Er stand vor ihr. Seine pechschwarzen Haare hingen etwas wirr in seinem Gesicht herum und in seinem Blick sah sie Verlangen und Sehnsucht.
Seine blasse Haut wurde durch den Mond in eine noch blässere Nuance getaucht und jetzt sah er aus wie ein Gespenst. Ein attraktives, anmutiges Gespenst.
Ihr Atem stockte und ihr Herz begann zu rasen, als er sich langsam auf sie zu bewegte und erst jetzt bemerkte sie seine ungewöhnliche Kleidung. Er trug eine hellgraue Hose, Turnschuhe und seine muskulösen Arme bewegten sich anmutig unter dem weißen T-Shirt.
Ihr Herz drohte nun stehen zu bleiben und sie begann heftig zu zittern, so überwältigt war sie von ihren Gefühlen. Eine unglaubliche Hitze breitete sich in ihr aus und vor ihren Augen begann alles zu verschwimmen.
Gefährlich begann sie zu schwanken und bevor sie umfiel, packte er sie und hielt sie fest. Keuchend blickte sie in seine dunklen, pechschwarzen Augen und vorsichtig bewegte er sein Gesicht auf sie zu. Sie schloss die Augen und sog seinen Duft in sich auf, ein vertrauter Duft.
Seine Lippen berührten die Ihre und von allen Sinnen verlassen, krallte sie ihre Hände in seinen Rücken und presste sich an ihn. Leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss und ihre Zungen umkreisten sich spielerisch.
Er küsste ihren Hals und die Hitze in ihr wurde immer größer und größer...
***
Amelia wurde durch das Knallen einer Tür wach und schrak hoch. In ihrem Zimmer war es düster, wenige Sonnenstrahlen drangen durch die zugezogenen Vorhänge vor ihren Fenstern und keuchend setzte sie sich kerzengrade hin.
Anscheinend war Lisa schon früh wach geworden und hatte lautstark das Zimmer verlassen. Das würde wohl einige Erklärung bedürfen, bis sie wieder im Normalzustand sein würde...
Vollkommen verwirrt, erhob sie sich und stand langsam auf. Schwindelig hielt sie sich am Bettpfosten fest und realisierte erstmals, was sie da eben geträumt hatte. Der Mann war definitiv Snape gewesen und der Traum so intensiv, dass sie sich fragte, ob er nicht wirklich Real gewesen war.
Schluckend und völlig verschwitzt, begab sie sich ins Bad und nach kurzer Überlegung stieg sie unter die Dusche. Seufzend duschte sie sich zuerst kalt ab und wurde immer wacher. Dann shampoonierte sie sich ein und als sie aus der Dusche stieg, war Amelia Evans wieder in der Realität angelangt, auch wenn sich ein kleiner Teil von ihr gewünscht hätte, wieder zu träumen...
Eine gute halbe Stunde später, saß Amelia in der großen Halle und verschlang gierig einen Pfannkuchen mit Honig und Zimt. Neben ihr saß Hermine Granger und daneben Ginny Weasley – wie ihr erstmals bewusst wurde, die Schwester von Ron Weasley. Harrys bestem Freund.
Da Amelia Neville über Harry Potter ausgefragt hatte, wusste sie auch, dass Hermine eine enge Freundin von ihm war – womöglich die beste Freundin.
Und wie sie erfreut bemerkt, war sie wirklich nett und freundlich. Ob sie wusste, wer sie war? Aber Kingsley hatte ihnen eindeutig eingebläut, nichts zu verraten...
Genüsslich aß sie ein Stück von ihrem Pfannkuchen und blickte zu Lisa, die sie immer noch stumpf ignorierte. Sie unterhielt sich angeregt mit Neville, oder hatten sie wieder eine Diskussion? Amelia konnte es aus der Entfernung nicht genau erkennen, merkte aber an Nevilles genervtem Blick, dass es wohl keine angenehme Unterhaltung war, die sie da führten.
„Die beiden streiten sich immer, nicht wahr?", seufzte Hermine neben ihr, als sie Amelias Blick bemerkte.
Sie fuhr herum und lächelte Hermine an.
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Liebe kennt keine Grenzen | Abgeschlossen
FanfictionSeverus Snape - der Meister der Zaubertränke und eigentliche Held der Saga - kehrt nach dem Endkampf gegen Lord Voldemort nach Hogwarts zurück, um dort weiter zu unterrichten. Dank der großen Hilfe und ständigen Loyalität, erlaubt Minerva McGonagall...