15

352 25 6
                                    

Mycroft's Sicht  (zwei Wochen später)

Bislang war noch nichts passiert. Ich war sehr froh darüber.
Clove und Hope habe ich mit zu mir in mein Haus genommen. Die beiden waren in zu großer Gefahr in der Bakerstreet.

Aber so leise machte ich mir Sorgen, Sorgen um Clove. Hope hat dasselbe Gästezimmer bekommen wie das letzte Mal auch schon.
Clove habe ich auch eines gegeben, aber sie schlief dort nur die ersten zwei drei Nächte.
Danach immer woanders. Mal auf einem der Sofas, einmal schlief sie in meinem Heimkino ein und danach im Esszimmer.
Nirgendwo schien sie gut schlafen zu können. Sie hatte jeden Tag ein blasseres Gesicht und jeden Tag tiefere Augenringe.
Schlaftabletten wollte sie nicht nehmen.
Ich wusste nicht, was ich noch machen sollte.

Hope meinte gestern, ich sollte sie bei mir schlafen lassen, worauf ich sie in ihr Zimmer geschickt habe.
Seitdem frage ich mich, ob sie vielleicht doch Recht hatte.
Plötzlich klopfte es laut an der Tür. Ich zuckte kaum merklich zusammen. Es wussten hier doch alle, dass ich so etwas hasste.

,,Herein", meinte ich scharf.
Einer der Angestellten stürmte außer Atem herein.
,,Ms. Smith ist bewusstlos", keuchte er.
,,Wo ist sie?", knurrte ich.
,,Im zweiten Stock im Flur."

Ich lief hoch. Eigentlich war es absehbar, dass so etwas passierte, so wenig wie sie schlief.

Als ich oben angekommen bin, sah ich sie sofort.
Sie lag dort, leichenblass. Ich kniete mich neben sie und  strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Sie sah krank aus, sehr krank.
,,Soll ich den Krankenwagen rufen?", fragte der Angestellte.
,,Nein!", fuhr ich ihn an.
,,Aber Sir...."
Genervt drehte ich mich um: ,,Ich werde mich darum kümmern."
Der Angestellte nickte und verschwand hastig.

Ich stand auf, ging aber nicht weg. Ich zog mein Handy aus der Anzugstasche und rief Dr. Watson an.
Er ging nicht ran. Ich versuchte es mehrere Male. Fluchend wählte ich Sherlock's Nummer. Sonst ging John Watson doch immer ran!

Sherlock nahm zum Glück ziemlich schnell ab. Immer mal was Neues...
,,Was ist, Mycroft?", fragte er genervt.
,,Wo ist John?", stellte ich die Gegenfrage.
,,Verschwunden."
,,Was?", fragte ich entsetzt. ,,Hast du schon eine Spur?"
,,Nicht so verschwunden", ich konnte Sherlock's Augenrollen fast hören.
,,Sondern?"
,,Er hat seine  Sachen gepackt und ist gegangen. Eigentlich war es klar, dass es irgendwann...."

Ich legte auf. In ein Krankenhaus konnte ich sie nicht bringen. Es musste also ein Hausarzt her.
Ich ließ Clove in mein Schlafzimmer tragen und suchte im Telefonbuch einen Arzt.

Schon der erste, den ich anrief, konnte kommen.
Es dauerte auch nicht lange. Ich saß so lange an ihrer Seite. Sie war bislang noch nicht wieder aufgewacht.

Das Klingeln des Arztes fühlte sich schon fast wie eine Besserung Clove's Situation an.
,,Er wird dir helfen. Dir wird es bald wieder besser gehen. Das verspreche ich dir", flüsterte ich ihr ins Ohr, obwohl ich nicht einmal wusste, ob sie mich hören konnte.

Clove's Sicht

Langsam kam ich wieder zu mir. Das erste, was ich sah, waren Mycroft und ein fremder Mann. Ich drehte den Kopf.
Ich war in einem Schlafzimmer, genauer gesagt in Mycroft's Schlafzimmer!
Ich lag in einem Bett, welches sogar nach ihm roch. Ungewollt musste ich lächeln.
Ich drehte den Kopf zu Mycroft.
,,An dem Punkt waren wir doch schon mal", sagte ich.
Er nickte langsam.

Der Fremde, er war Arzt, packte seine Sachen zusammen, gab Mycroft eine kleine Schachtel und sagte: ,,Sorgen Sie dafür, dass sie die Tabletten nimmt. Auf Wiedersehen."
,,Hoffentlich nicht", murmelte ich so leise, dass nur Mycroft es hörte.

,,Kann ich heute Nacht bei dir bleiben, Mycroft?"

Scheiße! Verdammt! Wie konnte ich so etwas einfach fragen, ohne darüber nachzudenken?!

Was fällt dir ein? Willst du alles kaputtmachen?








Sociopath In Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt