Kapitel 16

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Samantha POV

Ich hatte heute eine Kontrolluntersuchung bei meiner Ärztin zu der Lorena versprochen hatte mich zu begleiten. Ich freute mich schon darauf sie wiederzusehen. In den letzten Tagen hatte sie leider keine Zeit für mich gehabt, da sie wohl wichtige Schauspieltermine hatte, über die sie mir mal wieder nicht mehr erzählen wollte. Ich hatte gehofft, dass sie meinen persönlichen Fragen nicht ausweichen könnte und endlich mal mit der Sprache herrausrücken müsste, bei welchem Film sie gerade mitspielte. Doch als ich sie danach fragte, wich sie, wie immer, geschickt aus und lenkte auf ein anderen Thema um, ohne das ich es groß wahrnahm. Ehe ich mich versah saßen wir im Behandlungszimmer und ich konnte mein Baby auf dem Ultraschallcomputer beobachten. Wie immer, wenn ich einen solchen Termin hatte verlor ich mich in meiner eigenen Welt, in der es nur mich und das Baby gab. Es war ein unglaubliches Gefühl zu wissen, dass das was sich dort zu erkennen gab, in meinem Bauch heranwuchs. Ich war völlig fasziniert von diesem Anblick, dass ich sichtlich enttäuscht war, als die Untersuchung nach kurzer Zeit vorbei war. Meine Frauenärztin informierte mich darüber, dass ich gegen Ende des vierten Schwangerschaftsmonats wahrscheinlich schon die ersten zaghaften Kindsbewegungen spüren könnte, die meist als leichtes Flattern wahrgenommen wurden und somit kein Grund zur Sorge bestehen sollte. Lorena und ich verabschiedeten und bedankten uns bei ihr, als wir die Praxis verließen. Sofort sprach ich drauflos: "Schon komisch, oder? Da sieht man sein Kind durch einen Ultraschall und auf einmal wird einem klar, dass das ganze echt ist. Das man tatsächlich schwanger ist.", ich schaute sie abwartend an, doch es kam keine Antwort. Also sprach ich weiter: "Hast du im vierten Monat denn schon Kindsbewegungen gespürt?" "Was?", fragte sie verwirrt. "Die Kindsbewegungen. Im vierten Monat?" "Weiß ich nich. Ich war nie im vierten Monat.", sie wirkte abwesend, als würde sie mir gar nicht richtig zuhören. Komisch, ich hatte in Erinnerung, dass sie im vierten Monat gewesen war, als sie das Kind verloren hatte. Doch warum sollte sie lügen? Ich musste das damals falsch verstanden haben. Anders konnte ich mir das Ganze nicht erklären. Den Rest des Weges zu mir nach Hause redeten wir kaum ein Wort und ich fragte mich die ganze Zeit über, was mit ihr loswar.

