Since I know you

Kapitel 23

Selenas POV

Ich öffnete meine Augen erst wieder, als ich unsanft gepackt und hochgezogen wurde.

"So jetzt ist es zu Ende!!", zischte Luke und grinste böse. Er öffnete die Schranktüren und stieß mich in den Schrank. Mein Kopf knallte heftig gegen das Holz und pochte dann vor Schmerz.

"DU BIST EIN PSYCHISCHKRANKER, GESTÖRTER TYP, DEN MAN WEGSPERREN SOLLTE!!!", schrie ich zu Luke hoch und das schien ihn wirklich wütend zu machen. Ich wusste, ihn zu beleidigen machte meine Überlebenschancen nicht gerade besser, doch ich war überzeugt davon, dass ich keine mehr hatte, also, wenn mein Tod schon sicher war, warum durfte ich dann nicht ein letztes Mal meine Wut auslassen?! Doch ich bereute es, als ich sah, wie Luke sein Messer zog und es mir an die Kehle hielt. Obwohl, sollte er mich doch gleich umbringen, ich würde weniger leiden, als wenn ich ganz langsam am Feuer verbrennen oder ersticken würde!!!

"LOS!! MACH ES!! BRING MICH UM, JETZT GLEICH!!", schrie ich, doch ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht und er meinte amüsiert:

"Nein, das wäre zu einfach!!! Du sollst leiden!!" Er zog das Messer durch meine Haut, doch der Schnitt war nicht tief genug, für eine ernste Verletzung, dennoch schmerzte sie höllisch. Luke entfernte sich und schlug die Schranktüren zu. Und ich befand mich im Dunkeln. Ich roch das Holz, wie damals... Ich versuchte die Tür aufzudrücken, doch es klappte nicht, ich fühlte seltsame Rillen im Holz. Ich betastete sich vorsichtig. Es waren... Kratzspuren...und ich wusste woher...

*Flashback*

Ich wusste nicht, wie lange ich schon im Schrank saß, seit einer gefühlten Ewigkeit hatte ich keine Geräusche mehr gehört. Kraftlos schlug ich gegen die Tür, vergebens.

Panik machte sich in mir breit. Nervös spielte ich in der Dunkelheit mit meinen Fingern herum, mit der Absicht mich abzulenken. Immer wieder musste ich husten, die staubige Luft im Schrank kratzte in meiner Kehle und ich hatte furchtbaren Durst. Hoffnungslos grub ich meine Fingernägel in das raue Holz.

"Hilfe...", flüsterte ich und lehnte meinen Kopf an das Holz. Mein Mund war trocken und ich fuhr mit meiner klebrigen Zunge über meine rauen Lippen. Die dicke Luft machte mich müde, doch ich versuchte die Augen offen zu halten.

"Mummy,...Daddy...", weinte ich und rieb mir die Augen. Ich hatte solche Angst. Würde ich sie wiedersehen??

Würde ich je jemanden wiedersehen???

Meine Augenlider wurden immer schwerer und langsam schlief ich ein.

Als ich aufwachte, wusste ich nicht, wie viel Zeit vergangen war.

Doch lange blieb ich nicht wach, den nur kurze Zeit später verlor ich vor Erschöpfung das Bewusstsein. Erst, als ich Geräusche hörte und von einem hellen Licht geblendet wurde, sah ich schemenhafte Gestalten.

"Sofort in die Notaufnahme!!", rief eine Stimme. Sie hatten mich gerettet!!! Voller Hoffnung schlief ich ein, doch dieses schreckliche Erlebnis würde ich nie vergessen!!

*Flashback Ende*

Damals hatte man noch retten können, doch diesmal würde jede Hilfe zu spät kommen!!! Ich schlug gegen die Tür, bis mich meine Kraft verließ und glaubte das Feuer schon zu riechen.