Kapitel 4
Abwesend und mit dem Blick ins Leere gerichtet saß ich zusammengekauert auf einem Stuhl auf meinem Balkon. Seit ich meiner Mutter von der Schwangerschaft erzählt hatte, waren genau zwei Wochen vergangen. In den letzten zwei Wochen war viel passiert. Ich war beim Frauenarzt gewesen und hatte herausgefunden, dass ich bereits im zweiten Monat schwanger war. Abgefahren wie lange ich selbst nicht bemerkt hatte, dass in mir ein kleines Baby heranwächst. Bis jetzt war noch nicht viel zu erkennen, doch an dem kleinen wurmartigen Gebilde, dass man auf dem Ultraschall beobachten konnte, erkannte man schon, dass ein kleines menschliches Wesen heranwuchs. Meine Mutter unterstützte mich, wo sie nur konnte und redete den lieben langen Tag von nichts mehr anderem. An diesem Wochenende fuhren wir auch zu meinem Vater und meinen Geschwistern, die ein ganzes Stück von uns entfernt wohnten. Sie wussten bis jetzt noch nichts von meiner Schwangerschaft. Doch viel schwerer würde es sein, meine Freundinnen endlich einzuweihen. Ich hatte es nämlich bis jetzt immer noch nicht über mein Herz gebracht, ihnen die Wahrheit über Justin, alias der Vater meines Kindes, zu verraten.
"Liebling", riss meine Mutter mich aus meinen Gedanken, "Jasmine und Caitlin haben angerufen."
"Was wollten sie?"
"vermutlich mit dir reden"
"Ja, klar. Aber haben sie nichts genaueres gesagt?", abwartend schaute ich meine Mutter an.
"Was erwartest du von ihnen, Samantha. Du gehst seit einer Woche nicht mehr zur Schule und ignorierst sie vollkommen.."
Betroffen schaute ich zu Boden. Sie hatte ja Recht. Ich hatte meine Freundinnen in letzter Zeit sehr vernachlässigt. Auch Jeremy ignorierte ich schon seit Tagen.
"Sie haben gesagt, dass sie später mal vorbei schauen werden"
"WIE BITTE!?", mit weit aufgerissenen Augen sprang ich auf. Meine Mutter lachte und verließ das Zimmer. Ich hatte mich die letzten Tage mehr als gehen lassen und weder mein Zimmer noch ich waren auf einen Besuch vorbereitet. Ich schnappte mir alles herumliegende und räumte es in Schränke und Schubladen. Als mein Zimmer soweit in Ordnung aussah, sprang ich schnell unter die Dusche, zog mir was frisches an und flocht gerade meine Haare zu einem Fischgrätenzopf zusammen, als es auch schon an der Tür klingelte. Langsamen Schrittes lief ich zur Haustür und öffnete sie. Wie zu erwarten standen Jasmine und Caitlin davor. Schuldbewusst schaute ich sie an. Nachdem wir uns einige Zeit angestarrt und gemustert hatten seufzte Caitlin, ging einen Schritt auf mich zu und nahm mich einfach in den Arm. Erleichtert drückte ich sie sanft an mich. Schließlich umarmte ich auch Jasmine. Wir liefen in mein Zimmer und die beiden setzten sich auf mein Sofa. Ich selbst setzte mich auf den Boden und zog die Beine an meinen Körper. Ich wusste worauf dieses Gespräch hinaus laufen würde. Caitlin ergriff wie immer das Wort:
"Samantha, eigentlich sind Jasmine und ich wirklich enttäuscht von dir. Du hälst es anscheinend nicht für nötig unsere Hilfe anzunehmen, geschweige denn mal auf unsere vielen Nachrichten zu antworten. Du gehst seit einer Woche nicht mehr zur Schule, da ist es ja wohl selbstverständlich, dass wir uns Sorgen machen."
Sie machte eine kurze Pause, "trotzdem haben wir uns dazu entschieden, dass wir deine Freundinnen sind und für dich da sind. Dazu solltest du uns aber endlich.."
"Ich weiß", unterbrach ich sie.
"Du weißt?", erhob Jasmine nun endlich auch mal das Wort.
"Ihr wollt den Namen des Vaters"
Für einen Moment sahen sie erstaunt aus. Doch dann verstand ich. Es war kein Erstaunen, sondern Abwarten, die Vorfreude darauf, dass ich endlich mit der Sprache rausrückte. Nun, diese Vorfreude würde ihnen wohl bald vergehen.
"..Es war auf einer Party und ihr müsst wissen, ich hatte zu viel getrunken, mir war nicht bewusst, was ich da tue, bzw. mit wem"
Caitlin machte eine Handbewegung, die besagte, dass ich weiterreden sollte.
"Justin..." , flüsterte ich.
