„...und das kann ich einfach nicht TOLERIEREN!", brüllte McGonagall und stützte sich keuchend auf ihrem Schreibtisch ab. „Du weißt gar nicht, in welche Lage du mich bringst, Severus!"
Es war keine zwei Stunden her, seit Professor McGonagall Snape und Amelia auf frischer Tat ertappt hatte.
Amelia wurde in den Gryffindor Turm gebracht, wo sie warten sollte, bis man sie holt. Ein Hauself passte währenddessen auf sie auf.
McGonagall hatte sich derweil Snape zur Brust genommen und beide saßen nun in ihrem Büro – Snape auf einem Stuhl sitzend und McGonagall umher tigernd.
„Du weißt gar nicht, was du da angestellt hast, Severus!", donnerte sie und er verdrehte penetrant die Augen.
„Jetzt ist aber mal gut, Minerva!", sagte er kühl und presste die Lippen aufeinander. „Du kannst dich aufregen und sagen, du hättest mich vorgewarnt – aber es ist so, wie es ist!"
„WAS ist so, wie es ist, Severus?!", knurrte McGonagall und beugte sich bedrohlich über den Tisch, sodass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. „Severus – du hast eine Schülerin geküsst! Was ist so, wie es bitte ist!?"
Er schnaubte und seine Nasenflügel fingen an zu beben.
„Du weißt, dass es nicht nur irgendeine Schülerin ist, Minerva.", sprach er bitter und versuchte ruhig zu bleiben.
„Ja, schlimm genug! Sie ist Lilys Tochter! Verdammt - Severus!", schüttelte sie den Kopf und sank auf ihrem Stuhl zusammen. So wie ihre Wut gekommen war, so war sie auch wieder verflogen und verzweifelt rieb sie sich die Stirn.
Bei Lilys Namen zuckte Snape zusammen und biss sich auf die Unterlippe.
Draußen war es dunkler geworden, was nicht an der fortschreitenden Tageszeit lag, sondern an den dunklen Wolken am Himmel, die nun Tonnenweise Regen schütten ließen. Ein kalter Wind fegte am offenen Fenster vorbei und ein Heulen ging durch das Büro der Schulleiterin.
McGonagall sprang auf, schloss das Fenster knarrend und setzte sich donnernd wieder auf ihren Stuhl.
„Minerva – ich versichere dir-.", begann er, wurde aber von ihr unterbrochen.
„Du brauchst mir nichts zu „versichern", Severus! Das Kind ist in den Brunnen gefallen! Du hast dich auf eine SCHÜLERIN eingelassen – auf Lilys Tochter! Was meinst du, wenn Harry davon Wind bekommt?", zeterte sie und krallte sich an ihrer Stuhllehne fest. „Oder nein, noch besser! Wenn der ‚Tagesprophet' bald weiß, wer Amelia Evans wirklich ist – was meinst du, wie der Ruf dieser Schule geschädigt ist, Severus? Gott – was hast du dir dabei gedacht!"
Eigentlich hätte er sich schämen müsse, doch das ständige Anmachen ging nun schon seit einer halben Stunde so und auch wenn er Minerva mit diesen emotionalen Ausbrüchen nicht kannte und überrascht war, so nervte es ihn doch allmählich.
Schließlich hatte sie Amelia nach Hogwarts geholt und er wollte sich vollkommen professionell verhalten! Wie konnte er auch wissen, wie anhänglich dieses Mädchen sein konnte?!
„Eigentlich müsste ich dir kündigen, Severus.", sagte McGonagall erbittert und schloss die Augen. Ihre Falten im Gesicht waren durch die ganze Aufregung nun noch deutlicher zu sehen und ihr Hut hing etwas wirr auf ihrem Kopf.
„Aber das wirst du nicht tun, Minerva.", sagte Snape ruhig und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
Sie schlug die Augen auf und bedachte ihn mit einem mörderischen Blick.
„Wenn ich wöllte, könnte ich, Severus! Wie kannst du nur dort sitzen und dich nicht schämen!", rief sie aufgebracht und schüttelte den Kopf.
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Liebe kennt keine Grenzen | Abgeschlossen
FanfictionSeverus Snape - der Meister der Zaubertränke und eigentliche Held der Saga - kehrt nach dem Endkampf gegen Lord Voldemort nach Hogwarts zurück, um dort weiter zu unterrichten. Dank der großen Hilfe und ständigen Loyalität, erlaubt Minerva McGonagall...