"Los aufstehen, Schlafmütze". Wieso weckt mich Kyle?! War das überhaupt seine Stimme? Chris! Sofort schlug ich die Augen auf und schloss ihn in die Arme. "Du bist ja schon wieder da?!"stellte ich verwundert fest. "Es ist ja auch schon Samstag. Hast du mich vermisst?" fragte er mich grinsend. "Natürlich" gab ich lachend zurück und boxte ihm leicht auf die Schulter. "Ich hab dich auch vermisst, Schwesterherz" sagte er jetzt Ernst und lächelte mich sanft an.
"Wie war es denn auf der Firmung?" fragte ich ihn neugierig. "Naja, meitens ziemlich langweilig" gestand er lachend. "Aber die Leute waren nett" fügte er noch hinzu. "Na dann" "Und wie war deine Woche so?" fragte er mich dann. "Ähm ganz cool, denke ich". Das mit gestern würde ich ihm bestimmt nicht sagen, ich war ja selber noch total verwirrt von dem allen. Zudem wusste er nicht mal, dass ich einen Freund hatte. Das konnte noch lustig werden... "Okay?! Ich geh jetzt mal meine Sachen auspacken" sagte er und ging wieder.
Nach einer schnellen Dusche, ging ich erstmal in die Küche zum Frühstücken. Kyle saß schon am Tisch und nach einem kurzen Blick, mied er mich komplett. Hatte ich mich gestern wie ein Vollidiot oder er?! Wenn er mich ignorieren wollte, dann okay. Was er konnte, konnte ich schon lange. Also ignorierte ich ihn auch. Nach dem, sehr stillen Essen, verschwand ich wieder in mein Zimmer.
Nach einer ganzen Weile, die ich mit Musik hören verbrachte, klingelte es. Da anscheinend niemand aufmachen wollte, bewegte ich mich schließlich zur Tür. "Hey Süße" begrüßte Milo mich und bevor ich ihn hätte davon abhalten können, küsste er mich. "Ähm, habe ich irgendwas verpasst?!" fragte Chris hinter mir angepisst. Wieso stand er immer auf einmal hinter mir?! Ist er ein verdammter Ninja oder so?! "Wir sind jetzt zusammen" sagte Milo grinsend. "Was? Das ist ein Scherz oder?" fragte er mich, mittlerweile schon ziemlich wütend. "Was ist hier los?", kam ein ahnungsloser Kyle aus seinem Zimmer. Oh, er kann sprechen. "Wusstest du das dieser Arsch was mit Hailey am laufen hat?" fragte mein Bruder ihn. "Ähm, naja..." fing er an, doch ich unterbrach ihn. "Ich hab ihn angefleht dir nichts zu sagen! Außerdem hat er mich nicht aus den Augen gelassen" verteidigte ich ihn. Eigentlich war ich ja 'sauer' auf ihn, aber hätte er Ärger von Chris bekommen, wäre das nicht fair gewesen. Erstaunt sahen mich alle an. "Ich... ich weiß nicht was was ich dazu sagen soll, ich muss erst mal raus" sagte er enttäuscht und warf mir einen letzten verletzten Blick zu, bevor er verschwand. Scheiße! So war das nicht geplant... Hilfesuchend sah ich zu Kyle, der mir anscheinend aber immer noch nicht zu sagen hatte. Er schrieb eine Sms und sah dann wieder zu uns. "Die Jungs kümmern sich um deinen Bruder und du solltest dich jetzt verpissen" sprach er an Milo gewandt. "Was sonst, schlägst du wieder eine Wand?" fragte Milo belustigt. Warnend sah ich ihn an und auch Kyle sah wütend aus. "Was, ich hab doch wohl ein Recht darauf meine Freundin zu sehen. Außerdem wollte ich noch mit dir reden wegen gestern" sagte er zu mir. Ich nickte und zog ihn mit in mein Zimmer. Das war wirklich blöd ihn gestern so alleine da zu lassen, also wollte ich wenigstens kurz mit ihm reden.
