden und petzte meine Augen fest zusammen. Noch eine Enttäuschung würde ich nicht ertragen. Ich musste hier weg.
"Ja. Es ist wohl besser wenn wir das Fantreffen abbrechen.", das Wort Fantreffen betonte ich in Caitlins Richtung gewandt.
Er nickte langsam mit dem Kopf und brachte dann ein: "Verstehe." hervor.
Also sympathisch wirkte er nicht wirklich. Was fand ich dann nur an ihm? Ich starrte auf sein Shirt, welches die Umrisse seiner Bauchmuskeln gut zu erkennen gab, und erinnerte mich daran, sie berührt und geküsst zu haben. Oh Gott, schon wieder diese Gedanken. Schnell verdrängte ich sie und setzte ein arrogantes Gesicht auf. Innerlich hoffte ich, dass man mir meine Unsicherheit nicht ansah: "Dieses Fantreffen war sowieso die Idee meiner reizenden Freundin hier gewesen. In Wirklichkeit interessiere ich mich weder für deine Musik, noch für dich als Person. Auf nie mehr Widersehen.", mit diesen Worten schob ich mich an ihm vorbei und verließ den Raum. Ich hörte noch die Worte meiner Freundin, die sie ihm schnell zurief, bevor sie mir hinterherrannte: "Justin! Es tut mir so Leid. Ihre Reaktion hat nichts mit dir zutun. Oder doch. Ach, ruf einfach Jasmine an. Sie wird dir alles erklären." Er schien ihr ebenfalls nachgelaufen zu sein. Denn ich hörte, wie er sie fragte, was das alles zu bedeuten hatte und woher wir Jasmine kannten. Doch ob Caitlin ihm darauf noch eine Antwort gab, bekam ich leider nicht mehr mit. Ich stürmte auf den naheliegenden Parkplatz und ließ mich auf den Boden fallen. Meinen Kopf lehnte ich gegen meine Beine. Mir war egal, ob ich den anderen damit guten Einblick unter mein Kleid verschaffte. Sollten sie halt glotzen. Ich fühlte mich ohnehin schon wie eine von Justins Schlampen, mit denen er es täglich trieb. Ich hatte immer glauben wollen, dass es ein Vorurteil war und nicht stimmte, die Zeitschriften nur Gesprächsstoff brauchten. Aber Justins fehlende Erinnerung an mich bewies jawohl das Gegenteil. Ich spürte wie mir die Tränen die Wangen hinunterliefen und wehrte mich nicht länger dagegen.
"Samantha!", endlich holte Caitlin mich ein, "es tut mir so Leid.", sie kniete sich neben mich und zog mich an sich. Ich lehnte meinen Kopf an ihre Brust und heulte einfach weiter. Ich war jetzt zu schwach, um ihr böse zu sein. Ganz gleich, was sie angestellt hatte. Es war auch ohne sie schon schlimm genug gewesen und das hatte mir jetzt endlich die Augen geöffnet. Ich wollte dieses Baby nicht. Er war viel zu unverantwortlich, um für das Kind auch nur in kleinster Weise einen guten Vater darzustellen. Ein Leben ohne Vater wollte ich dem kleinen Wurm allerdings auch nicht antun. Ich wusste selbst wie das sein konnte und ich hatte meinen Vater in meinen ersten Lebensjahren noch bei mir haben können. Dazu kam auch, dass ich noch zur Schule ging und überhaupt null Plan hatte, wie ich meine Kleinfamilie finanzieren sollte. Es war sinnlos, so sehr mir die Vorstellung, mit meinem Kleinen im Kinderwagen durch den Park zu fahren, auch gefiel. "Bring mich nach Hause, Cait.". Sie nickte und zog mich behutsam auf die Beine.
"Samantha! Caitlin! Wartet!", verwirrt drehten wir beiden uns zu dieser Stimme um. Meine Lippen formten ein 'Justin'. Seine Erinnerung an uns war doch noch gekommen. Oder hatte er bereits Jasmine angerufen und herausbekommen, dass wir ihre verrückten Freundinnen sind, denen er irgendwann einmal vorgestellt wurde? "Was gibt's?", brachte Caitlin locker lässig hervor und ich fragte mich woher sie diese nahm, bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Natürlich! Ihr Herz klopfte nicht wie verrückt, wenn sie ihn sah. "Ich erinnere mich an dich, Samantha. An unsere Nacht, auf der Party. Wir sind zusammen gestoßen und ich habe dich gefragt, ob du tanzen möchtest." Ich riss meine Augen weit auf und mein Herz machte einen Freudensprung. Wie konnte er sich eben noch überhaupt nicht an mich erinnert haben und jetzt auf einmal so detailliert? "Und danach haben wir die Nacht zusammen verbracht. Samantha, ich will, dass du weißt, dass ich immer für unser Kind da sein werde." Oh mein Gott ist er süß...warte! WAS? Woher wusste er, dass ich schwanger bin? Hatte ich ihm das gesagt? Ich glaube nicht.
Auf einmal schreckte ich hoch und saß kerzengerade in meinem Bett. Wieder nur ein Traum. Wie sooft in letzter Zeit. In manchen der Träume sagte er mir, dass er mich liebte und wir küssten uns, in manchen ließ er das. Aber jeder Traum endete damit, dass er mir versicherte, immer für mich und das Kind zu sorgen, solange er lebe. Langsam glaubte ich, dass diese Träume mir eine Nachricht vermitteln wollten. Eigentlich glaubte ich nicht an diese ganze Hokus Pokus Sache, aber hier ging es einfach nicht anders. Ich hatte Caitlin gebeten, mich nach Hause zu bringen. Ich war bereit aufzugeben, alles hinzuschmeißen und sie ist der Bitte nachgekommen. Jetzt bin ich schon eine Woche wieder zuhause und glaube den größten Fehler meines Lebens gemacht zu haben. Meine Träume zeigen, was ich haben könnte, wenn es nicht so laufen würde wie ich glaube. Er könnte nicht nur ein Vater, sondern auch der Junge für mein Leben sein, all das, was ich mir im Moment so sehr wünschte. Ich hätte nicht weglaufen dürfen, als er nur wenige Meter entfernt von mir stand. Ich war ein Feigling. Ich hatte meine Chance gehabt und sie nicht genutzt. Würde ich noch jemals eine solche Chance bekommen? Ich hoffte es so sehr.
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Ich hoffe euch nicht zu sehr enttäuscht zu haben. Da viele bestimmt auf ein Happy End gehofft haben. Aber es muss doch spannend bleiben. Zur Wiedergutmachung versuche ich in den nächsten Tagen schon einen neues Kappi zu schreiben. Kommi + Votes + Follows wie immer gerne dalassen ;) Und danke für alle, die so eifrig kommentiert haben beim letzten Kappi :)
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Schwanger von einem Popstar (Justin Bieber FF)
FanfictionWie geht man damit um, wenn man von einem Popstar schwanger ist? Von einem Typen, dessen Liebesleben seit langem nur noch aus One-Night-Stands, Partys und Alkohol besteht und der, noch dazu, weltberühmt ist. Genau diese Frage stellt Samantha sich je...