Justin POV

"Justin?"
"Ja Mum?"
"Bist du endlich fertig? Wir wollen los."
Ich stand im Badezimmer vor meinem Spiegel und betrachtete mich. Seit ich meiner Mum erzählt hatte das ich Vater wurde, warfürsie klar, das es meine Pflicht war mich davon zu überzeugen, dass alles der Wahrheit entsprach und mich endlich Samantha zu stellen. Zugegeben...ich war schrecklich nervös. Immer wieder fuhr ich mir mit meinen Händen durch die Haare, an denen ich seit gefühlten dreißig Minuten herumzupfte und mir meine Frisur einfach nicht gut genug war. Ich war nervös, da Samantha hübsch war, sehr hübsch sogar. Und was mich irritierte war, dass sie eigentlich gar nicht mein Typ war. Ich stand auf dunkle Haartypen. Sie hingegen war blond. Und ich liebte dunkle Augen, während ihre von leuchtend hellem blau waren. Doch auf dem Bild das ich gesehen hatte hatte ich den Blick nicht von ihr nehmen können und ihre Augen hatten durch ihr Lachen liebevoll und zugleich wunderschön gewirkt. Ich wagte einen letzten Blick in den Spiegel um mich zu vergewissern, dass meine Haare wenigstens einigermaßen in Ordnung aussahen und man sich so aus dem Haus trauen konnte, bevor ich das Badezimmer verließ und die Treppen nach unten ging. Dort stand meine Mum und hatte alle Mühe meiner Schwester Jazzy die Jacke anzuziehen, da diese sich weigerte. Mein Bruder starrte die beiden mit großen Augen an und bewegte sich komisch hin-und her. Ich wagte einen Blick auf seine Füße und bemerkte das Problem. Er hatte, wie sooft die Schuhe falschherum angezogen. Man konnte es ihm nicht verübeln. Er war noch zu jung um zu erkennen, welcher Schuh für welchen Fuß gedacht war. "Jaxon.", rief ich ihn und sofort erhielt ich seine Aufmerksamkeit. Er strahlte mich an und kam auf mich zugelaufen. "Na Kleiner?", ich beugte mich zu ihm herunter und hielt im die Hand entgegen, auf die er einschlug, so wie ich es ihm gezeigt hatte. Wir arbeiteten daran. Aber es sah schon nach einem sehr coolen High Five aus. "Oh Justin! Gut das du endlich da bist. Deine Schwester benötigt mal wieder meine gesamte Aufmerksamkeit, nicht Jazmyn?" Jazzy grinste Mum an. Ihr Grinsen verdeutlichte wie faustdick sie es hinter den Ohren hatte. Als ich Jaxon die Schuhe richtig herum angezogen hatte ging ich auf Jazzy zu, die mittlerweile ihre Jacke angezogen hatte und nahm sie bei den Händen. Ich zerrte sie nur an den Händen einmal um mich herum im Kreis und zog sie dann auf meinen Arm. "Na Prinzessin? Alles klar?" Sie nickte: "Weißt du Jaxon und ich haben dich ganz doll vermisst." Ihre braunen Augen strahlten mich liebevoll und mit soviel Ehrlichkeit und Zuneigung an, wie sie es immer taten, sodass sie damit die Welt um sich herum immer wieder verzaubern konnte. So wie mich gerade. Ich küsste sie auf die Wange und murmelte: "Ich euch auch, Prinzessin." Während ich sie so auf dem Arm hielt, war ich völlig berauscht von dem Gefühl gewesen, dass ich in wenigen Monaten vielleicht mein eigenes Kind so im Arm halten würde. Offenbar war meiner Mum diese Eingebung im selben Moment gekommen, denn sie starrte mich und Jazzy mit einer Hingebung an, die sie fast friedlich erscheinen ließ. "Mummy.", riss Jaxon sie aus ihrer Trance. "Durst!" Meine Mum warf sich die Hände ins Gesicht und stakste zurück in die Küche: "Das hatte ich ja total vergessen. Gleich Schatz, gleich!", hörte ich sie noch rufen, als Jaxon anfing zu weinen. Ich ließ Jazzy herunter, um mich meinem Bruder zu widmen. Doch da erschien meine Mum auch schon wieder und hielt Jaxon eine Flasche hin auf Grund dessen er schließlich aufhörte zu weinen. "Tja mein Schatz. Man muss nur wissen, was Kinder wollen und schon hat man sie wieder ruhig gestillt." Sie zwinkerte mir zu und zog sich selbst Schuhe und Jacke an. Tatsächlich hatte ich mich eben gefragt, wieso Jaxon jetzt weinte und wie man ihn dazu bringen konnte aufzuhören. Na klar wusste meine Mum wie. Schließlich hatte sie viel Erfahrung. Schon aus der Zeit, als ich noch ein Baby war. Eigentlich sollte man meinen ich wüsste perfekt mit kleinen Kindern umzugehen, da ich zwei kleine Geschwister hatte. Doch nein, das war nicht so. Ich war andauernd auf Tour, Konzerten, Festen, Partys, Freunden. Man konnte sagen ich war selten zu Hause. Bisher hatte ich das nicht groß als schade empfunden, da es früher Tage gegeben hatte, in denen meine Mum nächtelang wach gelegen hatte. Doch jetzt bereute ich es. Ich wusste jetzt schon, dass ich mit dem Baby total überfordert sein würde. Doch da musste ich nun durch. Wir stiegen ins Auto und fuhren los.

Schwanger von einem Popstar (Justin Bieber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt