Bebend vor Wut, stand Snape vor McGonagalls Büro und hämmerte gegen ihre Türe.
Seine Gefühle konnte er überhaupt nicht einordnen – eine Mischung aus Wut, Verwirrung, Angst und Schmerz – alles zusammen.
Er hämmerte wieder an die Tür – doch diese blieb verschlossen und keine Stimme erklang von innen. Erst jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen – Minerva ist im Unterricht!
Snape drehte sich abrupt um und rauschte die Wendeltreppe hinunter, auf den Korridor und auf die vierte Etage. Hier war das Klassenzimmer für Verwandlung, in dem McGonagall wohl grade anderen Siebtklässlern Unterricht gab.
Aufbrausend riss er die Holztür auf und zwanzig Augenpaare blickten ihn erschrocken an. Es wurde still in der Klasse und McGonagall hörte mitten im Satz auf zu sprechen, als sie ihren wütenden und zitternden Kollegen erkannte.
„Severus!", rief sie erschrocken und die Blicke der Schüler huschten zwischen den beiden Lehrern hin und her. In ihren Augen war Entsetzen und Überraschung zu erkennen.
Unter ihnen saß auch Hermine Granger, die gebannt auf ihren Ex-Zaubertranklehrer starrte, als dieser die Zähne zusammenbiss um sich zu zügeln.
„Minerva.", presste er mühselig hervor und seine Augen sprangen ihm fast aus dem Kopf. „Auf ein Wort."
Seine dunkle und bedrohliche Stimme bereiteten den meisten Schülern Gänsehaut und einige senkten betreten den Kopf zu Boden.
McGonagall erkannte die Lage der Situation schnell und verließ sofort mit Snape das Klassenzimmer – dicht gefolgt von den neugierigen Blicken der Schüler.
Sie schloss vorsichtig die Tür hinter sich und drehte sich zu ihm um.
„Severus, bist du noch ganz bei Trost?", fragte sie ihn verwundert und eine Spur ärgerlich, doch dieser ließ sich nicht beirren.
„Das Gleiche könnte ich dich fragen, Minerva!", flüsterte er zornig und ballte die Hände zu Fäusten.
„Was ist denn passiert?", fragte sie ihn nun und schüttelte den Kopf. „Du bist ja ganz außer dir!"
„Was passiert ist? WAS PASSIERT IST?", schrie er sie plötzlich an und instinktiv schritt sie zurück. Sofort fing sich die Schulleiterin aber wieder und trat nun verärgert auf ihn zu.
„In einem anderen Ton, Severus!", zischte sie und ihre Augen glühten. „Wir gehen in mein Büro."
Ohne seine Reaktion abzuwarten, packte sie ihn am Arm, apparierte mit einem lauten Knall in ihr Büro und ließ ihn dort wieder los.
Snape atmete schwer – das Ganze nahm ihn unglaublich mit und sein Herz raste, bei dem Gedanken an Lily – an Amelia, nein an Lily. Amelia?!Lily?! Evans?!
„Wer ist dieses Mädchen.", brachte er schließlich mühselig hervor, als McGonagall ihn abwartend ansah.
Anscheinend wusste sie sofort was los war, denn sie ließ sich seufzend auf ihren Stuhl fallen und bat ihn, Platz zu nehmen.
„Severus – ich wollte es dir erklären. Aber du warst das ganze Wochenende nicht auffindbar und gestern hatte ich einen Termin im Zaubereiministerium bei Kingsley, weshalb ich keine Zeit fand, dir alles zu erklären – setz dich doch bitte.", erklärte sie ihm ruhig, doch Snape blieb unschlüssig und wütend im Raum stehen.
„WAS erklären, Minerva?", fauchte er und hielt sich an der Stuhllehne fest. „Das da eine verdammte Schülerin in meinem Unterricht ist, die exakt so aussieht wie Lily und auch noch ihren Nachnamen trägt?"
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Liebe kennt keine Grenzen | Abgeschlossen
FanfictionSeverus Snape - der Meister der Zaubertränke und eigentliche Held der Saga - kehrt nach dem Endkampf gegen Lord Voldemort nach Hogwarts zurück, um dort weiter zu unterrichten. Dank der großen Hilfe und ständigen Loyalität, erlaubt Minerva McGonagall...