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Entsetzt blickte ich auf sie herab.

,,Was meinst du damit?", wollte ich wissen.
,,Naja", fing sie an und klang dabei ziemlich fachmännisch. ,,Du bist in Mum verliebt und Mum ist in dich verliebt. Warum heiratet ihr nicht einfach und zieht zusammen? Ich meine, es wird ziemlich stressig für Mum, schließlich ist sie ja gerade erst umgezogen, aber sie würde dein Haus mögen. Oh Mann! Ihr wärt so ein schönes Pärchen!"
,,Wie alt warst du noch mal?", fragte ich mit meinem typischen Lächeln.
,,Fünf Jahre, zwei Monate und sieben Tage", erwiderte sie ohne zu zögern.
,,Geh ins Bett!"
,,Aber...."
,,Geh ins Bett!", zischte ich sie an.
Mit geknicktem Blick ging sie in das Gästezimmer, das ich ihr gegeben habe.
Ich schüttelte den Kopf. Wie konnte sie nur solche Sachen sagen?

Vielleicht hat sie ja recht.... Auf keinen Fall! Es wäre zu gefährlich, zu gefährlich für Clove. Ich könnte sie möglicherweise nicht beschützen. Ich muss sie von mir fern halten! Warum habe ich ihr heute im Krankenhaus auch die Wahrheit gesagt?

Es ist jetzt so wie es ist! Ich konnte es sowieso nicht mehr ändern.
Ich ging in mein Arbeitszimmer und ließ mich seufzend auf einem Stuhl nieder.

Hoffentlich kam Clove schnell aus dem Krankenhaus raus. Nicht, weil mir ihre Gesundheit am Herzen lag, jedenfalls hoffte ich, dass es so war, sondern weil ich Hope loswerden wollte.

John's Sicht

Ich ging die Treppe hinauf und schüttelte den Kopf. Was hatte das mit diesen Plänen zu tun?
Wenn sie das sind, was ich denke, dass sie es sind,  stecken wir in großen Problemen. Vor allem, wenn sich die Pläne nicht bald wieder anfinden...

Sherlock saß auf seinem Sessel und schien in seinen Gedankenpalast eingetaucht zu sein.

Ich blieb in der Tür stehen und betrachte den Consulting Detective mit seinen Augen, die ständig die Farbe wechselten, mit seinen hohen Wangenknochen.

Verdammt! Nicht schon wieder! Das ist mir in letzter Zeit wirklich zu oft passiert.

Aber wie konnte ich anders?! Bei ihm...

,,Sie tun es schon wieder", sagte er plötzlich. Erschrocken fuhr ich zusammen.
,,Was?", stammelte ich.
,,Mich anstarren", erwiderte er nüchtern.
,,Ich habe Sie nicht angestarrt, Sherlock", versuchte ich die Situation zu retten.
,,Doch ganz offensichtlich." Sherlock runzelte die Stirn und machte offenbar wieder dieses Deduktionsdings. Er atmete ein und drehte den Kopf weg.
,,Nun denn, Sie wollten mir doch ihr Handy leihen."
,,Das habe ich nie gesagt", entgegnete ich verwirrte.
,,Ach nein?"
Ich zog scharf die Luft ein und stieß ein nein heraus.
,,Oh", machte Sherlock. ,,Dann offenbar nicht."
,,Offenkundig", sagte ich, um ihn zu zitieren.
,,Was sagten sie da?"
,,OFFENKUNDIG!"
,,Das sagen Sie sonst nie", stellte er fest.
,,Jetzt schon!"

Clove's Sicht

Ich seufzte tief, als er verschwand. Es war ein glücklicher Seufzer. Ich war ihm wichtig! Das hätte ich nie gedacht. Fast hätte ich gekichert.

Kindisch!

Aber was soll's...

Aber... Ob er wichtig so interpretierte wie ich?
Wahrscheinlich! Vielleicht... Ich weiß es nicht.

Hoffentlich macht Hope ihm keinen Ärger. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Ich musste wohl warten, bis mich wieder einer besucht, falls mich einer besucht.

Mir war langweilig.

Eine Krankenschwester kam herein.
,,Keinen Erfolg gehabt?", fragte ich, obwohl ich es eigentlich schon wusste.
,,Wobei?" Verdattert schaute sie mich an.
,,Bei Ihrem Date", sagte ich und lächelnd unschuldig. So guckte mich eingeschüchtert an.
,,Haben Sie wenigstens etwas ohne Hundehaare angezogen?"

Sie ging, ohne noch etwas zu sagen. Ich grinste. Auf diese Weise habe ich schon zwei oder drei vergrault.

Plötzlich wurde die Tür wieder aufgestoßen und wieder kam jemand herein.

Bitte nicht!











Sociopath In Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt