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,,Warum soll ich daran denken, weshalb sie umgezogen ist?", fragte ich Sherlock, der mir denkend gegenüber saß.
Sherlock rollte mit den Augen. ,,Seit wann bist du eigentlich so blind? Mycroft Holmes, der Klügere", sagte er spottend und warf die Hände theatralisch in die Luft.
,,Sherlock! Das ist ernst. Es geht nicht nur um Clove's und Hope's Leben. Es geht auch um deins und das unserer Eltern!"
,,Schon gut, schon gut!"
Ich lehnte mich in John's Sessel zurück und atmete resigniert aus. ,,Wir werden es nicht schaffen", sagte ich motivationslos. ,,Sie könnte überall sein."
Sherlock antwortete nicht. Er war in seinen Gedankenpalast eingetaucht und nun nicht mehr ansprechbar. Ich selber brachte nicht mehr genug Konzentration auf, um in meinen eigenen einzutauchen. Also saß ich einfach nur da und konnte nichts tun. Ich hasste es! Fast noch mehr, als etwas nicht zu wissen.

,,Es ist ihr Exmann! Natürlich! Es kann gar nicht anders sein!" Ich zuckte zusammen. Sherlock sprang auf und lief die Treppe hinunter. Ich hörte gerade noch, wie er rief: ,,Halt die Stellung. Ich finde sie!"
Dann war er weg. Ich konnte nur hoffen, dass Sherlock sie wirklich fand.

Ich seufzte. Wie konnten wir nur in so eine Situation rutschen?
Mein Kopf schmerzte von den schlaflosen Nächten. Ich rieb mir die Schläfen.

Ich wusste nicht, wie lange ich so da saß, aber irgendwann schlief ich ein.

Sherlock's Sicht

Ich atmete auf. Ich hatte sie gefunden!
Nun mussten wir uns nur einen Plan zurecht legen. Wenn wir einfach so mit der Tür ins Haus fallen, würde sich die Situation wiederholen, die bei Moriarty's angeblichen Selbstmord passiert ist. Clove müsste irgendetwas tun, damit andere nicht starben.

Aber warum drohte man, die Menschen umzubringen, die Mycroft wichtig waren und nicht die, die Clove wichtig waren? Das ergab überhaupt keinen Sinn!

Also... Clove wird von ihrem Exmann entführt. Darauf hin bekommt Mycroft die Nachricht, dass er Clove finden muss, damit sie es beenden können, weil sonst ich und unsere Eltern sterben.
Da sie von ihrem Exmann entführt worden ist, ist klar, dass mit beenden, die Beziehung beenden gemeint ist.
Fragt sich nur, wie?
Ich ging alles nich einmal durch, überlegte alle Möglichkeiten, was passieren könnte und plötzlich wusste ich es.

Ein kalter Schauer loef mir über den Rücken. Das konnte doch nicht sein. Es passte nicht und war doch wahr.

Mycroft darf auf keinen Fall wissen, dass ich sie gefunden hatte. Ich musste sie befreien und dann konnte er Mycroft etwas sagen.

Vielleicht sollte ich Lestrade anrufen.
Ich zog mein Handy aus der Anzugstasche und wählte seine Nummer.

Nach dem vierten Klingeln nahm er ab.
,,Sherlock?!", fragte er.
,,Ja, warum so entgeistert?", erwiderte ich.
,,Nun ja... also...."
,,Kommen wir zur Sache. Ich brauche Ihre Hilfe. Es geht um Clove Smith und wenn Sie Mycroft etwas sagen, bringen Sie ihn damit in Lebensgefahr. Kann ich mich auf Sie verlassen?", wollte ich wissen.
,,Ähm... ja, klar", stotterte er und ich legte auf.

Jetzt brauchte ich nur noch einen Plan und es konnte losgehen.



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