"Tut mir leid wegen gestern, aber ich wollte nicht das es noch mehr eskaliert" sagte ich direkt und schloss ihn in eine Umarmung. "Schon okay. Du kannst es ja wieder gut machen" sagte er grinsed. Erst sah ich ihn verwirrt an, lachte dann aber. Er strich mir über den Rücken und strich mir dann eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er sich vorlehnte. Seine Lippen bewegten sich langsam auf meinen und er zog mich ein Stück näher an sich ran. Langsam fing er an mich zu berühren, aber bevor er noch weiter gehen konnte, flog zum Glück meine Zimmertür auf. Kyle kam rein und sah uns wütend an.
Kyle's Sicht
Milo und Hailey, waren in ihr Zimmer verschwunden, während ich einfach im Flur stehen blieb. Ich wusste nicht, was Chris dazu sagen würde, aber ich konnte Hailey sowieso nicht davon abhalten. Mein Handy klingelte und Caleb's Name blinkte auf. Bestimmt sollte ich für ihn einspringen. Mit voller Vorfreude, achtung Ironie, ging ich dran. "Hey mann" grüßte ich ihn. "Hey. Ich hab mal ne Frage" "Schieß los" wies ich ihn an. "Du hast doch gesagt, der Typ gestern bei Hailey war ihr Freund, oder?" sprach er direkt. "Ja, warum?" fragte ich ihn neugierig. "Nachdem ihr gestern gegangen seid, hat er mit so ner Tussi geflirtet und ist dann mit ihr abgehauen. Ich dachte, dass solltet ihr vielleicht wissen" kam es von ihm und sofort spannte ich mich wieder an. "Danke mann" verabschiedete ich mich von ihm und stürmte dann in Hailey's Zimmer.
Hailey und er standen knutschend in der Mitte ihres Zimmers. Was für ein mieser Wixer! "Kyle?!" fuhr Hailey erschrocken hoch. "Gehts noch?" kam es jetzt von Milo. "Das fragt ja genau der richtige" sagte ich wütend. "Was soll das denn heißen? Ich darf doch wohl mit meiner Freundin rummachen" sagte er belustigt. "Dafür müsstest du sie erst mal so behandeln, du Arsch! Ich sollte dir am besten genau jetzt deinen Schädel abreißen!". Ich war auf 180 und würde ihm am liebsten die Fresse polieren. "Kyle, was soll das?" fragte mich Hailey verunsichert. Ich hasste es, ihr jetzt wehtun zu müssen, aber es war besser so. "Dein toller 'Freund' betügt dich" gab ich zurück und schaute Milo mit meinem finstersten Blick an. "Was?" fragte sie ihn zerbrochen und mit Tränen in den Augen. Scheiße mann, ich konnte es nicht ertragen, wenn sie weinte. "Ich hab was? Witzig Kyle, echt" gab er arrogant zurück. Hailey schien die Welt nicht mehr zu verstehen. "Mein Kumpel aus dem Club, hat dich gestern gesehen, wie du erst mit einer geflirtet hast und dann mit ihr verschwunden bist" erklärte ich. Hailey's Augen weiteten sich und auch wenn ich vor hatte mich erst mal von ihr fernzuhalten, um mir meiner Gefühle sicher zu werden, wollte ich nichts lieber als sie gerade in den Arm zu nehmen. "Vielleicht solltest du dich erstmal genauer informieren, bevor du solche Behauptungen aufstellst. Das war nur eine alte Freundin und ich hab sie nach Hause gebracht, weil es draußen schon dunkel war" gab er angepisst zurück. Was für eine billige Ausrede, die Hailey ihm aber anscheinend abzukaufen schien. "Wenn du nicht noch mehr Lügen erfinden willst, um meine Beziehung zu zerstören, solltest du jetzt gehen" sagte Hailey verletzt. Nein nein nein. Wieso war sie denn jetzt auf mich sauer. Milo grinste mich böse an. Sein Blick verriet mir ganz genau, dass er genau das getan hatte, was ich ihm vorwarf aber auch das Hailey mir das nie glauben würde. Er hatte sie um seinen kleinen Finger gewickelt.
