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Mycroft's Sicht

Ich schaute sie an, von oben bis unten. Während ich ihr die Hand zum Abschied reichte, ließ ich meinen Zeigefinger unauffällig zu ihrem Puls wandern und bemerkte, dass er immer noch ziemlich hoch war, genau wie meiner, und ihre Pupillen geweitet waren.
Irgendwie fand ich es gut, auch wenn ich nicht sagen könnte, warum.
Ich drehte mich um und hörte, wie sie die Tür schloss.
,,Willst du es mir nicht erklären?", fragte Sherlock.
Ich zuckte kaum merklich zusammen.
,,Was willst du?", wollte ich mit meinem typischen Lächeln wissen.
,,Dass du mir erklärst, warum ich sie beobachten soll, wenn du doch selber bei ihr aus- und einmarschieren zu scheinst", sagte mein Bruder, stand dabei von der Treppe auf und kam auf mich zu.
,,Kann dir das nicht einfach mal egal sein?", meinte ich und ging hinaus zu meinem Wagen.
Anthea saß auf dem Sitz neben mir und drückte, wie immer, auf ihrem Handy herum.
Irgendwann nervte das ständige Herumgeklackere und ich warf sie aus dem Auto. Der Fahrer schaute mich durch den Spiegel mit hochgezogener Augenbraue an und ich befahl, mich zu meiner Villa zu fahren. Dort bin ich sowieso viel zu selten. Die meiste Zeit verbrachte ich dort, wo ich gerade arbeitete.
Vielleicht könnte ich sie ja mal zu mir nach Hause einladen zum Abendessen oder so...

Was? Nein! Auf gar keinen Fall! Ich durfte nicht einmal so an sie denken! Es würde nur schlimm enden.

Während ich hin und her überlegte, merkte ich gar nicht, dass wir schon längst angekommen sind.

Wenn, dann ins Restaurant. Und die Sache muss einmalig bleiben! Ich konnte es mir nicht leisten, sie zu lange in meiner Nähe zu haben!

Ich stieg aus und ging ins Haus. Ich übergab meinen Mantel einem der Angestellten.

Warum überhaupt sie? Warum sollte ich überhaupt etwas fühlen?! Das war wahrscheinlich alles nur ein Missverständnis!

Allerdings war ich mir fast sicher, dass es nicht nur ein einfaches Missverständnis war.

Clove's Sicht

Seufzend ließ ich mich auf einen Stuhl in der Küche fallen.
Das konnte doch wohl nicht wahr sein. Warum reagiere ich so auf ihn? Konnte man es nicht einfach abstellen?! So lange konnte ich Gefühle unterdrücken und jetzt kam ein Soziopath, die ich eigentlich hasste wie die Pest, um die Ecke und mein Herz fängt an, zu stolpern.

Du musst dich unter Kontrolle kriegen! Du darfst ihm nicht zu nahe kommen!

Doch wollte ich das wirklich?!
Irgendwie nicht oder doch? Ach, ich weiß nicht. Zum verrückt werden ist das!

Plötzlich klingelte es.

Wer denn jetzt schon wieder?

Ich stand auf, lief zur Tür und öffnete diese.
Vor mir stand Sherlock Holmes, Mycroft's Bruder.
,,Was wollen Sie, Mr. Holmes?" Fragte ich ihn, ohne mich zu bemühen, freundlich zu sein.
,,Antworten", erwiderte er und kam bedrohlichen auf mich zu. Jedenfalls sollte es bedrohlich wirken, aber ich ließ mich nicht so einfach einschüchtern. Gelangweilt sah ich zu ihm hoch.
Da er mir nun nicht mehr näher kommen konnte, beugte er sich zu mir hinunter.
,,Was wollte er von Ihnen?", zischte er.
Ich lächelte kokett, strich ihm über seinen Kragen und meinte nur: ,,Lassen sie Ihre Fantasie spielen, Mr. Holmes."

Er zog die Stirn kraus und schien nicht zu wissen, was ich meinte und nicht wissen machte ihn wütend, sehr wütend.

Ich knallte Sherlock die Tür vor der Nase zu und ich hörte ihn beleidigt die Treppen hinaufsteigen.

Erst war ich begeistert von mir, doch dann dachte ich darüber nach, was passieren würde, wenn Sherlock Mycroft anrief oder so mit ihm redete.

Was würde er von mir denken?

Mit einem Mal hatte ich Angst und hätte am liebsten alles rückgängig gemacht.








Das Bild da oben passt zwar nur so halb, aber es ist etwas, was ich in der Schule aus Langeweile gemacht habe. Vielleicht gefällt es ja dem einen oder anderen.

Bin gerade bei einem Fußballspiel sodass ich viiiiel Zeit habe zu schreiben. ;)
Hoffe, dass es euch gefällt. :)

Eure Lucy ♡♡

Sociopath In Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt