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Plötzlich klopfte es an der Tür. Wir drehten uns um und sahen...

...Moriarty!
John sprang auf und Mycroft stellte sich schützend vor mich. Ich wollte hinter ihm hervorkommen, aber er ließ mich nicht.

Ich konnte es nicht verstehen. Ich meine, es war zwar nicht gerade das schönste Erlebnis angeschossen zu werden, aber alle taten so, als sei er der schlimmste Verbrecher der Welt.
Ich konnte es selber leider nicht einschätzen. Ich habe ihn nicht gekannt, bevor er John Watson erschießen wollte.
Vielleicht war er ja wirklich so schlimm, wie alle sagten. Ich musste es mir erklären lassen, wenn wir das hier überstanden hatten.

,,Kann mir einer sagen, wo Sherlock ist? Ich dachte, er sei in seiner Wohnung, aber leider ist er das nicht", sagte er und tat bedauernd.

,,Was wollen Sie hier?", fragte Mycroft scharf. Er versuchte, sein Wut zu unterdrücken. Ich fuhr ihm beruhigend über den Rücken.
Moriarty schien es zu sehen.
,,Jaja, der Liebling des Holmes. Der Eismann hat eine Affäre."

,,Es ist keine Affäre!", zischte ich.
,,Ist das so? Woher willst du das so genau wissen", fragte er spöttisch grinsend.
Unsicher schaute ich zu Mycroft.
,,Du warst nie und wirst nie eine Affäre sein", wisperte er beruhigend.

,,Das werden wir ja noch sehen..." Moriarty grinste hämisch und verschwand ohne ein weiteres Wort.

,,Was meinte er damit?", wollte ich wissen.
Mycroft schüttelte den Kopf. ,,Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass du in großer Gefahr bist, wahrscheinlich sogar in größerer Gefahr als zu der Zeit, als dein Herz nicht geschlagen hat, als sie dich reanimieren mussten."

Ich keuchte und riss die Augen auf. Hätte er mich nicht in seine Arme gezogen, wäre ich auf meinem Küchenfußboden zusammengebrochen.
Ich lehnte mich an ihn, meinen Kopf gegen seine Schulter.
Obwohl ich es mir so lange gewünscht habe, war ich nicht glücklich. Er löste zwar so viele positive Gefühle aus, aber ich hatte Angst. Angst, ihn zu verlieren oder selber zu sterben.

,,Was können wir tun?", schluchzte ich.
,,Ich weiß es nicht und du weißt, ich mag es nicht, etwas nicht zu wissen", antwortete ich sanft.
Zaghaft nickte ich.

John's Sicht

Es war komisch, komisch, mit anzusehen, wie Mycroft eine Frau, die er und ich noch nicht lange kannten, in die Arme nahm und versuchte, sie zu beruhigen.
Sie schien von Anfang an durch seine Maske durchschauen zu können.

Und sie hat sich verändert seit sie und Mycroft sich näher gekommen sind.
Am Anfang war sie so kalt und wusste alles. Ich dachte mir, dass sie vielleicht auch dieses Deduktionsdings hatte.
Es war auch immer noch möglich, dass sie es hatte, keine Frage, aber Clove Smith war keine Soziopathin, wie ich erst dachte.
Dafür zeigte sie zu viele Gefühle, tat Dinge, die ein Soziopath nie tun würde.

Und nun stand sie da, in den Armen des wichtigsten, schlausten und kältesten, immerhin dachte ich, er sei der Kälteste, Mann Großbritanniens.
Sherlock und ich würden es nie so weit bringen wie die beiden.

Mrs. Hudson hatte immer Recht gehabt. Ich liebte ihn, den Consulting Detective. Allein seine Anwesenheit brachten mich um den Verstand.

Wenn ich Clove und Mycroft so sah, überlegte ich, die Bakerstreet für immer zu verlassen....









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