Vor lauter Wut lief ich auf ihn zu und verpasste ihm eine mitten ins Gesicht. "Kyle" rief Hailey aufgebracht und zog mich zurück. Milo hielt sich seine blutende Nase und ich würde ihm am liebsten direkt noch eine verpassen. Im gleichen Moment ging die Wohnungstür auf und Chris kam mit den Jungs rein. "Verpiss dich jetzt" sagte Hailey wütend und versetzte mir mit ihren Worten einen Stich. Chris sah verwirrt ins Zimmer und blickte uns nach der Reihe an. "Du verschwindest jetzt von hier und du erklärst mir alles" sagte er wütend und zeigte erst auf Milo und dann auf mich. Milo ging zögerlich raus und Hailey starrte uns wütend an. Vorsichtig folgte ich Chris dann in sein Zimmer.
Hailey's Sicht
Gerade, als es fast eskaliert wäre, kamen die Jungs nach Hause.
Chris schickte Milo nach Hause und nahm Kyle mit in sein Zimmer. Was war das denn eben?! Erst behauptete er Milo würde mich betrügen und dann schlug er ihn noch. Liam steckte vorsichtig seinen Kopf in mein Zimmer und sah mich mitleidig an. "Alles okay?" fragte er liebevoll. Ich zuckte mit den Schultern und sah traurig zum Boden. Ich war einfach total verwirrt. Langsam kam er auf mich zu und nahm mich zaghaft in den Arm. Ich lehnte mich an seine Brust und fing an zu weinen. Toll, jetzt heulte ich schon wieder. "Hey, alles wird gut" sprach er beruhigend. "Was ist überhaupt passiert?" fragte er mich. Wir setzten uns aufs Bett und ich erzählte ihm die ganze Geschichte. Von dem Club arbend, zu den Vorwürfen, bis zu dem Schlag. Als ich fertig war, schmunzelte er. Verwirrt blickte ich ihn an."Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen Kyle ist eifersüchtig" sagte er grinsend. Nicht er auch noch! "Das ist Schwachsinn" drückte ich meine Meinung aus. "Eigentlich würde ich dir ja zustimmen. Kyle hält nicht viel von Mädchen und erst recht verliebt er sich nicht. Aber was du da erzählt hast, hörte sich ganz stark danach an" sprach er grinsend weiter. Liam war doch verrückt, wenn er wirklich dachte Kyle stand auf mich. Ich schüttelte abstreitent den Kopf. "Wie wäre es wenn wir es einfach versuchen herrauszzfinden?" fragte er mit einem merkwürdigen grinsen auf dem Gesicht. "Und wie?" fragte ich ihn verständnislos. Erstens, war Kyle ganz sicher nicht und zweitens, wie wollte er das bitte rausfinden. "Ich werde ihm erzählen das ich Gefühle für dich habe und dann gucken wie er reagiert" erklärte er mir begeistert. Geschockt sah ich ihn an. "Du hast doch nicht wirklich Gefühle für mich, oder?". Liam lachte kurz und sprach dann weiter. "Nein. Du bist mir echt ans Herz gewachsen und ich mag dich wirklich gerne, aber eben nur freundschaftlich" versicherte er mir lächelnd und ich atmete erleichtert auf. "Bist du dir sicher, dass das so eine gute Idee ist?" fragte ich nach und er nickte zustimmend. "Keine Sorge ich kümmere mich darum. Und jetzt nicht mehr traurig sein" sagte er aufmunternd. Ich nickte lächelnd und nahm ihm zum Dank noch in den Arm. "Ich geh jetzt mal wieder zu den anderen, wir sehen uns später" verabschiedete Liam sich lächelnd von mir. Ich lächelte zurück und legte mich dann frustriert auf mein Bett. Wenn Liam recht hatte, was ich aber bezweifelte, würde das ganz schön schwierig werden. Seufzend, muckelte ich mich in meine Decke und schwelgte in Gedanken. Den Rest des Abends hatte ich einfach Serien gesuchtet und mich von den anderen zurückgezogen. Von den anderen, hatte sich niemand mehr gemeldet und nach ein paar Folgen Pretty little Liars, schlief ich dann ein.
DU LIEST GERADE
Der beste Freund meines Bruders <3
Teen FictionDie 17-jährige Hailey lebt zusammen mit ihrem gewalttätigen Alkoholiker Vater. Ihre Mutter verließ sie und ihren älteren Bruder Chris, als die beiden noch sehr klein waren. Chris, der auch geschlagen wurde und deshalb in eine eigene Wohnung weiter w...