"Bitte was hast du gesagt? Justin? Dein Nachbar?", fragte Caitlin sofort.
Was wollten nur immerzu alle mit meinem Nachbar? Ich verdrehte die Augen. Dabei blieb mein Blick an Jasmine hängen. Sie saß wie versteinert da, den Blick starr auf die Wand gerichtet, den Mund weit offen. "Jasmine?", fragte ich vorsichtig und stand auf.
"Samantha" Der Ton mit dem sie meinen Namen aussprach, verdeutlichte mir wie Ernst die Lage war.
"Sag mir, dass es nicht wahr ist. Es ist nicht der Justin, den ich denke, oder?", man merkte wie sehr sie um einen ruhigen Ton bemüht war. Schuldig schaute ich sie an.
"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!", schrie sie nun und sprang auf.
Ich zuckte heftig zusammen und wich automatisch einen Schritt zurück. "DAS IST NICHT DEIN ERNST! JUSTIN BIEBER? MEIN EX-FREUND? BIST DU VERRÜCKT", wutschnaubend schrie sie mich an. Ich schluckte heftig. Sie schien sehr verzweifelt.
Caitlin, die wohl erst jetzt verstanden hatte, dass es sich um den berühmt berichtigten Justin Bieber handelte, schaute mich entsetzt an: "Du bist schwanger von einem Popstar?!"
Ich kämpfte mit meinen Tränen. Jasmines Reaktion war so vorhersehbar gewesen und trotzdem trieb sie mir die Tränen in den Augen. Ich hatte Angst, Angst vor meiner besten Freundin. Ich wusste, dass sie immer noch in ihn verliebt war und ihr Beziehungsaus ihr mehr zugesetzt hatte, als sie zugeben wollte. Ohne groß darüber nachzudenken ging ich auf sie zu und schlang meine Arme um sie. Erst viel zu spät merkte ich, dass sie mich wegschob und zu einer Ohrfeige ansetzte: "Ich dachte wir wären beste Freunde. Und der Ex der besten Freundin ist doch tabu. War das nicht so? Samantha, du enttäuschst mich wirklich sehr. Du weißt ganz genau, dass ich ihn immer noch liebe. Ich habe es zwar nie zugegeben, aber du als meine beste Freundin dachte ich hättest es trotzdem bemerkt. Da habe ich mich wohl getäuscht, in unserer Freundschaft wohl auch..."
Ich konnte die Tränen nun nicht mehr zurückhalten, unentwegt liefen sie über meine Wangen. Ich war nicht fähig zu sprechen, geschweige denn mich zu bewegen. Ich wagte nicht mal zu schluchzen. Ich sah wie Jasmine noch einmal zu Caitlin blickte und dann wieder zu mir: "Caitlin, lass uns gehen. Mit einer so verlogenen Schlampe möchte ich nicht in einem Raum sein.", sie ballte noch einmal die Fäuste und rannte dann schnellen Schrittes aus meinem Zimmer. Caitlin schenkte mir einen letzten mitleidigen, aber auch vorwurfsvollen Blick und verließ dann ebenfalls den Raum, geradewegs Jasmine hinterher. Leise schluchzend ließ ich mich auf den Boden fallen. Hatte ich eben wirklich zwei der wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren? Während ich noch vor mich hinweinte fiel mir erst ein, dass ich ohne Jasmine niemals die Möglichkeit haben werde Justin zu finden und ihm von seiner werdenden Vaterrolle zu erzählen. Sie war die Einzige, die seine Handynummer in ihrem Handy gespeichert hatte und weiterhin Kontakt zu ihm hielt. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie maßlos enttäuscht ich sie hatte und das ich in ihrer Situation wohl auch so reagiert hätte. Und das obwohl ich nicht mal in Justin verliebt war, oder vielleicht doch?
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Bäääääm 4. Kapitel :DD Tut mir so Leid, dass ihr immer so lange warten müsst, aber ich werde es jetzt einfach so machen, dass ich jede Woche ein neues Kapitel veröffentliche :)
Ich bin euch so dankbar, dass ihr meine Geschichte lest. Hätte nie gedacht, dass euch die Idee so gut gefällt, aber ich danke jedem einzelnen meiner Leser *-* Ihr seid die Besten. Und immer schön Voten + Kommis da lassen und mich auch ruhig followen, ihr wisst ja. Danke schon mal im Vorraus :**
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Schwanger von einem Popstar (Justin Bieber FF)
FanfictionWie geht man damit um, wenn man von einem Popstar schwanger ist? Von einem Typen, dessen Liebesleben seit langem nur noch aus One-Night-Stands, Partys und Alkohol besteht und der, noch dazu, weltberühmt ist. Genau diese Frage stellt Samantha sich je...