Kapitel 15
Justin POV
Ich hatte meine Mum angerufen und ihr Bescheid gegeben, dass ich sie dringend sprechen musste, und die Tour abblasen würde. Sie war völlig entsetzt, dass ich diese abgesagt hatte. Doch andererseits hatte sie das auch neugierig gestimmt. Ich hatte kaum das Wohnzimmer betreten, da löcherte sie mich schon mit Fragen: "Wieso brichst du mittendrin deine Tour ab? Lief es etwas nicht gut? Du hattest doch gesagt, dass es dir unheimlich viel bedeutet, vor deinen Fans zu performen. Das du das Gefühl liebst und es jetzt schon vermisst, obwohl die Tour noch gar nicht vorbei ist."
"Das war auch so!", beschwichtigte ich sie, da sie ziemlich verwirrt wirkte.
"Aber es ist etwas dazwischen gekommen, weswegen es mir nicht möglich ist, die Tour fortzuführen."
"Lass mich mal überlegen.", sie setzte ein nachdenkliches Gesicht auf, "Was könnte Justin wichtiger sein als seine Tour?", sie sagte es mit einem spöttichen Unterton. Offenbar glaubte sie, ich scherze.
"Vieles Mum.", ich sah sie mit ernstem Blick an. Sofort begriff sie und lief zum Sofa hinüber, um sich hinzusetzen. Dann nickte sie mir mit einem Blick zu, der besagte, dass ich weiterreden sollte.
"Ich habe mich kürzlich mit Jasmine getroffen. Du erinnerst dich? Ich bin eine ganze Zeit lang mit ihr ausgegangen." "Ohja das hübsche Mädchen, das hier ziemlich oft ein und aus gegangen ist. Läuft denn wieder etwas zwischen euch?", sie zwinkerte mir zu. Ihr Zwinkern verwirrte mich offen gesagt sehr. Ich hatte in den letzten Tagen gar nicht mehr über Jasmine und mich nachgedacht. Aber eigentlich lag Mum nicht ganz falsch. Würde es ihre Freundin Samantha nicht geben, die angeblich schwanger von mir war, hätten die Chancen, dass wir wieder zusammen gekommen wären, gar nicht so schlecht gestanden. "Nein zwischen uns läuft nichts und wird auch nie mehr."
Ihre Augen weiteten sich.
"Schau mich nicht so an."
"Dann rück du doch endlich mal mit der Sprache heraus. Was ist passiert? Jasmine war doch ein tolles Mädchen. Und du verdienst eine Freundin, Süßer." Sie strich mir über die Wange.
"Oh Mum wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich nicht Süßer nennen sollst.", ich wimmelte ihre Hand ab. Für wie alt hielt sie mich? Drei? Und ich dachte ich sei schon volljährig.
"Baby! Sei doch nicht immer so kalt zu mir. Ich bin auch nur deine Mutter. Und ich hatte dich jetzt wochenlang nicht. Gönn mir doch mal, dass ich meinen Sohn wieder um mich habe."
"Das tue ich ja.", ich seufzte schwer. "Aber eigentlich habe ich meine Tour nicht aus Spaß abgebrochen."
Sie legte die Stirn in Falten: "Jetzt bin ich neugierig. Also warum hast du dich mit Jasmine getroffen?" Es dauerte eine Weile bis ich die richtigen Worte fand um die ganze Situation ruhig anzugehen und nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: "Jemand hatte mir auf Twitter gezielt eine Seite zugespielt. Anonymous nennt sie sich. Und sie schreibt haufenweise Zeugs über mich. Zu Beginn dachte ich ja noch, sie wäre nur ein verrückter Groupie. Aber als ich las, dass ein Mädchen schwanger ist und das angeblich von mir, wurde ich doch neugierig."
Mum blieb ruhig: "Ach Jus. Du kennst doch die Mädchen. Auf deinen Konzerten stehen sie auch mit einem Plakat, worauf steht 'Justin ich will ein Kind von dir', und schreien laut deinen Namen. Das bedeutet sicher nichts."
"Dachte ich auch und dennoch wollte ich der Sache nachgehen. Ich hatte keine Erinnerung mehr an sie und hab meine Freunde angerufen. Niemand von ihnen kennt sie. Ziemlich zum Schluss hab ich mich dann auch bei Jasmine gemeldet. Ich hätte nie gedacht, dass sie diejenige sein würde, die mir weiterhelfen kann. Doch als ich mich mit ihr getroffen habe, hat sie mir erzählt, dass ihre Freundin Samantha schwanger ist. Ich habe sie auf einer Party kennengelernt und offenbar sind wir im Bett gelandet." Ich schaute zu Boden, nicht imstande dem Blick meiner Mutter stand zu halten. Ich spürte ihre Entsetzung und windete mich unter ihrem Blick. Das ich mich eigentlich mit Jasmine getroffen hatte, um einen neuen Versuch auf eine gemeinsame Zukunft in Punkto Beziehung zu starten, verheimlichte ich lieber. Das würde alles nur noch verwirrender machen. Selbst ich musste mich bemühen bei all dem einen klaren Kopf zu bewahren.
