Nach dem langen und leckeren Frühstück, ging ich erstmal duschen. "Hailey, beeil dich! Ich muss auch mal rein" rief mein Bruder, während er wie ein Irrer gegen die Tür hämmerte. Genervt verdrehte ich die Augen und stieg aus der Dusche. "Sofort" rief ich zurück und zog mir dann etwas bequemes an. Ein Badezimmer war echt zu wenig für uns drei. Mit noch nassen Haaren, schnappte ich mir den Föhn und schloss dann auf. Mein Bruder sah mich erst gar nicht an, sondern flitzte einfach schnell durch die Tür und schloss sie dann. Schmunzelnd ging ich in mein Zimmer und föhnte meine Haare.
Danach warf ich mich auf mein Bett und machte mir laute Musik über die Kopfhörer an. Gedankenverloren sang ich mit und las währenddessen in einem Buch. Nach einer Weile fühlte ich mich beobachtet und schaute auf. Ein grinsender Kyle stand vor mir und wirkte überaus belustigt. "Wie lange stehst du da schon?" fragte ich geschockt und verlegen. "Lange genug um zu wissen, dass du auf Disney filme stehst" kam es lachend von ihm. Das waren höchstens 2-3 Lieder die ich mitgesungen hatte.
"Chris und ich wollten noch zu den Jungs, kommst du mit?" fragte er dann. "Hab ich überhaupt eine Wahl?" gab ich lachend zurück, da ich wusste, dass Chris mich unmöglich hier alleine ließ. "Ich schätze nicht. Also zieh dich an" gestand er lachend. "Ok. Geb mir 10 Minuten" sagte ich. Er nickte und verließ dann mein Zimmer.
Lustlos schlüpfte ich aus meiner Jogginghose und in meine Jeans. Das schwarze Top ließ ich an und stieg dann in meine Chucks. Die Jungs warteten unten, also lief ich mit schnellen Schritten zu ihnen.
"Zu wem genau fahren wir denn?" fragte ich neugierig, als wir im Auto saßen. "Zu Liam" sagte Chris nur knapp. Damit konnte ich leben. Eigentlich freute ich mich schon darauf. Ich hatte Liam echt gerne und er war immer für mich da und gab mir Kraft. "Warum grinst du so?" fragte Kyle, welcher mich skeptisch durch den Rückspiegel beobachtete. "Ich freu mich ihn zu sehen" gab ich ehrlich zu. Ich konnte deutlich von hinten sehen, wie sein Blick sich noch mehr verfinsterte, aber er sagte nichts mehr dazu.
Als der Wagen hielt, standen wir vor einem schönen kleinen Haus. Allesamt stiegen wir aus und gingen zur Tür. Liam machte auf und begrüßte erst die Jungs mit einem Handschlag und dann mich, mit einer herzlichen Umarmung. Nachdem wir drinnen Jason und Jake begrüßt hatten, setzten wir uns in das große, moderne Wohnzimmer. "Wow, hier sieht es toll aus" schwärmte ich und sah mich dabei weiter um. "Danke" antwortete er mir lächelnd.
Die Jungs zockten vor dem riesigen Fernseher und ich sah mir weiter das Haus an, mit Liam's Erlaubnis natürlich. Nachdem ich alles 'entdeckt' hatte, lief ich in den kleinen Garten. Ein paar Fußbälle lagen herum und ein paar hübsche Blumen standen am Rand. Ich setzte mich in die Wiese und beobachtete einfach die Natur um mich herum.
"Hier" ließ mich eine Stimme hochschrecken. Liam stand hinter mir und reichte mir einen übergrößen Pulli, vermutlich von ihm. Erst jetzt bemerkte ich meine Gänsehaut. Es war wirklich frisch geworden und eine Jacke hatte ich nicht mit. "Danke" sagte ich lächelnd und zog mir den Pulli über. "Kommst du mit rein? Wir wollten jetzt einen Film gucken" kam es von ihm, während er mir schon eine Hand hinhielt. Ohne groß zu zögern, ergriff ich sie und ging dann Händchen haltend mit ihm zu den anderen, welche uns jetzt mit den unterschiedlichsten Blicken ansahen. Von Neugier bis zu Überraschung und Wut war alles dabei.
Liam zog mich neben sich auf die Couch und ich lehnte mich an ihn an. Auf der anderen Seite neben mir saß Jake und sah interessiert zu uns rüber. Der Film fing an und ich bemerkte, dass es ein Horrorfilm war. Wessen Idee war das?! "Echt jetzt?!" fragte ich in die Runde, da bestimmt alle hier wussten, dass ich mir dabei immer fast in die Hose machte. Die anderen fingen an zu lachen und zuckten nur mit den Schultern. Seufzend lehnte ich mich wieder an Liam an und der Film begann. Nach etwa einer halben Stunde, voller unterdrückter Schreie und Zuckungen, klingelte Liam's Handy. Seufzend stand er auf und ging aus dem Raum. Toll! Jetzt ließ er mich auch noch im Stich.
Es dauerte jedoch nicht lange, als sich das Sofa wieder neben mir senkte. Erleichtert lehnte ich mich wieder an Liam, der sich plötzlich gar nicht mehr wie Liam anfühlte, sondern um einiges muskulöser. Verwirrt sah ich auf und sah Kyle, seinen Blick starr auf Fernseher gerichtet. Überrascht wich ich wieder zurück. Kyle schien allerdings etwas anderes vorzuhaben und zog mich einfach zu sich zurück, ohne auch nur einmal seinem Blick von dem Film abzuweichen.
Nach einem kurzen schmunzeln, lehnte ich mich jetzt richtig an ihn und genoss die Wärme die von ihm ausging. "Hey, du hast mir meinen Platz geklaut" kam es empört von Liam, der jetzt wieder vor uns stand. "Jemand musste sie doch beschützen, nachdem du abgehauen bist" gab Kyle ihm grinsend zurück. Er schüttelte lachend den Kopf und setzte sich dann auf Kyle's voherigen Platz.
Chris hatte das alles kritisch beobachtet, jedoch nichts dazu gesagt. Kyle's Hand strich immer wieder beruhigend über meinen Oberschenkel, was mich erschaudern ließ. Zum Glück tat er es so unauffällig, dass nur Kyle und ich es mitbekamen.
Nachdem der Film vorbei war, löste ich mich langsam von ihm und steckte meine Hände weiter in die langen Ärmel des Pullovers. "Wir sollten langsam los" gähnte Chris. Kyle und ich nickten und verabschiedeten uns von den anderen.
Erst als ich mich in mein gemütliches Bett fallen ließ, bemerkte ich, dass ich noch Liam's Pullover anhatte. Ich entschied mich ihm den Pulli einfach morgen wieder zu geben und legte ihn ordentlich über einen Stuhl.
-Klopf Klopf- ertönte es auf einmal und ich bat denjenigen hinein. "Hey ich wollte sehen ob du schlafen kannst, wegen dem Film" fragte Kyle besorgt. "Ja, ich schätze ich gewöhne mich schon langsam daran" kicherte ich. Er erwiederte es und wünschte mir noch eine Gute Nacht, bevor er mein Zimmer wieder verließ.Chris kam kurze Zeit später auch noch mal nach mir sehen und ging dann, so wie ich schlafen.
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Der beste Freund meines Bruders <3
Novela JuvenilDie 17-jährige Hailey lebt zusammen mit ihrem gewalttätigen Alkoholiker Vater. Ihre Mutter verließ sie und ihren älteren Bruder Chris, als die beiden noch sehr klein waren. Chris, der auch geschlagen wurde und deshalb in eine eigene Wohnung weiter w...