"Okay, nur damit ich das richtig verstanden habe. Du willst mir also jetzt sagen, dieses Mädchen, mit der du geschlafen hast, ist schwanger. Aber du willst mir sicher auch sagen, dass ihr verhütet habt und du als Vater nicht in Frage kommst, stimmt's?" Vorsichtig wagte ich einen Blick zu ihr. Ich traute mich nicht etwas zu sagen. "Stimmt's?", wiederholte sie sich. Ihre Stimme war lauter geworden, doch sie zitterte vor Angst. Ach was sollte es. Ich musste es ihr sowieso irgenwann sagen. "Ich werde Vater, Mum.", brachte ich schließlich leise, aber bestimmt hervor.
Sie schluckte schwer. Dann fuhr sie sich mit den Händen über das ganze Gesicht und schüttelte dabei den Kopf. "Wie oft habe ich dir gesagt...", ihre Stimme erstickte. "Dass das Allerwichtigste die Verhütung ist. Wie oft, Justin. Wie oft? Und du vergisst es? Es gibt so viele Möglichkeiten. Sie hätte zum Beispiel die Pille danach einwerfen können. Wieso erzählst du mir das denn erst, wenn es schon so weit ist?"
"Denkst du ich wusste und wollte, dass ich Vater werde? Ich war genauso bestürzt darüber wie du?"
"Bestürzt?", sie lachte. "Süßer. Darüber ist man doch nicht bestürzt. Mensch, Vater werden ist etwas wundervolles. Das steht außer Frage. Nur...du bist noch so jung. Du hast eine Karriere. Ein Kind bedeutet Verantwortung und Zeit. Zeit, die du nicht hast, wenn du weiterhin deinen Traum leben willst. Aber selbstverständlich kannst du sie auch nicht mit dem Kind alleine darstehen lassen. Es ist unheimlich wichtig, dass du sie dabei unterstützt. Ich denke mal, dass du sie nicht liebst. Aber das ist auch in erster Linie nicht das Wichtigste, solange ihr eine Freundschaft aufbaut und das Kind gemeinsam großzieht. Vorausgesetzt das Baby ist von dir?"
"Ist es!", die Worte kamen mir über die Lippen, bevor ich darüber nachdenken konnte. Natürlich konnte ich nicht mit großer Bestimmtheit sagen, dass es tatsächlich mein Kind war. Aber seitdem Jasmine mir von Samantha erzählt hatte, war meine Erinnerung an sie, zum Teil zurückgekehrt. Und ich hatte sie nicht als ein Mädchen in Erinnerung, die sich als "Fickobjekt" zur Verfügung stellte.
"Mum. Woher wusstest du eigentlich, dass sie nicht vorhat das Kind abzutreiben?"
Sie lächelte mich halbherzig an: "Mutterinstinkte, mein Sohn.", sanft tätschelte sie mir die Schulter. "Ich bin eine Mutter mit Leib und Seele. Das bin ich schon sehr früh geworden. Ich habe es nie bereut. Auch wenn es manchmal schwer war. Du bist das Beste was mir je passiert ist und ich bin stolz darauf, was du aus dir und deinem Leben gemacht und was du schon alles erreicht hast."
"Was wir erreicht haben, Mum!" Ich lächelte ihr zu. Sie stand immer an meiner Seite und ich wusste, dass sie mich auch in Hinblick auf das Kind unterstützen würde. Durch sie fühlte ich mich sicher das Richtige zu tun. Sie begleitete mich seit Jahren durch mein Leben und ohne sie wäre ich nie soweit gekommen.
"Ich hab die tollste Mutter auf der Welt.", ich nahm sie ihn den Arm und drückte sie. Aus mir mochte zwar, dass gab ich offen zu, ein Arschloch und Herzensbrecher geworden sein. Aber meine Mum verehrte ich. Und das war wohl auch der Grund, weshalb meine Fans an mich glaubten. Die Liebe zu meiner Mum zeigte, dass ich immer noch ein Herz hatte. Auch wenn ich abgehoben war. Einmal ein Belieber, immer ein Belieber, zählte schon lange nicht mehr. Wenn es überhaupt irgendwann einmal gezählt hatte. Und damit sprach meine Mum das Unausgesprochene aber vollkommen Wahre aus.
"Du weißt, dass du dich für das Kind ändern musst. Dein Ruf ist nicht gerade der Beste. Und deinem Kind, egal ob Junge oder Mädchen, sollte kein solcher Ruf vorauseilen, nur weil er einen Vater wie dich hat. Soetwas verdient keiner. Ich habe akzeptiert, dass du bist wie du bist. Aber jetzt wirst du so einiges ändern müssen."
"Für das Kind nehme ich das in Kauf. Ich werde einen besseren Menschen aus mir machen. Versprochen, Mum." Leider hatte ich zu dieser Zeit noch nicht gewusst, dass dieses Versprechen einzuhalten, schwerer werden würde, als ich mir das vorgestellt hatte...
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Schwanger von einem Popstar (Justin Bieber FF)
Fiksi PenggemarWie geht man damit um, wenn man von einem Popstar schwanger ist? Von einem Typen, dessen Liebesleben seit langem nur noch aus One-Night-Stands, Partys und Alkohol besteht und der, noch dazu, weltberühmt ist. Genau diese Frage stellt Samantha sich je...